Montag, 30. Mai 2022

Zentrum für Psychiatrie Emmendingen - Station 36

 Zentrum für Psychiatrie Emmendingen - Station 36
Versorgungsgebiet: die Südliche Ortenau, Emmendingen, Freiburg, Breisgau und Lörrach

(C) Einsenderin

Im ZfP Emmendingen gibt es verschiedene Stationen, u.a die Sektorstationen mit offenem und geschlossenen Bereich, eine Station für junge Erwachsene, mehrere Psychotherapiestationen, Stationen für affektive Erkrankungen sowie Gerontopsychiatrische Stationen.

Einen allgemeinen Post zu der Klinik hatten wir schonmal, heute geht es speziell um die Station 36. Die Station 36 gehört zur Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und ist eine sogenannte Sektorstation, sprich es werden Patienten aus einem bestimmten Sektor aufgenommen, in diesem Fall Patienten aus Lahr und der südlichen Ortenau.
Aufgenommen werden Patienten ab 18 Jahren mit den verschiedensten psychiatrischen Erkrankungen wie z.B Psychosen, Depressionen, Bipolare Störungen oder akute Krisensituationen.

Die Station gliedert sich räumlich in einen großen, offenen Bereich sowie einen kleineren, geschützten Intensiv-Betreuungsbereich (IBB). Im IBB wird Krisenintervention gemacht sowie auch ein längerer geschlossener Aufenthalt für EKT usw. Der Bereich nimmt nur auf, wenn man nicht mit der Polizei kam sowie keine Drogen oder Medikamente (nicht verordnete) eingenommen hat.

Die Einsenderin wurde im IBB behandelt zur Kriesenintervention.

Es gibt dort Doppel- und Dreibettzimmer sowie 2 Beobachtungszimmer mit Kameras und Schaumstoff-Betten. Es gibt 3 Toiletten, die von allen benutzt werden (Egal welches Geschlecht man hat) zudem gibt es noch ein Bad mit einer Dusche. Duschen muss man anmelden, da erst geschaut werden muss, ob ohne Aufsicht geduscht werden darf. Es können maximal 11 Leute im geschlossenen Bereich der Station sein.
Gegessen wird im Aufenthaltsraum welcher mit Tischen, Stühlen, Sofa sowie einem Fernseher ausgestattet ist. Zum Mittagessen gibt es 3 Menüs zur Auswahl.


Therapien im IBB: Tägliche Visiten der Ärzte/Psychologen, Medikamentöse Therapie, Vereinzelt auch EKT, Oberarzt/Chefarztvisite, Gespräche mit der Pflege, Sozialdienst
Besuchszeiten sind täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr und nach Absprache. Es gibt einen Besucherraum in den man gehen kann, da man den geschlossene Bereich nicht verlassen darf. Sein Handy darf man immer benutzen sowie Laptop usw. auch. Es gibt einen Schrank im Zimmer für den man einen Schlüssel hat, in welchen Wertsachen eingesperrt werden können.


(C) Einsenderin

(C) Einsenderin

Donnerstag, 26. Mai 2022

Kinder- und Jugendpsychiatrie Aachen - Station KJ03

Kinder- und Jugendpsychiatrie Aachen - Station KJ03
 
Versorgungsgebiet: Städteregion Aachen, Kreis Düren

(C) Foto: UK Aachen

n der KJP Aachen gibt es mehrere Stationen:

Station KJ01: Kinderstation bis ca. 13 Jahren (in einem eigenen Gebäude gemeinsam mit der Tagesklinik)
Station KJ02: Jugendstation mit offenem und geschlossenen Bereich
Station KJ03: Psychotherapiestation für Jugendliche mit dem Schwerpunkt Essstörungen
Station KJEK: Eltern-Kind Station

Außerdem gibt es in Zusammenarbeit mit der Pädiatrie eine psychosomatische Station für Kinder und Jugendliche. (Station KIPS)

Auf der Station KJ03 werden Patienten ab ca. 13 Jahren aufgenommen, der Schwerpunkt liegt auf Jugendlichen mit Essstörungen, es werden aber auch Jugendlichen mit z.B Depressionen, Ängsten oder Zwängen aufgenommen.

