Donnerstag, 29. September 2022

Fachklinik St.Lukas - Fachklinik für Psychosomatik und Psychiatrie Bad Griesbach

Fachklinik St.Lukas - Fachklinik für Psychosomatik und Psychiatrie Bad Griesbach 

(C) Einsenderin

Die Fachklinik St.Lukas hat einen Rehabereich, eine akut psychosomatischen Bereich sowie eine private Psychiatrie (für privatversicherte). Die Einsenderin wurde behandelt in der Akutpsychosomatik. Aufgenommen werden dort Erwachsene ab 18 Jahren mit Depressionen, Traumafolgestörungen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen sowie somatoforme Störungen. Es gibt eine extra Gruppe für (komplex) traumatisierte Paitenten, in welcher die Einsenderin behandelt wurde.

Alle Patienten haben ein Einzelzimmer.

Es wird mit VT und TP gearbeitet, ergänzt durch EMDR.

Therapien: Einzeltherapie (2x die Woche), Gruppentherapie (2x die Woche), verschiedene Sport- und Bewegungstherpien (u.a Sport und Tanz, Bogenschiessen, meditatives Gehen, Nordic Walking, PMR, Autogenes Training, QiGong, Körpererfahrung), Kunsttherapie, Ergotherapie, Biofeedback, Fango, Massagen

Die Pflege muss 2x täglich aufgesucht werden zu einem Kurzkontakt und am Wochenende 1x.

Die Traumabehandlung dauert 7 Wochen, es ist möglich zu einem Intervall wiederzukommen.

Sowohl Assistenzhunde als auch "normale Haushunde" können mitaufgenommen werden.

Die Wartzeit für die Akutpsychosomatik ist relativ kurz und beträgt ca. 3 Wochen. Für die Traumagruppe ist die Wartezeit länger und beträgt etwa 4-5 Monate.

Nächstes Jahr eröffnet die Klinik eine neue Station für Essgestörte.

Die Einsenderin schreibt:

Die Einzeltherapie und die Gruppentherapie waren sehr hilfreich für mich. Ich kam mit den Diagnosen: kPTBS, Dissoziativen Krampfanfällen, Bulimie, Atyp. Anorexie, Borderline, schweren depression sowie Anpassungsstörung und Fibromyalgie.
Nach insgesamt sechs Wochen waren meine Depressionen deutlich leichter. Ich konnte mein akuten Trauma zu größten Teilen aufarbeiten und lernen damit umzugehen. Meine Dissoziationen und Panikattacken kann ich nun selbst kontrollieren und regulieren und sind für mich nun keine Hürde mehr im Alltag.

Pro: Einzeltherapie und Gruppen, hauseigener Kraftgeräte- & Cardioraum, viele Sport- und Bewegungstherapien, Einzelzimmer mit TV und Eigenem Bad, sehr gute ganzheitliche Behandlung, das Essen war immer gut, hauseigenes Thermalbad

Kontra: Sauberkeit durch Reinigungspersonal ist ausbaufähig, die Kunsttherapie fiel ständig aus, ausgefallene Therapien ohne Ersatz, das Wochenende war sehr langweilig und hat sich gezogenfreies, WLAN nur in der Lobby, nicht auf dem Zimmer

 






(C) Fotos: Einsenderin

Montag, 26. September 2022

Traumazentrum Durbach

 Traumazentrum Durbach

(C) Traumazentrum Durbach

Das Traumazentrum Durchbach ist eine Privatklinik, spezialisiert auf Traumafolgestörungen. Teilweise können auch gesetzlich versicherte Patienten aufgenommen werden, die Verwaltung der Klinik unterstützt einem dabei.

Aufgenommen werden Erwachsene ab 18 Jahren, die unter einer (komplexen) Posttraumatischen Belastungsstörung, Anpassungsstörung, dissoziativen Störungen (auch Dissoziative Identitätsstörung), Persönlichkeitsstörungen oder traumabasierten Angststörungen oder Depressionen leiden.

