Donnerstag, 12. Mai 2022

Heiligenfeld Klinik Waldmünchen - Patientengruppe junge Erwachsene

  Heiligenfeld Klinik Waldmünchen - Patientengruppe junge Erwachsene

(C) Heiligenfeld Kliniken
 

Die Heiligenfeld Klinik Waldmünchen ist eine psychosomatische Fachklinik für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Erwachsene und Familien.

Die Behandlungsgruppe der Jugendlichen haben wir euch bereits in einem separaten Post vorgestellt, heute geht es um die Behandlungsgruppe der jungen Erwachsenen.

Aufgenommen werden dort junge Erwachsene von ca. 18-27 Jahren mit den verschiedensten psychosomatischen Krankheitsbildern wie z.B Depressionen, Zwänge, Traumafolgestörungen, Angststörungen, Essstörungen oder Persönlichkeitsstörungen.

Es gibt keine Stationen in der Klinik, die Zimmer sind über das ganze Haus verteilt, man wird aber in sogenannte Kerngruppen aufgeteilt, es gibt 2-3 Kerngruppen, wo ausschließlich junge Erwachsene drinnen sind. Jede Kerngruppe hat einen Therapeuten der gleichzeitig dann auch dein Bezugstherapeut ist.

Während die Einsenderin da war hatten aufgrund Corona alle Patienten ein Einzelzimmer.

Der Tagesablauf war komplett unterschiedlich und richtete sich nach den individuellen Therapien. Morgens war ab 6:30 Medikamentenausgabe, Frühstück von 8:10-8:55, Mittag von 12:40-13:10 und Abend von 18:20-19:00. Am Wochenende waren die Zeiten ein wenig anders.

Therapien: 2x w. Kerngruppe / Gruppentherapie (je 90 Min.), 1x w. Kerngruppe / Bindungstherapie, verschiedene Interaktionsgruppen (z.B Autonomie und Abhängigkeit oder Angst und Mut), Einstellarbeit, Musiktherapie, Selbststeuerung, freiwillige Meditation, 1x w. Plenum gemeinsam mit den Jugendlichen, Lebensführungstraining, Einzeltherapie, Beziehung und Kommunikation

Zum Thema Essen: Es gibt eine Essstrukturgrupoe mit Essbegleitung (in drei verschiedenen Phasen aufgeteilt) und speziellen Therapien (z.B auch Lehrküche). Dort kommt aber nicht jeder rein, um da rein zu kommen muss man zu 100% motiviert sein seine Essstörung aufzugeben schreibt die Einsenderin. 1x wöchentlich ist Wiegen.

Wegen Corona durfte kein Besuch empfangen werden oder Beurlaubungen stattfinden, ggf. hat sich das aber inzwischen wieder geändert schreibt die Einsenderin.

Das Handy darf man den ganzen Tag haben, soll es aber offizell erst ab 16.00 Uhr nutzen und natürlich nur in der Therapiefreien Zeit. Es gibt einen bestimmten WLAN-Bereich, manchmal hat man aber auch Glück und das WLAN reicht bis ins Zimmer, wie z.B bei der Einsenderin.

Die Einsenderin schreibt:

Pro:
- einige Therapien (z.B. Einstellarbeit) sind wirklich gut und förderlich
- Patientengemeinschaft
- Die umliegende Natur
- man muss für sich selbst Verantwortung übernehmen
- in seiner eigenen Altersgruppe therapiert zu werden

Contra:
-oft sehr chaotisch (ausgefallene Therapien ohne Informationen, Raumwechsel, sehr oft Vertretung)
- Therapeuten, Ärzte und Pfleger arbeiten nicht als Team (es gab sehr oft Unstimmigkeiten und teils Diskusionen, auch vor Patienten)
- hatte das Gefühl absolut nicht ernstgenommen zu werden
- wenig Einzeltherapie

Insgesamt würde ich die Klinik eher nicht weiterempfehlen. Vor allem nicht bei Essstörungen. (Ich habe auch eine und es hat niemanden gejuckt. Habe in der ganzen Zeit in der ich da war zwei Mal im Speisesaal gegessen und ansonsten auf meinem Zimmer was eigentlich verboten war).

(C) Einsenderin

 

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