Es gibt 6 Doppelzimmer mit eigenem Bad, ein Zimmer ist behindertengerecht / rollstuhlgerecht ausgestattet.

Neben den stationären Patienten kann man auch als tagesklinischer Patient auf die Station, die tagesklinischen Patienten haben einen extra Aufenthaltsraum.

Der Tag startet um 07.00 Uhr mit dem Frühstück, um 10.15 Uhr ist die erste Zwischenmahlzeit, um 12.15 Uhr ist das Mittagessen. Von 13.30 - 15.00 Uhr ist Zimmerzeit / Mittagspause, um 15.00 Uhr die zweite Zwischenmahlzeit, um 18.30 Uhr das Abendessen und um 20.00 Uhr die dritte Zwischenmahlzeit.

Zum Essstörungskonzept: Es gibt 3 Hauptmahlzeiten und 3 Zwischenmahlzeiten. Jeder Patient erstellt gemeinsam mit einem Ernährungsberater seinen individuellen Essplan, der Grundumsatz von dem ausgegangen wird sind 1900 (vorher ist kein Verlassen der Station möglich), von Woche zu Woche wird der Plan dann weiter gesteigert. Beim Mittagessen kann man zwischen drei verschiedenen Gerichten wählen. Wenn man mehrere Mahlzeiten nicht schafft wird eine Sonde in Erwähnung bezogen. Wenn man eine Sonde hat kann man individuell mitentscheiden ob man vollsondiert wird oder einen Teil sondiert bekommen und einen Teil isst. Sondierungen finden in einem seperaten Raum abseits der anderen Patienten statt. Hauptmahlzeiten dauern 30 Minuten, Zwischenmahlzeiten 15 Minuten. Patienten, die das Sportgewicht ( Sportgewicht > 3.Perzentile) noch nicht erreicht haben, sind verpflichtet nach den Mahlzeiten Ruhezeiten zu machen (HMZ: 30 Minuten, ZMZ: 15 Minuten). Gewogen werden Patienten unter dem Sportgewicht 3x die Woche (Mo, Mi, Fr), alle anderen 2x die Woche (Mo, Do).

Therapien: Einzeltherapie, Gruppentherapie, Ergotherapie, Musiktherapie, Entspannung, SKT, Reittherapie (alle 2 Wochen), Sport, Körperbildtherapie, Kochgruppe

Für Patienten die noch nicht das Sportgewicht erreicht haben oder eine Sonde haben, gibt es jeden Tag einen gemeinsamen 30-minütigen Spaziergang. 

Alle Patienten besuchen die Klinikschule.

Sein Handy bekommt man nach dem Abendessen und muss es um 20.00 Uhr wieder abgeben. Außerdem kann man sein Handy mit in den Ausgang nehmen.

Am Mittwoch sowie am Wochenende kann man Besuch erhalten. Ausgang gibt es ab einem bestimmten Gewicht. Wenn eine Mahlzeit nicht geschafft wird gibt es automatisch eine 24h Ausgangssperre. Ausgang gibt es in 4 Stufen: Begleitung durch Betreuer (4er), mit anderen Patienten (3er), begrenzte Zeit alleine (2er), unbegrenzt (1er).

Die KJP Aachen bietet die besondere Behandlungsmöglichkeit eines "Home Treatments" bei Anorexie-Patienten an.

Die Einsenderin schreibt:

Freiwillig würde ich nicht nochmal dorthin gehen, jedoch wenn es gar nicht mehr geht (Gewicht und essen) ist die Klinik eine Möglichkeit. Es wird eben hauptsächlich aufs Gewicht geschaut. Helfen tut die Klinik in Bereichen mal mehr und mal weniger, wie jede Klinik.
 
(C) Einsenderin

(C) Einsenderin




(C) Videos: Einsenderin
 

Donnerstag, 19. Mai 2022

Schön Klinik Tagesklinik München

 Schön Klinik Tagesklinik München

Neben den stationären Angeboten der Schön Klinik gibt es in München auch eine Tagesklinik der Schön Klinik. Aufgenommen werden Erwachsene ab 18 Jahren schwerpunktmäßig mit Essstörungen, Depressionen und Burn-Out. Manche Patienten kommen zuvor aus stationärer Behandlung und setzen dort ihre Behandlung fort, manche Patienten kommen direkt vom ambulanten Setting in die Tagesklinik.