Jede*r Patient*inn hat ein Einzelzimmer mit Bad und Balkon, es gibt eine kleine Küche mit Mikrowelle, Kühlschrank und Kaffeemaschine. Die Station ist auf zwei Etagen eingeteilt, auf denen sich auch die Zimmer der Verwaltung, Ärztin und der drei Therapeutinnen befinden.. Bei diesen kann man jederzeit klopfen. Es gibt 15 Plätze. Die Klinik hat ein eigenes Schwimmbad.

Die Klinik arbeitet rein verhaltenstherapeutisch u.a auf Basis von DBT. Mit jedem Patienten wird ein individueller Behandlungsvertrag erstellt, welcher angepasst wird je nach Patient bezogen auf Selbstverletzung, Dissoziation und andere Kompensationsmechanismen.

Die Therapie ist in drei Phasen aufgeteilt und geht 12 Wochen (es kann aber auch verlängert werden):
1) Stabilisierung (Frühwarnzeichen erkennen, Traumata Landkarte erarbeiten, Skillsketten erstellen, Problemverhalten analysieren)
2) Exposition (EMDR, NET, CPT, PE, Konfrontation)
3) Entlassvorbereitung (Terminen ausmachen, Wiedereingliederung planen, Notfallplan erstellen)

Manche Patienten machen bei ihrem ersten Aufenthalt ausschließlich Stabilisierung und bleiben in Stufe 1 und kommen für die weiteren Stufen zu einem Intervall-Aufenthalt wieder.

Therapien: Einzeltherapie (insgesamt 150 Min. die Woche), Bezugsgruppe, Traumainfo- und Traumaskillsgruppe, Bezugspflegegespräch, Ergotherapie, Bewegungstherapie, Körperwahrnehmung, PMR, Imagination

Ab Stufe 2 kommen außerdem SKT, 5-Sinne Gruppe sowie Traumakunsttherapie dazu.

Die Ärzte können auch individuelle Therapien verordnen wie Wassergymnastik, Ergotherapie Einzel, Krankengymnastik, Akupunktur oder Sozialberatung.

Ausschlusskriterium für eine Aufnahme sind ein BMI von weniger als 17,5, aktive Abhängigkeit, verbale oder Körperliche Gewalt Gegenüber anderen (dazu zählt schreien, Türeknallen, Gewaltandrohung etc.) oder Selbstschädigungen, die operativ versorgt werden müssen oder lebensgefährlich sind.

Die Wartezeiten sind meistens recht kurz, ca. 1-4 Wochen.

Es ist möglich mit Assistenzhund aufgenommen zu werden, dieser darf in alle Einzeltherapien mit, bei den Gruppen hängt es ein wenig von den Mitpatienten ab. Es können auch Mütter mit Kindern aufgenommen werden bis max. 5 Jahren.

Die Klinik liegt mitten in der Natur, im Ort gibt es nur einen kleinen Edeka (15-20min Fußweg). Die nächst größere Stadt (Offenburg) erreicht man innerhalb von 20min mit dem Auto oder Bus.

Die Einsenderin schreibt:

Ich würde die Klinik weiterempfehlen. Ich hab eine kPTBS + DIS und oft sind Kliniken dann direkt abgewand, auch wegen der Selbstschädigung und hier geben die sich echt Mühe, dass man bleiben kann, versuchen Kompromisse zu finden, aber lassen dennoch nicht alles durchgehend. Aber man muss es wollen und darf nicht akut ein Problem haben (bis auf die PTBS), also bieten kein Programm für aktive Esstörungen an und auch bei Depressionen bei denen jemand nichts schafft und nur im Bett liegt wird es schwierig, aber sonst sind die echt gewillt zu helfen. Ein großes Manko ist das Essen und das die Pflege leider unterbesetzt ist (diese geben sich aber Mühe, den Mangel auszugleichen, indem jemand zb länger bleibt).


