Montag, 27. Februar 2023

Asklepios Klinik Nord - Psychiatrie Wandsbek - Stationen W1 und W6

 Asklepios Klinik Nord - Psychiatrie Wandsbek - Stationen W1 und W6

Versorgungsgebiet: die Hamburger Stadtteile Hamm, Rothenburgsort, Farmsen-Berne, Rahlstedt, Jenfeld, Billstedt, Horn, Billbrook

(C) Einsenderin

In der Asklepios Klinik Wandsbek gibt es 6 Stationen:

Station W1: Kriseninterventionsstation (geschlossen)
Station W2: Psychosen
Station W3: Persönlichkeitsstörungen, Traumafolgestörungen, qualifizierter Entzug
Station W4: Gerontopsychiatrie
Station W5: Depressionen und Ängste
Station W6: Kriseninterventionsstation (geschlossen)

In diesem Beitrag geht es um die Stationen W1 und W6.
Beide Stationen sind geschlossen geführte Kriseninterventionseinheiten, wo Patienten in akuten Krisen sowie mit Eigen- und/oder Fremdgefährdenem Verhalten behandelt werden. Es werden auch Patienten mit Unterbringungsbeschluss aufgenommen.
Es gibt Doppel- und Dreibettzimmer, die manchmal aus Kapazitätsgründen auch als Vierbettzimmer genutzt werden, alle Zimmer haben ein eigenes Bad. Beide Stationen haben zwei Überwachungszimmer (eins mit Sichtfenster, eins mit Kamera) und einen Time-Out Raum, auf der W6 gibt es noch ein drittes Überwachungszimmer. Die Station W6 ist noch nicht lange eröffnet und daher schon renoviert im Gegensatz zur W1. Beide Stationen befinden sich im Erdgeschoss und grenzen an einen Innenhof, der für frische Luft oder Rauchen genutzt werden kann.

Man wird morgens vom Pflegepersonal geweckt, es gibt drei feste Mahlzeiten, die man möglichst auch wahrnehmen sollte, da außerhalb dieser die Küche auch geschlossen ist und man keine Möglichkeit zum Essen kann.

Es gibt auf den Stationen keine wirklichen Therapien bzw. einen Therapieplan, es gibt Angebote der Ergotherapie, wie die Morgenrunde, freies Gestalten, Kognitives Training etc. und auch Angebote für Sporteinheiten drinnen oder im Innenhof, aber auch nach Absprache im nahegelehendem Gehölz. Zudem gibt es ein Sozialdienst, bei Gesprächsbedarf sind die Pflegekräfte, Psychologen und Ärzte offen. Außerdem kann man sich beim Pflegepersonal Unterhaltungspiele oder auch Tischtennisschläger für die Tischtennisplatte ausleihen, auch die Sportgeräte im Innenhof dürfen benutzt werden. Die Einsenderin schreibt "Im Allgemeinen gibt es aus eigener Erfahrung eher Langeweile und man sollte sich eine Beschäftigung suchen".

Es darf in Absprache, mit dem Stationspersonal begleitet oder Ausgang ohne Begleitung beantragt werden, es ist aber alles streng geregelt.

Das Handy kann zum aufladen abgegeben werden, ansonsten darf man Handys, Tablets und co. behalten. Bei Verstößen gegen die Stationsregeln kann man ein Ausgabeverbot bekommen, deswegen dürfen keine Fotos/Videos oder ähnliches aufgenommen werden.
Alle Flure, der Aufenthaltsraum/Speiseraum und der Innenhof ist Videoüberwacht, dem Personal entgeht also nichts!

Zur Station W1:

Das Personal ist manchmal sehr provokant und nicht immer freundlich im Kontakt, wenn du mal mehr als eine Sache möchte möchtest sind diese schnell genervt. Außerdem ist die Pflege teils sehr streng und strikt wenn es um Regeln geht.
Zwar ist das Personal was bestimmte Tätigkeiten angeht sehr professionell aber im Allgemeinen habe ich mich da nicht wirklich ernstgenommen und nicht gut aufgehoben gefühlt.