Die Tagesklinik findet von Montag bis Freitag von 08.00 - 16.00 Uhr statt, die Abende und Wochenenden werden Zuhause verbracht.

Die Einsenderin wurde u.a wegen einer Essstörung in der Tagesklinik behandelt.
Für Essstörungspatienten gibt es zwei Behandlungsgruppen mit je ca. 6 Patienten.

Montags und Donnerstags werden alle Essstörungspatienten gewogen, der Montag ist der Stichtag sprich dieses Gewicht zählt für seine Gewichtskurve. Es gibt einen Trichter in dem man sich befinden muss (jede Woche 500g Zunahme). Wenn man nicht im Trichter ist, bei der Zunahme, dann gibt es Konsequenzen. Zum Beispiel Essplan Erhöhung (Essenssteigerungen können sein  150% RM zum Frühstück, die VormittagsZM, die NachmittagsZM oder am Abend nochmal eine ZM), Anwesenheitspflicht (kein Ausgang während der TK) oder eine Verlegung ins stationäre Setting nach vorheriger Absprache. Wenn man im Normalgewicht ist, ist es das vorrangige Ziel sein Gewicht zu halten, wobei die Klinik i.d.R eine Zunahme bis zum BMI von 20 anstrebt bei allen Patienten. Es gibt 3 verschiedene Phasen von Essensbegleitung:
Phase 1: Komplett begleitet
Phase 2: Frühstück wird 2x die Woche begleitet, Mittagessen in Begleitung (gemeinsam mit Gruppe 1)
Phase 3: Mittagessen wird selbstständig gekauft und gegessen

Der Tag in der TK startet mit einem gemeinsamen Frühstück, man hat die Wahl zwischen Müsli oder Brot/Brötchen. ZMZ müssen eigenverantwortlich eingenommen werden. Mittags gibt es eine warme Mahlzeit (ggf. aus der Lehrküche), Abendessen und ggf. eine Abend Zwischenmahlzeit müssen Zuhause eingenommen werden. Jeder mit einem BMI von <18  hat Kaffee/ Kuchen am Nachmittag verpflichtend. Da gibt es unterschiedliches. Mal Eis, Kekse, Gummibärchen, Nüsse, Kuchen, Breze, Brotzeit, ... .

Therapien: Allgemeine Gruppe, ACT (Akzeptanz- und Commitment Therapie), EBT (Essstörungsbewältigungstherapie), Depressionsbewältigungsgruppe, Yoga, SKT,
2x pro Woche Kunst,  Bewegungstherapie, Skillsgruppe, Wochenendvorbesprechung, WEnachbesprechung, Zielegruppe, Gewichtsbesprechung (bei einem Gewichtszunahmevertrag), Lehrküche, PMR (progressive Muskelentspannung) Ernährungseinzel und Einzeltherapie, Oberarzvisite

Die Aufenthaltsdauer ist sehr unterschiedlich und wird individuell an den Patienten angepasst und beträgt ca. zwischen 6 Wochen bis 6 Monaten. Die Wartezeit auf einen Platz ist meistens etwa 8-12 Wochen.

Die Einsenderin schreibt:

Die Klinik ist sehr gut. Es wird individuell auf einen eingegangen und das Personal ist sehr freundlich, hilfsbereit und kompetent.
Aber man hat viel Eigenverantwortung.
Man MUSS wirklich wollen. Die Therapeuten sind sehr engagiert.
Bei den Cotherapeuten sind einige sehr kompetent.

 

Montag, 16. Mai 2022

Steigerwaldklinik Burgebrach - Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

 Steigerwaldklinik Burgebrach - Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

(C) Einsenderin
 

Die Steigerwaldklinik Burgebrach ist ein Krankenhaus, welches über eine Abteilung für psychosomatische Medizin verfügt. Aufgenommen werden dort Erwachsene ab 18 Jahren mit jeglichen psychosomatischen Krankheitsbildern wie Depressionen, Angststörungen, Essstörungen, Persönlichkeitsstörungen, PTBS, Schmerzstörungen, Somatisierungsstörungen oder Zwangserkrankungen.