(C) Traumazentrum Durbach

(C) Traumazentrum Durbach

(C) Traumazentrum Durbach

Donnerstag, 22. September 2022

Kinder- und Jugendpsychiatrie SHG-Kliniken Sonnenberg

Kinder- und Jugendpsychiatrie SHG-Kliniken Sonnenberg

Versorgungsgebiet: St.Wendel, Merzig-Wadern, Saarlouis, Regionalverbund Saarbrücken
 
(C) SHG-Kliniken

(Es gab bereits einen Post zur KJP SHG-Kliniken Sonnenberg, da die Klinik aber zum 01.06.2022 hin umgezogen ist und es daher einige Änderungen gibt gibt es einen neuen Post)

In der KJP SHG-Kliniken Sonnenberg gibt es nun 4 Stationen:

Station 1: Geschlossene Station
Station 2: Therapiestation für Jugendliche, arbeitet nach dem DBT und DBT-Trauma Konzept
Therapiestation für Kinder
Therapiestation für Jugendliche

Im Neubau gibt es nun 39 stationäre Plätze. Es gibt Einzel- und Doppelzimmer mit jeweils eigenem Bad. Es gibt einen neuen Spiel- und Abenteuerplatz sowie einen Garten der Sinne. Die Station 2 hat einen Skillsraum.

Es kommen sowohl verhaltenstherapeutische als auch tiefenpsychologische Verfahren zum Einsatz, es wird ein Schwerpunkt auf den Einsatz der Erlebnistherapie gesetzt. Auf der Stationn 2 wird das Programm der DBT-A (drei unterschiedliche Formen für Borderline, Essstörungen und Trauma) angeboten, bestehend aus u.a Skillsgruppe, Achtsamkeitsgruppe und Körpertherapieskillsgruppe und die Klinik bietet einen traumatherapeutischen Schwerpunkt (u.a EMDR, NET oder START)

Therapien: Einzeltherapie, Achtsamkeitsgruppe, Körpertherapieskillsgruppe, Ergotherapie (Ergostefan-Holz und eher handwerk, Ergopetra-Textilarbeiten und eher beruhigende sachen), Reittherapie, Musiktherapie, Klettern, MTB, Cool Kids (umgang mit gefühlen), Entspannung, Waldgruppe, Sport, Erlebnistherapie

Sein Handy darf man 1 Stunde am Tag haben, am Wochenende 2 Stunden sowie im Ausgang.

Pro: nette Therapeuten und Betreuer, sehr viele Therapien wenn man sich eingelebt hat, selten Fixierungen, man kann sehr schön spazieren gehen mit einer mega aussicht, man wird herzlich aufgenommen und hat 2 feste Bezugspersonen neben dem festen Therapeuten

Kontra: Handyzeit (1 stunde am Tag und im Ausgang)

Eine weitere Einsenderin schreibt:

Ich finde das PED echt super und zum Größtenteil echt nett und sehr kompetent. Es ist eine echt offene Klinik und man hat viele Freiheiten wenn man gut mitarbeitet.
Würde die Klinik allen empfehlen die dbt machen wollen und auch bereit sind an sich zu arbeiten. Für essstörungen würde ich die Klinik allerdings nicht empfehlen, da es was das angeht echt sehr wenig unterstützt gibt
 
(C) Foto: Thomas Schäfer

(C) Foto: Thomas Schäfer

 

Montag, 19. September 2022

Henriettenstift Hannover - Psychosomatik

Henriettenstift Hannover - Psychosomatik
 
(C) PZN Hannover







Im Henriettenstift in Hannover gibt es eine psychosomatische Abteilung mit 2 Stationen (Stationen 16/17 und 23). Aufgenommen werden Patienten ab 18 Jahren mit Essstörungen, Somatoforme, funktionelle und dissoziative Störungen, Depressionen, Angststörungen, Zwangsstörungen, PTBS oder Persönlichkeitsstörungen.