Zur Station W6:

Das Personal ist dort meiner Meinung nach, noch nicht so erfahren, vorsichtiger und manchmal auch freundlicher. 










(C) Fotos: Einsenderin

Montag, 20. Februar 2023

Klinik Hohe Mark - Traumastation

 Klinik Hohe Mark - Traumastation

 

(C) Klinik Hohe Mark

Die Klinik Hohe Mark ist eine Erwachsenenpsychiatrie in Hessen mit den verschiedensten offenen sowie geschlossene Stationen für die verschiedensten Krankheitsbilder, vor einiger Zeit hatten wir schonmal einen allgemeinen Post zur Klinik. Die Stationen sind in verschiedenen Häuser über ein großes Parkartiges Gelände verteilt.

Heute geht es um die Traumastation (Station Feldberg 4). Aufgenommen werden dort Frauen ab 18 Jahren mit einfachen oder komplexen Traumafolgestörungen. Außerdem werden Begleiterkrankungen wie dissoziative Störungen (bis hin zur dissoziativen Identitätsstörung), Depressionen oder Emotional-Instabile Persönlichkeitsstörungen mitbehandelt. Es werden Patientinnen aus ganz Deutschland aufgenommen. Es gibt 18 Behandlungsplätze. Während die Einsenderin dort war, war der Altersdurchschnitt bei ca. 30 Jahren, die jüngste Patientin war 19, die älteste um die 60.

Es gibt Doppelzimmer, nur für Privatpatienten oder in absoluten Ausnahmen sind auch Einzelzimmer möglich.

Um 07:00 - 08:00 Uhr gibts Frühstück als Büffett. Von 12:00 - 12:30 Uhr gibts Mittagessen.
Von 18:00 -19:00 Uhr gibts Abendessen auch als Büffett. Gekocht werden darf nur am Wochenende und nach Absprache. Am Wochenende darf man sich auch mal zu Mahlzeiten abmelden, muss dafür aber einen Zettel ausfüllen und spätestens einen Tag vorher einreichen

Es wird u.a mit EMDR und IRRT gearbeitet.

Therapien: Einzeltherapie (1x die Woche),
Bewegungstherapie, Musiktherapie, Tanztherapie, Theatertherapie, Gruppengesprächstherapie, GSK, Kunst- und Gestaltungstherapie, Maltherapie, Skillstraining, Psychoedukation, Achtsamkeitsübungen, Entspannungstherapie

Einige haben nach individueller Absprache auch noch andere Therapien wie z.B Innere-Kind Arbeit.  Jeden Freitagabend gibt es Kulturangebote wie Konzerte, Vorträge, etc.
Es gibt einen eigenen Fitnessraum mit Rudergeräten und Fahrrad-Crosstrainern

Es gibt wöchentlich eine Visite. Die eine Hälfte der Gruppe bekommt Einzelvisite und die andere Gruppe eine Gruppenvisite. Das wechselt wöchentlich.

Man bekommt zusätzlich zur Therapeutin eine Bezugsschwester/Bezugspfleger mit denen man auch wöchentliche Gespräche führt.

Es gibt Dienste die jeder mal gemacht haben muss. Die dauern zwei Wochen. Z.B. Wäschedienst, Essensdienste, Blumendienst, Kompostdienst,

Es gibt gewisse Voraussetzungen für die Aufnahme wie bei einer begleitenden Essstörung ein Mindest- Gewicht sowie ein stabiles Essverhalten, ein Ausstieg aus schädigenden Beziehungen und traumatisierenden Verhältnissen muss erreicht oder angestrebt sein. Außerdem muss für den Anschluss Zuhause eine ambulante Anbindung vorhanden sein oder zumindest in Aussicht sein und es darf in den letzten 3 Monaten vor Aufnahme keine stationäre psychiatrische Aufnahme gegeben haben. Es muss einen festen Wohnsitz geben und es darf keine laufenden Gerichtsverfahren geben. Eine akute Suchterkrankung, akutes gravierendes selbstschädigendes Verhalten, eigen- und/oder fremdgefährdenes Verhalten sowie psychotische Symptome stellen auch ein Ausschlusskriterium dar.