Es gibt eine Station, die aufgeteilt ist in zwei Behandlungsgruppen. Die Gruppe A ist die Kurzzeittherapie, davon A1 Krisenintervention (bis zu vier Wochen) und A2 Kurzzeittherapie bis zu etwa sechs Wochen. Die Patienten der B Gruppe bleiben acht bis zehn Wochen, die Gruppe ist unterteilt in B1 und B2, wovon die B1 sehr auf Stabilisierung setzt und entsprechende Gruppentherapien anbietet.

Alle Kassenpatienten haben ein Doppelzimmer mit eigenem Bad direkt auf Station, die Privatpatienten haben Einzelzimmer im sogenannten Rondell (eigener Speisesaal mit Kaffeemaschine etc.), man ist aber sehr schnell auf Station. Privatpatienten werden zudem entweder vom Chefarzt oder den Oberärzten behandelt. Ansonsten wird zwischen Privat und Gesetzlich nicht unterschieden.

Die Einsenderin wurde aufgrund einer Anorexie, Depressionen, einer Persönlichkeitsstörung und dissoziativen Bewegungsstörung behandelt in der Gruppe B1 für 13 Wochen.

Jeder Morgen beginnt mit einem Morgenkontakt bei der Pflege, also ein kurzes Gespräch und die Medikamentenübergabe für den Tag. Montags ist außerdem Wiegen.

Die Klinik arbeitet bei Essstörungen mit einer Art Stufenprogramm. Wenn man das Wochenziel bzgl. Gewichtszunahme nicht schafft, wird man runtergestuft. Das kann bis zur Entlassung gehen. Es gibt insgesamt und drei Stufen (Einschränkungsprogramm, Basisprogramm, freies Programm).
Eigentlich gibt es eine Essbegleitung, aber wegen Corona mussten alle auf den Zimmern essen. Der Essplan wird mit der Ernährungsberatung besprochen. Morgens und abends gibt es Buffet, mittags kann man aus drei verschiedenen Menüs wählen.

Therapien: 2x wöchentlich Einzeltherapie, 2x wöchentlich Gruppentherapie, Visite, Physiogruppe, Kunst- und Musikgruppe, Stationsrunde, Entspannungsgruppe, PMR, Skillsgruppe und "Stabil und entspannt"-Gruppe (die v.a. dazu dient, auf den Alltag vorzubereiten (Skills, verschiedene Übungen, Alltagsgestaltung,...))

Außerdem kann man freiwillig die Psychoedukation und die offenen Angebote nutzen. Je nach Indikation gibt es noch Ernährungsberatung, Physio im Einzel, Musikeinzel und Kunsteinzel. Am Anfang des Aufenthalts wird außerdem mit dem behandelten Therapeuten besprochen, ob man sich mehrmals am Tag zu festen Terminen bei der Pflege melden soll/will. Patienten können unter sich für Dienstag Abend und Samstag Nachmittag eine Aktivität planen.

Die Einsenderin schreibt:

Pro: nette und kompetente Pflegekräfte, erfahrene Therapeuten, man kann über alles reden, ruhige Lage, familiäre Atmosphäre (nur eine psychosomatische Station in einem kleinen Allgemeinkrankenhaus), viele Therapieangebote, verbunden mit angenehmem Umfang an Freizeit

Contra: Zimmeraufteilung (es wird nicht aufs Alter geachtet), Umgang mit Corona teilweise zu streng (keine Möglichkeit, sich auf die Zeit nach der Entlassung vorzubereiten), wenig Sensibilität für Essstörungen unter den Patienten, man soll viel unter sich klären und die Pflege greift teils zu spät ein

Ich kann die Klinik weiterempfehlen, wenn man entsprechende Motivation und Einsicht mitbringt. Ansonsten macht man sich sowohl bei den Patienten, als auch indirekt beim Team nicht gerade wirklich Freunde.