Es gibt Doppelzimmer, einige wenige Einzelzimmer, auf den Stationen 16/17 haben alle Zimmer eigene Badezimmer, auf der Station 23 haben einige Zimmer die Bäder auf dem Flur.

Neben der Klinik befindet sich ein Tierpark.

Die Einsenderin wurde aufgrund einer Anorexie und Depressionen behandelt, die Grunderkrankung ist eine Komplexe PTBS / DIS.

Zum Essstörungskonzept: Wer im Untergewicht kommt bzw. generell bei allen Essstörungen kann man einen Gewichtsvertrag bekommen. Dieser Vertrag ist sehr individuell. Essbegleitung ist während der Woche nur Mittags und bei Bedarf bei ZMZ. Es gibt keine verpflichtende Richtmengen etc., jeder Patient darf sich selber zusammen stellen was er/sie essen möchte. Wenn man nicht genug zunimmt durch die Menge die gegessen wird muss man erhöhen, kann Fortimel bekommen oder "kontrollierte" Zwischenmahlzeiten. Man wird mind. 2x die Woche gewogen, je nach BMI häufiger. Mindestzunahne sind i.d.R 700g. Je nach BMI kann man Einschränkungen bekommen wie z.B Rollstuhlpflicht, Fahrstuhlpflicht, Zimmergebot. Der Mindest-BMI für die Aufnahme beträgt 13. Wenn man 3x seinen Gewichtsvertrag nicht einhält kann man in eine Motivationsbeurlaubung geschickt werden oder entlassen werden.

Die Klinik arbeitet nach einem schulenübergreifenden Konzept.

Therapien: 1x 50 Min. Einzelzimmer (als Privatpatient 3x 50 Min. Einzeltherapie), Musiktherapie, Kunsttherapie, Körpertherapie, Yoga, Interaktionelle Gruppe, Selbstregulation, Lehrküche, Visite, Indikativgruppe, Familienskulptur/Systemischer und Störungsspezifische Gruppen (z.B Essstörungsgruppe, Angstgruppe, Schmerzgruppe), Ernährungsberatung

Wer keinen Gewichtsvertrag hat / ohne Essstörung dort ist kann außerhalb der Therapie jederzeit die Station verlassen. Mit Essstörung richtet es sich nach dem Gewichtsvertrag. Beurlaubungen nach Hause sind ab dem 2.Wochenende möglich. Bei Essstörungspatienten hängt das vom Erfüllen des Gewichtsplans ab.

Die Einsenderin schreibt:

Wer jetzt nicht komplex krank ist ist da sicher gut aufgehoben alle anderen nicht. Wir fanden die können mit Dissoziationen nicht gut umgehen. Wir können das grundsätzlich schon empfehlen. Ist aber sehr auf Eigenverantwortung und Eigenmotivation ausgelegt und wie gesagt wenn man komplex krank ist sollte man wo anders hin.


(C) Einsenderin

(C) Einsenderin

(C) Einsenderin

(C) Einsenderin

(C) Einsenderin

(C) Einsenderin

Donnerstag, 15. September 2022

Clienia Littenheid - Station Park A

 Clienia Littenheid - Station Park A

(C) Clienia

 Die Clienia Klinik in Littenheid in der Schweiz bietet unterschiedliche Stationen sowohl für Kinder- und Jugendpsychiatrie (dazu gibt es bereits einen Beitrag) als auch für Erwachsene.

Im Erwachsenenbereich gibt es am Standort Littenheid folgende Stationen:

Panorama B: Depressionen sowie akute Krisen bei Menschen 60+
Panorama C: Traumatherapie
Panorama D: Privatstation
Park A: Schwerpunkt Depressionen und Angststörungen
Park B: Commitment-Therapie (ACT) und Recovery- und Empowerment-Konzept
Park C: Akute Krisen (geschlossen geführt)
Park D: Akute Krisen mit dem Schwerpunkt Suchterkrankungen (geschlossen geführt)
Pünt Mitte: Schwerpunkt Depressionen, Burn-Out, Ängste und Abhängigkeitserkrankungen
Pünt Nord: Psychotherapiestation für junge Erwachsene bis 35 Jahren, DBT Behandlung möglich
Pünt Süd: Störungsspezifische Traumatherapie

Die Einsenderin wurde auf Station Park A behandelt. Aufgenommen werden Erwachsene ab 18 Jahren, die unter Depressionen und/oder einer Angststörung leiden.