Oft wird ein Therapievertrag aufgestellt, wo z.B das Unterlassen von Selbstverletzendem Verhalten oder eine regelmäßige Teilnahme an den Therapien vereinbart wird sowie Konsequenzen und ggf. Entlassung bei Nicht-Einhaltung.

Sein Handy darf man durchgängig haben. WLAN gibt es in Form eines Zugangscodes der für 2 oder 4 Wochen gültig ist. Ersteres für 5 €, letzteres für 10 €. Es ist aber nicht das beste und stabilste Netz. YouTube/Streaming kann man eigentlich vergessen

Beurlaubung gibt es nur für ein Wochenende. Der sogenannte "Belastungsurlaub" um zu testen wie gut man Zuhause klar kommt. Für Weihnachten oder Neujahr machen sie auch mal ne Ausnahme. Ausgang ist jederzeit erlaubt solange man zu den Mahlzeiten erscheint und bis 21:30 Uhr wieder zurück ist.

Die Einsenderin schreibt:

Bis auf eine der psychologischen Therapeutinnen und wenige Kritikpunkte kann ich die Station und die ganze Klinik wirklich sehr empfehlen. Das Stationszimmer ist fast immer mit mehreren Pflegepersonen besetzt sodass man fast immer einen Ansprechpartner hat. Es ist auch gewünscht bei Problemem jederzeit das Gespräch beim Pflegepersonal zu suchen. Auch Kurzgespräche bei den Therapeutinnen sind fast immer möglich. Sie nehmen sich auch wirklich Zeit für einen und überziehen auch mal wenn nötig. Das Pflegepersonal ist sehr erfahren und gut ausgebildet. Sie legen auch Wert darauf die neusten Erkenntnisse der Forschung miteinzubeziehen. Leider gibt es wie überall auch Dinge die nicht so gut laufen. . Vor einer Person muss ich leider ausdrücklich warnen, da ich das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann über sie zu wissen und nicht zu warnen. Es handelt sich um die Therapeutin Fr. Dr. U. G. (aus Datenschutzgründen wird der Name hier nicht ausgeschrieben).  die noch nicht so lange auf der Station ist. Sie ist zwar schon quasi Inventar der Klinik Hohe Mark aber auf der Traumatherapiestation erst seit kurzem. Sie wirkt anfangs sehr freundlich und hilfsbereit aber wenn man sie mal etwas kennengelernt hat, zeigt sie ihre andere Seite. Sie mag ein toller Mensch sein aber sie ist noch nicht lange dabei mit Traumatherapie aber von ihrer zitiere: "fachlichen Kompetenz" sehr eingenommen. Sie hat zu mir und Mitpatientinnen Dinge gesagt die einfach fassungslos machen. Eine Patientin ist so retraumatisiert dass sie einen nervlichen Zusammenbruch hatte und Tage lang nicht mehr ansprechbar war. Insgesamt sind 3 Mitpatientinnen wegen ihr abgereist. In einer Gruppentherapie mit ihr sind mehrere Patientinnen disoziiert und eine bewusstlos geworden. Ja, es gab auch Beschwerden und auch Krisengespräche bei der Pflegeleitung mit ihr. Aber ich vermute nicht, dass sich so schnell etwas ändern wird. Ich hoffe einfach, dass sie wenigstens nicht mehr so viel Schaden anrichtet wie das wovon ich mitbekommen und teils selber erlebt habe. Wenn man akut depressiv ist, würde ich auch dringend von dieser Station abraten und eine Station die Depression behandelt empfehlen. Erstens sind die dort ebenfalls sehr gut und last but not least: alle Traumatherapeutinnen dort erwarten eine starke Grundstabilität. Insgesamt kann ich aber sagen: wenn ihr einen Platz bekommt schätzt euch glücklich und stellt euch entsprechend ein.
 