(C) Einsenderin

(C) Einsenderin


Donnerstag, 12. Mai 2022

Heiligenfeld Klinik Waldmünchen - Patientengruppe junge Erwachsene

  Heiligenfeld Klinik Waldmünchen - Patientengruppe junge Erwachsene

(C) Heiligenfeld Kliniken
 

Die Heiligenfeld Klinik Waldmünchen ist eine psychosomatische Fachklinik für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Erwachsene und Familien.

Die Behandlungsgruppe der Jugendlichen haben wir euch bereits in einem separaten Post vorgestellt, heute geht es um die Behandlungsgruppe der jungen Erwachsenen.

Aufgenommen werden dort junge Erwachsene von ca. 18-27 Jahren mit den verschiedensten psychosomatischen Krankheitsbildern wie z.B Depressionen, Zwänge, Traumafolgestörungen, Angststörungen, Essstörungen oder Persönlichkeitsstörungen.

Es gibt keine Stationen in der Klinik, die Zimmer sind über das ganze Haus verteilt, man wird aber in sogenannte Kerngruppen aufgeteilt, es gibt 2-3 Kerngruppen, wo ausschließlich junge Erwachsene drinnen sind. Jede Kerngruppe hat einen Therapeuten der gleichzeitig dann auch dein Bezugstherapeut ist.

Während die Einsenderin da war hatten aufgrund Corona alle Patienten ein Einzelzimmer.

Der Tagesablauf war komplett unterschiedlich und richtete sich nach den individuellen Therapien. Morgens war ab 6:30 Medikamentenausgabe, Frühstück von 8:10-8:55, Mittag von 12:40-13:10 und Abend von 18:20-19:00. Am Wochenende waren die Zeiten ein wenig anders.

Therapien: 2x w. Kerngruppe / Gruppentherapie (je 90 Min.), 1x w. Kerngruppe / Bindungstherapie, verschiedene Interaktionsgruppen (z.B Autonomie und Abhängigkeit oder Angst und Mut), Einstellarbeit, Musiktherapie, Selbststeuerung, freiwillige Meditation, 1x w. Plenum gemeinsam mit den Jugendlichen, Lebensführungstraining, Einzeltherapie, Beziehung und Kommunikation

Zum Thema Essen: Es gibt eine Essstrukturgrupoe mit Essbegleitung (in drei verschiedenen Phasen aufgeteilt) und speziellen Therapien (z.B auch Lehrküche). Dort kommt aber nicht jeder rein, um da rein zu kommen muss man zu 100% motiviert sein seine Essstörung aufzugeben schreibt die Einsenderin. 1x wöchentlich ist Wiegen.

Wegen Corona durfte kein Besuch empfangen werden oder Beurlaubungen stattfinden, ggf. hat sich das aber inzwischen wieder geändert schreibt die Einsenderin.

Das Handy darf man den ganzen Tag haben, soll es aber offizell erst ab 16.00 Uhr nutzen und natürlich nur in der Therapiefreien Zeit. Es gibt einen bestimmten WLAN-Bereich, manchmal hat man aber auch Glück und das WLAN reicht bis ins Zimmer, wie z.B bei der Einsenderin.

Die Einsenderin schreibt:

Pro:
- einige Therapien (z.B. Einstellarbeit) sind wirklich gut und förderlich
- Patientengemeinschaft
- Die umliegende Natur
- man muss für sich selbst Verantwortung übernehmen
- in seiner eigenen Altersgruppe therapiert zu werden

Contra:
-oft sehr chaotisch (ausgefallene Therapien ohne Informationen, Raumwechsel, sehr oft Vertretung)
- Therapeuten, Ärzte und Pfleger arbeiten nicht als Team (es gab sehr oft Unstimmigkeiten und teils Diskusionen, auch vor Patienten)
- hatte das Gefühl absolut nicht ernstgenommen zu werden
- wenig Einzeltherapie

Insgesamt würde ich die Klinik eher nicht weiterempfehlen. Vor allem nicht bei Essstörungen. (Ich habe auch eine und es hat niemanden gejuckt. Habe in der ganzen Zeit in der ich da war zwei Mal im Speisesaal gegessen und ansonsten auf meinem Zimmer was eigentlich verboten war).

