Steigerwaldklinik Burgebrach - Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
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(C) Einsenderin
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Die Steigerwaldklinik Burgebrach ist ein Krankenhaus, welches über
eine Abteilung für psychosomatische Medizin verfügt. Aufgenommen werden
dort Erwachsene ab 18 Jahren mit jeglichen psychosomatischen
Krankheitsbildern wie Depressionen, Angststörungen, Essstörungen,
Persönlichkeitsstörungen, PTBS, Schmerzstörungen,
Somatisierungsstörungen oder Zwangserkrankungen.
Es
gibt eine Station, die aufgeteilt ist in zwei Behandlungsgruppen. Die
Gruppe A ist die Kurzzeittherapie, davon A1 Krisenintervention (bis
zu vier Wochen) und A2 Kurzzeittherapie bis zu etwa sechs Wochen. Die
Patienten der B Gruppe bleiben acht bis zehn Wochen, die Gruppe ist
unterteilt in B1 und B2, wovon die B1 sehr auf Stabilisierung setzt und
entsprechende Gruppentherapien anbietet.
Alle
Kassenpatienten haben ein Doppelzimmer mit eigenem Bad direkt auf
Station, die Privatpatienten haben Einzelzimmer im sogenannten Rondell
(eigener Speisesaal mit Kaffeemaschine etc.), man
ist aber sehr schnell auf Station. Privatpatienten werden zudem
entweder vom Chefarzt oder den Oberärzten behandelt. Ansonsten wird
zwischen Privat und Gesetzlich nicht unterschieden.
Die Einsenderin wurde aufgrund einer Anorexie, Depressionen, einer
Persönlichkeitsstörung und dissoziativen Bewegungsstörung behandelt in der Gruppe B1 für 13 Wochen.
Jeder Morgen beginnt mit einem Morgenkontakt bei der Pflege, also
ein kurzes Gespräch und die Medikamentenübergabe für den Tag. Montags
ist außerdem Wiegen.
Die Klinik arbeitet bei Essstörungen mit einer Art Stufenprogramm. Wenn
man das Wochenziel bzgl. Gewichtszunahme nicht schafft, wird man
runtergestuft. Das kann bis zur Entlassung gehen. Es gibt insgesamt und
drei Stufen (Einschränkungsprogramm, Basisprogramm, freies Programm).
Eigentlich
gibt es eine Essbegleitung, aber wegen Corona mussten alle auf den
Zimmern essen. Der Essplan wird mit der Ernährungsberatung besprochen.
Morgens und abends gibt es Buffet, mittags kann man aus drei
verschiedenen Menüs wählen.
Therapien: 2x
wöchentlich Einzeltherapie, 2x wöchentlich Gruppentherapie, Visite,
Physiogruppe, Kunst- und Musikgruppe, Stationsrunde, Entspannungsgruppe,
PMR, Skillsgruppe und "Stabil und entspannt"-Gruppe (die v.a. dazu
dient, auf den Alltag vorzubereiten (Skills, verschiedene Übungen,
Alltagsgestaltung,...))
Außerdem kann man
freiwillig die Psychoedukation und die offenen
Angebote nutzen. Je nach Indikation gibt es noch Ernährungsberatung,
Physio im Einzel, Musikeinzel und Kunsteinzel. Am Anfang des Aufenthalts
wird außerdem mit dem behandelten Therapeuten besprochen, ob man sich
mehrmals am Tag zu festen Terminen bei der Pflege melden soll/will.
Patienten können unter sich für Dienstag Abend und Samstag Nachmittag
eine Aktivität planen.
Die Einsenderin schreibt:
Pro: nette und kompetente Pflegekräfte, erfahrene Therapeuten, man kann
über alles reden, ruhige Lage, familiäre Atmosphäre (nur eine
psychosomatische Station in einem kleinen Allgemeinkrankenhaus), viele
Therapieangebote, verbunden mit angenehmem Umfang an Freizeit
Contra:
Zimmeraufteilung (es wird nicht aufs Alter geachtet), Umgang mit Corona
teilweise zu streng (keine Möglichkeit, sich auf die Zeit nach der
Entlassung vorzubereiten), wenig Sensibilität für Essstörungen unter den
Patienten, man soll viel unter sich klären und die Pflege greift teils
zu spät ein
Ich kann die Klinik weiterempfehlen, wenn man entsprechende Motivation
und Einsicht mitbringt. Ansonsten macht man sich sowohl bei den
Patienten, als auch indirekt beim Team nicht gerade wirklich Freunde.
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(C) Einsenderin |
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(C) Einsenderin |
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