(C) Klinik Hohe Mark

(C) Klinik Hohe Mark

 

Montag, 13. Februar 2023

Kinder- und Jugendpsychiatrie Freiburg - Station Emminghaus

Kinder- und Jugendpsychiatrie Freiburg - Station Emminghaus 

Versorgungsgebiet: Emmendingen, Stadt Freiburg, LK Breisgau-Hochschwarzwald


(C) Universitätsklinikum Freiburg

In der KJP Freiburg gibt es zwei Stationen:

Station Emminghaus: Jugendliche von ca. 14-18 Jahren, mit akutem Eigen- oder Fremdgefährdenem Verhalten oder komplexen Krankheitsbildern (wird geschlossen geführt)
Station Ruffin: Therapiestation für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren

Einen allgemeinen Post zur Klinik gab es bereits, heute wird es explizit um die Station Emminghaus gehen.

Es gibt Einzel-, Doppel und Dreibettzimmer, sowie einen Raum für die tagesklinischen Patienten und einen Time-Out Raum. Es gibt 14 stationäre Plätze und 2 tagesklinische. Die Station hat einen Garten mit Fußballfeld und Spielplatz sowie Terrasse.

Aufgenommen werden überwiegend Jugendliche zwischen 14-18 Jahren, die notfallmäßig aufgrund akut eigen- oder fremdgefährdenem Verhalten (wie z.B Suizidgedanken, schwere Selbstverletzungen, starke aggressive Durchbrüche) oder sonstigen akuten psychischen Zustände (z.B psychotische Symptome, schwere anorektische Symptomatik) auf Station kommen. Man spricht vor der Aufnahme mit einem diensthabenden Arzt, der dann über die Aufnahme entscheidet. In einigen Fällen bei komplexen Krankheitsbildern kann man auch geplant und länger auf die Station kommen, außerdem werden Patienten mit einem Unterbringungsbeschluss auf dieser Station behandelt.

Auf Station bekommt man feste Bezugsbetreuer sowie einen Bezugstherapeut:in.

Jeden Tag nach dem Frühstück gegen 09.00 Uhr gibt es eine Visite, wo man den Tag kurz bespricht und Anliegen äußern kann. Um 12.15 Uhr gibt es Mittagessen, um 18.00 Uhr Abendessen. Wenn man bis 15 Jahre alt ist muss man um 22.00 Uhr im Bett sein, von 16-18 Jahren um 22.30 Uhr.

Da die Station nur in wenigen Fällen auf einen längeren Aufenthalt ausgelegt ist und die meisten Patienten nur für eine akute Krise wenige Tage bis Wochen dort sind gibt es im Vergleich zur Station Ruffin eher wenig Therapieangebote, es gibt regelmäßige Einzeltherapiegespräch, Gruppenangebote wie z.B SKT und manchmal auch bestimmte Fachtherapien, das ist aber individuell.

Jeden Dienstag ist Oberarztvisite mit den Betreuern, Ärzten, dem Oberarzt und Therapeuten, dort wird besprochen wie es weitergeht, Medikation kann besprochen werden, bei Essstörungen wird auch der Gewichtsverlauf besprochen sowie der Essensplan angeguckt.

Jeden Mittwoch Nachmittag wird gemeinsam gebastelt, am Montag wird gemeinsam gekocht, teilweise werden begleitete Ausgänge angeboten. Freitags ist Aktionsnachmittag, es wird jede Woche neu entschieden, was man als Gruppe gemeinsam unternimmt.

