Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach - Erwachsenenpsychiatrie - Station P1
Versorgungsgebiet: Kreisgebiet Bergisch-Gladbach ohne die Städte Burscheid und Leichlingen
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(C) Foto: EVK
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In der Erwachsenenpsychiatrie vom Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach gibt es verschiedene Stationen:
Station P1: Schwerpunkt Persönlichkeitsstörungen und Traumafolgestörungen
Station P2: Schwerpunkt Psychosen
Station P3: offene Kriseninterventionsstation (aktuell bei Bedarf teilgeschlossen)
Station PE: geschlossene Akutstation (momentan aufgrund von Brandschäden geschlossen, laut Einsenderin)
Station P-1a: Gerontopsychiatrie
Station P-1d: Schwerpunkt Depressionen und Ängste
Die
Einsenderin wurde auf Station P1 behandelt. Aufgenommen werden dort
Patienten ab 18 Jahren die unter Persönlichkeitsstörungen und/oder
Traumafolgestörungen leiden. Obwohl es keine Obergrenze gibt, waren die
meisten Patienten eher
zwischen 24-32, obwohl es auch ein paar ältere oder Jüngere
(ab 18) Patient*innen gab.
Es gibt Doppelzimmer, das
Bad wird jeweils mit einem anderen Zimmer geteilt. In Ausnahmefällen wie
z.B als Transgender kann das Doppelzimmer auch als festes Einzelzimmer
genutzt werden. Es gibt einen Flur mit Sofas und einen Balkon, sodass
man gut Kontakte knüpfen konnte. Es gibt iele Spiele und auch einen
Fernsehraum, sodass man Abends etwas
zusammen schauen konnte.
Der Tag startet
um 07.00 Uhr mit einer "Spazier-zeit", alle Patienten sollen von 07.00 -
07.20 Uhr einen Spaziergang machen. Anschließend gibt es Frühstück,
bevor die Therapien gestartet sind.
Die Patient*innen sind immer
in zwei Gruppen angeteilt, es waren max. 20 Patient*innen auf Station.
Mit der Gruppe hatte man dann auch die meisten Therapien.
Essen
wurde immer von Patienten ausgegeben. Das Essen war nicht besonders gut
aber generell auch nicht grauenhaft. Vegane Optionen gibt es so gut wie
keine, aber vegetarische Ernährung sowie laktosefreie Ernährung war
möglich.
Die Station ist Tiefenpsychologisch ausgerichtet.
Bei den Therapien gibt es Pflichttherapien sowie auch freiwillige Angebote.
Feste
Therapien: Allgemeine Gruppentherapie (2x die Woche), Einzeltherapie
(1x die Woche), Soziotherapie, Konzentrative Bewegungstherapie,
Kunsttherapie, Großgruppe
Freiwillige / individuelle Therapien: Boxsacktherapie, Reittherapie, Ergotherapie und Ergo Einzel, DBT,
Genussgruppe, Kunst Einzel, Bildhauen, Angst Expositionstraining,
Rollenspielgruppe
3 mal in der Woche gab es
Stationsversammlungen in denen Aufgaben
verteilt und Probleme besprochen wurden, neue Patienten wurden begrüßt
und die, die gingen, verabschiedet. Mittwochs ist ein Bunter Abend. Man
musste vorher anmelden, was man machen wollte. Alle zwei Wochen gab es
pro Gruppe Koch/Backgruppe.
Es gab ein Kartensystem und wenn man
ohne wirklich guten Grund zu den Therapien nicht erschien, bekam
man eine gelbe Karte und bei 3 wurde man rausgeworfen. Bei Missachtung
der Corona-Hygienemaßnahmen wie z.B Tragen einer Maske oder Abstand
halten kann man auch eine solche Karte kriegen und ggf. entlassen
werden.
Außerhalb von Corona kann man jederzeit den Kunstraum nutzen, um dort z.B zu töpfern oder zu malen.
Außerhalb
seiner Termine kann man jederzeit in den Ausgang gehen, es gibt eine
kleine Innenstadt in der Nähe. Das Gelände ist auch recht grün, sodass
man gut spazieren kann. Besuche sind aktuell aufgrund Corona
eingeschränkt. Sein Handy hat man durchgängig, ab 19.00 Uhr darf man es
auch "offen" außerhalb des Zimmers nutzen.
Es gibt zwei Gewichtsdecken auf Station, die man sich ausleihen kann.
Die Einsenderin schreibt:
Teilweise
waren die Therapien für mich absolut unbrauchbar (z.B Sozialtherapie,
in der es um Klärung von Problemen wie z.B Bewerbungen oder
Wohnungssuche ging)
Die Ergo- und DBT-Therapeutin ist ein
Engel, ihre Therapien haben mir
persönlich am besten geholfen. Ansonsten waren die Therapien eher
durchwachsen. Es fiel sehr viel aus, vor allem Einzeltherapie. Die
Pfleger*innen waren auch unterschiedlich. Teilweise waren die sehr
knauserig was Bedarf anging, man konnte aber
immer zu ihnen und mit ihnen reden. Leider waren sie teilweise sehr
ruppig, es fielen Sätze wie „Hör auf zu japsen, du bist doch kein Hund!“
, als eine Mitpatientin eine Panikattacke hatte. Es war aber definitiv
auch nicht alles schlimm. Die Mitpatient*innen waren eigentlich alle
sehr lieb und ich habe mich mit allem verstanden. Die Station war zwar
angeblich auf Trauma ausgelegt, allerdings gab es
keine einzige Therapie, die spezifisch darauf ausgerichtet war (außer
Kunsttherapie), allgemein schien das Personal sich nicht allzu gut mit
schweren Traumafolgen auszukennen. Es gab trotz mehrfacher Nachfrage
keine Diagnostik, weshalb meine Entlassdiagnose für mich sehr aus der
Luft gegriffen erschien. Allgemein
schien mir das ganze ein wenig auf die Einstellung auf Dauermedikation
abzuzielen also irgendetwas tieferes zu lösen. Auch wenn das alles
teilweise auch negativ klingt, sind meine Erfahrungen insgesamt trotzdem
auch positiv mit der Station.
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(C) Praxis für
Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie Dr.Mück
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