(C) Einsenderin

 

Montag, 9. Mai 2022

Zentrum für Integrative Psychiatrie Lübeck - Station B3.01

 Zentrum für Integrative Psychiatrie Lübeck
- Station B3.01

(C) ZIP Lübeck

 Im UKSH Lübeck gibt es mehrere psychiatrische und psychosomatische Stationen:
Station B2.01 - geschlossene Station
Station B3.01 - Angst- und Zwangsstörungen, Depressionen
Station B3.11 - Privatstation
Station B7.01 - Suchterkrankungen
Station B8.01 - Psychotische Störungen
Station B6.01 - psychosomatische Station mit dem Schwerpunkt auf Essstörungen und somatoforme Belastungsstörungen, arbeitet nach dem Konzept der ACT

Die Stationen B2.01 und B6.01 haben wir euch bereits vorgestellt.
Heute geht es um die Station B3.01.

Auf der Station B3.01 werden Erwachsene ab 18 Jahren aufgenommen, die unter Angststörungen, Zwangsstörungen und/oder Depressionen leiden. Es gibt 2 Einzelzimmer, ansonsten Doppelzimmer, insgesamt gibt es um die 30 Plätze. Alle Zimmer haben ein eigenes Bad.

Morgens und Abends gibt es immer dasselbe zur Auswahl; Brötchen mit Belag. Zum Mittag gibt es eine Auswahl zwischen 3 Gerichten, 1 davon ist Vegetarisch.

PatientInnen, die wegen Depression da sind, werden mithilfe der Metakognitiven Therapie (MCT) behandelt. Die Patienten werden durch Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Kommunikationsfähigkeit ergänzt. Im Laufe der Therapie gibt es Belastungstrainings in die häusliche und/oder berufliche Situation, um das ganze dann auch in den Alltag übertragen zu können.

Bei Angst- und Zwangsstörungen werden viele Expos und Übungen durchgeführt, bei denen die Betroffenen neue Einsichten und Bewältigungsstrategien im Kontext Zwang und Angst auslösender Situationen entwickeln; anfangs in Begleitung, im Verlauf immer eigenständiger.

Neben Einzeltherapien werden verschiedene Gruppentherapien (Metakognitive Therapie, MCT; Soziales Kompetenztraining; Erarbeitung aktivierender und tagesstrukturierender Handlungsspielräume) angeboten, außerdem gibt es Ergo- und Physiotherapie sowie die Informationsgruppe der Sozialberatung.

Man darf sein Handy 24/7 haben und bei Bedarf kann man am Wochenende SBT (selbstbelastungstraining) anmelden, wenn man nach Hause will.

Die Einsenderin schreibt:

Ich als Zwangspatientin, die Angst vor Kontamination hat würde ich die Station aufgrund der Hygiene und Sauberkeit sehr empfehlen! Das personal ist auch ganz nett und man hat viele Möglichkeiten in Kontakt zu treten.


(C) Einsenderin

(C) UKSH

Donnerstag, 5. Mai 2022

Kinder- und Jugendpsychiatrie Vitos Klinik Bad Wilhelmshöhe - Tagesklinik (Winkelgasse)

 Kinder- und Jugendpsychiatrie Vitos Klinik Bad Wilhelmshöhe - Tagesklinik (Winkelgasse)

(C) Vitos Klinik

 
Einen allgemeinen Post zur KJP in Kassel gibt es bereits, heute geht es um die Tagesklinik, die Station "Winkelgasse". Aufgenommen werden Kinder und Jugendliche von ca. 4-18 Jahren, es gibt 15 teilstationäre Behandlungsplätze. Behandelt werden jegliche Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters, die in einem teilstationären Setting behandelbar sind.

Es gibt auf der Station einen gemeinsamen Essraum, eine Küche, ein Spielzimmer, ein Gemeinschaftsraum, ein Jugend-Raum für Jugendliche ab 12 Jahren, einen Entspannungsraum sowie Toiletten. Die Klinik hat einen eigenen Hof und gegenüber von ihr befindet sich ein Park, die sogenannte Goetheanlage.