Es gibt Einzel- und Doppelzimmer mit eigenem Bad.

Die Station arbeitet nach dem Recovery-Ansatz und legt den Schwerpunkt auf Interpersonelle Psychotherapie (IPT).

Therapien: Einzeltherapie, Interpersonelle Gruppentherapie, Psychoedukation Depression, Milieugesprächsgruppe, SKT, Ohrakkupunktur, Ergotherapie Stein, Körpertherapie, PMR, Malen, Musiktherapie, QiGong, Werken, Achtsamkeit, Balance, Kognitives Training, Aktivitätengruppe

Nach der Aufnahme hat man ein Gespräch, wo einem die angebotenen Therapien vorgestellt werden und man kann relativ frei auswählen welche man gerne wählen möchte.

Vor Aufnahme findet kein Aufnahmegespräch statt, man füllt das Zuweisungsformular an oder ruft dort an und kommt dann auf die Warteliste.

Ein Aufenthalt dauert ca. 4-6 Wochen.

Die Einsenderin schreibt:

Ich weiß nicht genau ob ich die Klinik weiterempfehlen würde. Ein großer Vorteil ist, dass man auch ohne Zuzahlung ein Einzelzimmer bekommen kann. Außerdem liegt die Klinik sehr schön in der Natur (es gibt aber auch keinen Laden etc. in der Nähe). Ich war etwas überfordert damit, die Therapien frei wählen zu müssen und hatte am Anfang dann kaum Therapien. Und die ersten Nächte habe ich mich sehr erschrocken, dass alle 2 Stunden die Pflege ins Zimmer kommt. 

(C) Einsenderin

(C) Einsenderin

(C) Einsenderin

 

Montag, 12. September 2022

Kinder- und Jugendpsychiatrie Lübeck Fachklinik JuLe (Fachklinik für junges Leben) - Station Wellenreiter

Kinder- und Jugendpsychiatrie Lübeck Fachklinik JuLe (Fachklinik für junges Leben)
- Station Wellenreiter
 
(C) Lübecker Nachrichten

 
Schon vor einigen Monaten haben wir euch die KJP in Lübeck und die Station Wellenreiter vorgestellt, da die gesamte Klinik aber nun umgezogen ist und sich die Stationen etwas geändert haben, gibt es heute einen erneuten bzw. aktualisierten Post.

Während es vorher 6 Stationen gab (Atlantis= geschlossene, Wellenreiter & Poseidon = DBT-A Stationen, Seeteufelchen, Blauer Ozean und Korallenriff = offene Therapiestationen), gibt es in der neuen Klinik 5 Stationen:

Station 1: Akutstation (aufgeteilt in einen geschlossenen Bereich und einen Subakut Bereich, der teilgeschlossen geführt wird)
Station 2: Therapiestation für Jugendliche ab 13 Jahren, Schwerpunkt PTBS
Station 3: Kinderstation bis 13 Jahren
Station 4: DBT-A Station für Mädchen von 14-19 Jahren (Wellenreiter)
Station 5: DBT-A Station für Jungen von 13-19 Jahren (Poseidon)

Station 4 / Wellenreiter ist eine Station für Mädchen von 14-19 Jahren, die Probleme aus dem emotional-instabilen Bereich haben (z.B Selbstverletzungen, Suizidgedanken, Anspannungszustände, Stimmungsschwankungen, Impulsivität, Wutausbrüche, Risikoverhalten, Identitätsunsicherheit, Dissoziationen, Traumata).