Es gibt einen Therapiehund auf Station.

Es gibt eine Klinikschule, da aber viele Patienten die auf der Station betreut werden keinen Ausgang haben, gehen meistens eher wenige dort hin. Wenn man länger auf Station bleibt ist es aber auf jeden Fall das Ziel einen Klinikschulbesuch anzustreben.

Von 19.00 - 19.20 Uhr bekommt man sein Handy, außer in der ersten Woche, dort gibt es kein Handy. Ab 20.00 Uhr kann man auf Station angerufen werden von Freunden oder Familie.

Am Wochenende kann man Besuch bekommen oder wenn man stabil genug ist teilweise über den Tag und manchmal auch über Nacht nach Hause. Auch Mittwoch und Donnerstags gibt es Besuchszeiten.

Die Einsenderin schreibt:

Pro:
- im Akutfall wird einem gut geholfen
- die meisten Menschen und Ärzte sind sehr nett
- man kann mit jedem Krankheitsbild aufgenommen werden und wird akzeptiert

Kontra:
- die Stimmung auf Station
- man kriegt z.B sehr heftige Situationen mit, die teilweise traumatisierend sein können
- die Regeln sind sehr streng
- man hat wenig Freiheiten
- man muss auch im Sommer immer lange Klamotten anhaben
- die Tage sind sehr langweilig, da es kaum Therapieangebote gibt
- gerade in den Ferien fällt gefühlt alles aus, da die Therapeuten dann häufig fehlen
- es werden oft junge Therapeuten eingesetzt, die noch wenig Erfahrung haben

Da ich schon vor 2 Jahren dort war, kann es sein, dass einige Informationen nicht mehr aktuell sind. Ich war wegen akuter Selbstgefährdung dort, daher war die Station die Richtige für mich und niemand sollte sich scheuen im Notfall dort hinzugehen. Einen längeren Aufenthalt würde ich trotzdem nicht empfehlen, es ist teilweise eine wirklich sehr runterziehende Stimmung und wenn jemand im Time-Out-Raum Tag und Nacht schreit kriegt das die gesamte Station mit. Generell sind die Pfleger sehr nett, aber trotzdem streng und nicht immer verständnisvoll. Mein Fazit ist, dass die Station für die akute Notsituation absolut in Ordnung ist und die richtige Anlaufsstelle. Für längere Aufenthalte ist die Station aber eher schlecht und man geht zum Teil danach kränker raus als rein. 
 
(C) Universitätsklinikum Freiburg 

 
(C) Universitätsklinikum Freiburg

Donnerstag, 9. Februar 2023

Universitätsklinikum Tübingen Erwachsenenpsychiatrie - Tagesklinik Wildermuthstraße

 Universitätsklinikum Tübingen Erwachsenenpsychiatrie - Tagesklinik Wildermuthstraße

(C) Foto: Universitätsklinikum Tübingen

Neben dem stationären Bereich, wo wir euch diese Woche schon zwei Stationen von vorgestellt haben bietet die Erwachsenenpsychiatrie in Tübingen in zwei Tageskliniken auch eine teilstationäre Behandlung an.

Die Tagesklinik Wildermuthstraße ist in einem extra Gebäude abseits der Psychiatrie untegebracht in einer "alten Villa" mit Garten (nur zur Sporttherapie muss man zum Hauptgebäude rüberlaufen).

Aufgenommen werden Patienten von ca. 18-50 Jahren mit allgemeinpsychiatrischen Krankheitsbildern, nicht aufgenommen werden Patienten mit einer stoffgebundenen Abhängigkeit oder einer akuten Psychose. Die Einsenderin schreibt ein Großteil der Patienten sind meist unter 30.

Die Tagesklinik findet von Montag-Freitag von 08.00 - 16.00 Uhr statt, jeden Montag wird gemeinsam gefrühstückt, am Freitag gibt es bevor es ins Wochenende geht gemeinsames Kuchen und Kaffee, ansonsten wird mittags das gelieferte Essen erwärmt und gemeinsam gegessen.