Der Tag in der Tagesklinik startet um 07.30 Uhr mit einer Morgenrunde, frühstücken tut man i.d.R vorher Zuhause, nur in den Ferien wird ein gemeinsames Frühstück in der Tagesklinik angeboten. Jeden Tag besuchen alle Patienten die Klinikschule, die um 08.00 Uhr beginnt. Dazwischen gibt es Therapien. Um 15.30 Uhr gibt es eine Tagesreflektion, 16.00 Uhr endet die Tagesklinik, am Freitag schon um 14.00 Uhr. Im Normalfall werden die Patienten alle mit dem Taxi gebracht und auch wieder abgeholt.

Therapien: Einzeltherapie, Ergotherapie, Skillsgruppe, Umgang mit Emotionen, Sporttherapie / Fitness, Mädchengruppe

Für Patienten die nicht zur Klinikschule gehen gibt es Arbeitstherapie. Unterrichtet wird man in der Klinikschule in den 3 Hauptfächern. Man bekommt jede Woche einen neuen Wochen- und Stundenplan, welche in einem Heft vom Personal abgeheftet werden. Man hat dadurch immer direkt montags einen guten Überblick über die Woche.

Der Ausgang wird individuell besprochen, es gibt 4 Stufen:
a) In Begleitung von Stammpersonal
b) In Begleitung von Schülern / FSJ
c) In der Gruppe
d) Alleine

Im Ausgang darf man das Handy mitnehmen und unabhängig vom Ausgang hat man das Handy für 1 Stunde am Tag, welches man auch nur im Jugendzimmer benutzen darf. Ab 14 Jahren ist das Rauchen dort unter elterlicher Erlaubnis erlaubt, dafür gibt es bestimmte Uhrzeiten bei denen man mit anderen Mitpatienten und dem Personal nach draußen geht.

Die Einsenderin schreibt:

Ich würde diese Station empfehlen, ich selber habe dort die komplette Therapiedauer verbracht (circa 4 Monate) und es hat mir in gewisser Weise geholfen. Besonders in Bezug auf weitere Therapien, da ich durch die Klinik erkannt habe, welche Therapie für mich geeignet ist


(C) Vitos Klinik

(C) Vitos Klinik

Montag, 2. Mai 2022

Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach - Erwachsenenpsychiatrie - Station P1

 Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach - Erwachsenenpsychiatrie - Station P1

Versorgungsgebiet: Kreisgebiet Bergisch-Gladbach ohne die Städte Burscheid und Leichlingen

(C) Foto: EVK

In der Erwachsenenpsychiatrie vom Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach gibt es verschiedene Stationen:

Station P1: Schwerpunkt Persönlichkeitsstörungen und Traumafolgestörungen
Station P2: Schwerpunkt Psychosen
Station P3: offene Kriseninterventionsstation (aktuell bei Bedarf teilgeschlossen)
Station PE: geschlossene Akutstation (momentan aufgrund von Brandschäden geschlossen, laut Einsenderin)
Station P-1a: Gerontopsychiatrie
Station P-1d: Schwerpunkt Depressionen und Ängste

Die Einsenderin wurde auf Station P1 behandelt. Aufgenommen werden dort Patienten ab 18 Jahren die unter Persönlichkeitsstörungen und/oder Traumafolgestörungen leiden. Obwohl es keine Obergrenze gibt, waren die meisten Patienten eher zwischen 24-32, obwohl es auch ein paar ältere oder Jüngere (ab 18) Patient*innen gab.

Es gibt Doppelzimmer, das Bad wird jeweils mit einem anderen Zimmer geteilt. In Ausnahmefällen wie z.B als Transgender kann das Doppelzimmer auch als festes Einzelzimmer genutzt werden. Es gibt einen Flur mit Sofas und einen Balkon, sodass man gut Kontakte knüpfen konnte. Es gibt iele Spiele und auch einen Fernsehraum, sodass man Abends etwas zusammen schauen konnte.

Der Tag startet um 07.00 Uhr mit einer "Spazier-zeit", alle Patienten sollen von 07.00 - 07.20 Uhr einen Spaziergang machen. Anschließend gibt es Frühstück, bevor die Therapien gestartet sind.