Es gibt Doppelzimmer mit eigenem Bad, insgesamt gibt es 10 Plätze. Die Küche wird sich mit der Station 5 geteilt.

Die Station wird offen geführt, Ausschlusskriterien zur Aufnahme sind akute Drogenabhangigkeit (negativer Drogentest muss vorliegen), akute Essstörungen (es gibt eine Essensvereinbarung die eingehalten werden muss und auch ein Mindest-BMI), akute Suizidalitat oder wenn kein fester Wohnort vorliegt.

Die Station arbeitet nach dem Konzept der Dialektisch-Behavioralen-Therapie für Adoleszente (DBT-A).

Therapien: Einzeltherapie (1x 45 Min.), 1x 90 Min. Skillsgruppe, Commitment-Gruppe (die ersten 5 Wochen), Ergotherapie, Skillsboxen bemalen, 2x pro Woche Skillsübungszeit
2x pro Woche gemeinsame Zeit (dort wird z.B was gemeinsam gespielt oder gebastelt),
1x Stationkonferenz (dort werden Dienste verteilt oder Anliegen besprochen), 1x pro Woche Bezugsgespräch und entweder Kunsttherapie, Musiktherapie oder Bogenschießen (1x die Woche).

Alle Patienten besuchen die Klinikschule. Es ist möglich Traumatherapie auf der Station zu machen, dafür gab es dann immer 2x wöchentlich Einzeltherapie, aber wir wissen nicht genau ob das immer noch so ist. Außerdem wird für 1 Patient pro Station Reittherapie angeboten.

Jeden Abend füllt jeder Patient eine Diary-Card aus, wo er einträgt wie ist der Selbstverletzungsdruck, wie habe ich geschlafen, was war positiv heute, wo war meine Anspannung etc. - diese wird jeden Abend mit dem PED besprochen.  Jeder Patient erstellt im Laufe seines Aufenthalts eine individuelle Skillskette.

Bei Beginn muss man einen Behandlungsvertrag unterschreiben und die Regeln und ggf. folgenden Konsequenzen akzeptieren. Im Gegensatz zu anderen Stationen fliegt man vielleicht schneller, einfach da das DBT-A Konzept mit sehr klaren Regeln arbeitet, die aber transparent kommuniziert werden und jeder daher genau weiß "wo er dran ist".

Wenn es zu einer Selbstverletzung oder sonstigem Problemverhalten kommt (z.B bei manchen Patienten bei einer Bulimischen Symptomatik das Erbrechen) muss man eine Verhaltensanalyse schreiben (und muss sich dafür 1 Stunde zurück ziehen), im nächsten Einzelgespräch wird die Verhaltensanalyse dann besprochen.

Sein Handy bekommt man 30 Min. am Tag, außerdem darf man es am Mittwoch mit in den Stadtausgang nehmen.

Ausgang gibt es immer 30 Minuten am Stück, mehrmals täglich. Am Mittwoch ist Stadtausgang, da kann man bis max. 20.00 Uhr in die Stadt bzw. die Station verlassen.

Am Wochenende muss man (bis auf das 1.Wochenende) von Samstag auf Sonntag nach Hause fahren.

Die Therapie dauert immer genau 3 Monate.

Einsenderin 1 schreibt: (bezieht sich darauf als die Station noch im Altbau war und einige Dinge noch anders waren)

Pro: reine Mädchenstation, sehr viele sehr kompetente, engagierte und liebe Mitarbeiter, sehr gute Therapeuten, sehr durchdachtes Konzept, die Station hat Ahnung davon was sie macht, man wird als Mensch gesehen und nicht als irgendeine Fallnummer, die wöchentliche Stationsaktivität

Kontra: das Essen, einige zu strenge Regeln (z.b 21.15 im Bett sein)

Einsenderin 2 schreibt: (bezieht sich auf den Neubau und einen Aufenthalt in 2022)

Ich habe auf Station 4 im Gegensatz zu anderen Kliniken gute Erfahrungen gesammelt. Sie behandeln auch sehr "komplexe" Fälle mit Svv ect und gehen damit meist sehr kompetent um.


(C) NDR

(C) NDR

Dienstag, 6. September 2022

KIRINUS Schlemmer Klinik - Traumabereich - Station 7

KIRINUS Schlemmer Klinik - Traumabereich - Station 7

(C) KIRINUS

Die KIRINUS Schlemmer Klinik ist eine psychosomatische Klinik in Bad Tölz und behandelt Erwachsene ab 18 Jahren. Es gibt verschiedene Behandlungssettings mit den Schwerpunkten Depressive Störungen, Burn-Out, Borderline, Essstörungen, (komplexe) Traumafolgestörungen sowie Schmerz-, Angst- und funktionelle Störungen.

Die Einsenderin wurde im Setting für (komplexe) Traumafolgestörungen behandelt, der Station 7. Behandelt werden dort ausschließlich Frauen. Es gibt 12 Plätze, die Patienten sind aufgeteilt in zwei Gruppen mit jeweils 6 Patienten. Es werden auch Patienten mit der Kombi BPS und PTBS aufgenommen. Patienten mit einer dissoziativen Identitätsstörung werden nur in Ausnahmefällen aufgenommen, i.d.R wird dort an ein spezialisiertes Angebot verwiesen.

Es gibt Einzel- und Doppelzimmer mit eigenem Bad. Auch als gesetzlicher Patient kann man ein Einzelzimmer bekommen. Manche Zimmer haben eigene Balkone, es gibt Fernseher auf dem Zimmer, die muss man aber bezahlen.

Gearbeitet wird nach dem Konzept der DBT-PTBS, ergänzt durch verhaltenstherapeutische Konfrontationsmaßnahmen.

Das Programm dauert 12 Wochen, in absoluten Ausnahmen kann um 1-2 Wochen verlängert werden. Die ersten 3 Wochen ist Stabilisierung sowie Vorbereitung der Exposition. Anschließend gibt es eine Fallbesprechung, wo dem Therapeutenteam sowie der Pflege die Expostion sowie der Fall vorgestellt wird. Danach folgen 7 Wochen Konfrontation / Exposition, die letzten zwei Wochen ist erneut Stabilisierung sowie Vorbereitung auf Zuhause. Einige Patienten gehen nicht in die Exposition sondern machen reine Stabilisierung. Es ist möglich zu einer Intervallbehandlung wiederzukommen, man kann max. 3 Aufenthalte in der Klinik machen.

Therapien: 2x w. Einzeltherapie (1x 50 Min., 1x 30 Min. - im Expozeitraum 2x 60 Min.), 2x w. Achtsamkeitsgruppe, 2x w. DBT-Skillsgruppe, 1x w. Ressourcengruppe, 1x w. Yoga, 1x w. entweder Therapeutisches Boxen oder Selbstsicherheitstraining, 1x w. Kunsttherapie (90 Min.), 1x w. Bezugsgruppe, 1x w. Bezugspflegegespräch, Körperpsychotherapie

Bei Selbstverletzungen muss man eine Verhaltensanalyse schreiben und hat eine Stunde Time-Out.  Bei akuten Krisen / Suizidgedanken etc. kann man Kurzkontakte bei seinem Therapeuten bekommen, die Einsenderin schreibt sie ist dort trotz Suizidgedanken immer gut aufgefangen worden. 

Um aufgenommen zu werden darf keine akute Suchterkrankung vorliegen (es muss ein negativer Drogentest vorliegen), bei einer begleitenden Essstörung muss der BMI mindestens 17,5 betragen. Außerdem wird eine ambulante anschließende Psychotherapie vorausgesetzt sowie kein laufender Täterkontakt.

Es gibt WLAN, allerdings ist dieses kostenpflichtig.

Die Einsenderin schreibt sie würde die Klinik weiterempfehlen. 

(C) KIRINUS

(C) KIRINUS