Die Patient*innen sind immer in zwei Gruppen angeteilt, es waren max. 20 Patient*innen auf Station. Mit der Gruppe hatte man dann auch die meisten Therapien.

Essen wurde immer von Patienten ausgegeben. Das Essen war nicht besonders gut aber generell auch nicht grauenhaft. Vegane Optionen gibt es so gut wie keine, aber vegetarische Ernährung sowie laktosefreie Ernährung war möglich.

Die Station ist Tiefenpsychologisch ausgerichtet. 

Bei den Therapien gibt es Pflichttherapien sowie auch freiwillige Angebote.

Feste Therapien: Allgemeine Gruppentherapie (2x die Woche), Einzeltherapie (1x die Woche), Soziotherapie, Konzentrative Bewegungstherapie, Kunsttherapie, Großgruppe
Freiwillige / individuelle Therapien: Boxsacktherapie, Reittherapie, Ergotherapie und Ergo Einzel, DBT, Genussgruppe, Kunst Einzel, Bildhauen, Angst Expositionstraining, Rollenspielgruppe

3 mal in der Woche gab es Stationsversammlungen in denen Aufgaben verteilt und Probleme besprochen wurden, neue Patienten wurden begrüßt und die, die gingen, verabschiedet. Mittwochs ist ein Bunter Abend. Man musste vorher anmelden, was man machen wollte. Alle zwei Wochen gab es pro Gruppe Koch/Backgruppe.

Es gab ein Kartensystem und wenn man ohne wirklich guten Grund zu den Therapien nicht erschien, bekam man eine gelbe Karte und bei 3 wurde man rausgeworfen. Bei Missachtung der Corona-Hygienemaßnahmen wie z.B Tragen einer Maske oder Abstand halten kann man auch eine solche Karte kriegen und ggf. entlassen werden.

Außerhalb von Corona kann man jederzeit den Kunstraum nutzen, um dort z.B zu töpfern oder zu malen.

Außerhalb seiner Termine kann man jederzeit in den Ausgang gehen, es gibt eine kleine Innenstadt in der Nähe. Das Gelände ist auch recht grün, sodass man gut spazieren kann. Besuche sind aktuell aufgrund Corona eingeschränkt. Sein Handy hat man durchgängig, ab 19.00 Uhr darf man es auch "offen" außerhalb des Zimmers nutzen.

Es gibt zwei Gewichtsdecken auf Station, die man sich ausleihen kann.

Die Einsenderin schreibt:
Teilweise waren die Therapien für mich absolut unbrauchbar (z.B Sozialtherapie, in der es um Klärung von Problemen wie z.B Bewerbungen oder Wohnungssuche ging)
Die Ergo- und DBT-Therapeutin ist ein Engel, ihre Therapien haben mir persönlich am besten geholfen. Ansonsten waren die Therapien eher durchwachsen. Es fiel sehr viel aus, vor allem Einzeltherapie. Die Pfleger*innen waren auch unterschiedlich. Teilweise waren die sehr knauserig was Bedarf anging, man konnte aber immer zu ihnen und mit ihnen reden. Leider waren sie teilweise sehr ruppig, es fielen Sätze wie „Hör auf zu japsen, du bist doch kein Hund!“ , als eine Mitpatientin eine Panikattacke hatte. Es war aber definitiv auch nicht alles schlimm. Die Mitpatient*innen waren eigentlich alle sehr lieb und ich habe mich mit allem verstanden. Die Station war zwar angeblich auf Trauma ausgelegt, allerdings gab es keine einzige Therapie, die spezifisch darauf ausgerichtet war (außer Kunsttherapie), allgemein schien das Personal sich nicht allzu gut mit schweren Traumafolgen auszukennen. Es gab trotz mehrfacher Nachfrage keine Diagnostik, weshalb meine Entlassdiagnose für mich sehr aus der Luft gegriffen erschien. Allgemein schien mir das ganze ein wenig auf die Einstellung auf Dauermedikation abzuzielen also irgendetwas tieferes zu lösen. Auch wenn das alles teilweise auch negativ klingt, sind meine Erfahrungen insgesamt trotzdem auch positiv mit der Station.

(C) Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie Dr.Mück