An den Vormittagen findet viel Ergotherapie statt, wo man zwischen verschiedenen Angeboten wählen kann wie z.B Weben, Nähen oder Holzwerkstatt.

Die Ausrichtung der Tagesklinik ist tiefenpsychologisch.

Therapien: Einzeltherapie, Sport, allgemeine Gesprächsgruppen, Bezugspflegegespräch, PMR, Kunsttherapie, Psychoedukation, Sozialdienstgruppe, entweder Rollenspielgruppe oder "etwas zusammen unternehmen", Oberarztvisite (alle 2 W.)

Der Therapieplan ist laut Einsenderin gut gefüllt.

Viele Patienten bleiben mehrere Monate, es gibt eine enge Koorperation mit der Reha "grund.stein", einige Patienten wechseln dort hin im Anschluss.

Die Einsenderin schreibt:

Pro: durch die eigene Lage ist es ziemlich gemütlich und ruhig, gut gefülltes Programm, tiefenpsychologischer Ansatz, evtl. viel Unterstützung zb mit Reha.

Kontra: die Oberärztin wirkt oft desinteressiert, fragwürdige diagnostik und diagnosestellung, bei Entwicklungsstörungen massive fachliche Fehler, Druck und fragwürdiger Umgang mit patient*innen die andere Meinung/vorerfahrungen haben und/oder für sich einstehen oder anderweitig aus dem schema fallen.

In der TKW zieht sich der Grundsatz durch "das Team weiß" im Zweifelsfall auch besser als man selber oder vorbehandler. Es werden oft Diagnosen geändert obwohl nicht standardmäßig dafür eine ausführliche diagnostik gemacht wird. Wer nicht in das System dort passt wird passend gemacht oder bei für sich einstehen entlassen (eine mitpat trotz akuter Suizidalität noch am selben Tag ohne auf ihre Bedenken einzugehen) Symptome die nicht der diagnostischen Meinung des teams entsprechen werden abgetan, ignoriert oder sie werden sogar als nicht existent geleugnet. Zu Entwicklungsstörungen (im erwachsenenalter) kommen fachliche falschaussagen auf dem Niveau von "Erwachsenen Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung gibt es nicht". Wer sich allerdings in der Interpretation des teams wiederfinden kann und in das System passt wird großzügig unterstützt. Die Oberärztin weigert sich Patientenrechte anzuerkennen. (ich kann vor dieser Oberärztin auch aus anderen Kontexten nur warnen). Die Dokumentation in der patientenakte ist verhältnismäßig ausführlich. Ich kenne nur Leute die entweder total zufrieden oder aber mit Folgeschäden rauskamen.


 

Montag, 6. Februar 2023

Erwachsenenpsychiatrie Tübingen - Stationen 11 und 12

 Erwachsenenpsychiatrie Tübingen - Stationen 11 und 12

Versorgungsgebiet: Kreis Tübingen

(C) Einsenderin

In der Erwachsenenpsychiatrie gibt es verschiedene Stationen:

Station 11 + Station 12 - Akutpsychiatrie, Beschützende Station
Station 13 - Abhängigkeitserkrankungen
Station 23 - Alkoholentgiftung/-Therapie
Station 10 - Gerontopsychiatrie
Station 21 - Psychosen
Station 22 - Persönlichkeitsstörungen und Traumafolgestörungen, DBT Angebot
Station 24 - Depressionen
Station 25 - Depressionen und Zwangsstörungen
Station 14 - Offene allgemeinpsychiatrische Station

In diesem Beitrag geht es um die Stationen 11 und 12.
Beide Stationen werden geschlossen geführt, aufgenommen werden jegliche Patienten ab 18 Jahren aus dem Versorgungsgebiet, die ungeplant in die Klinik kommen. Sowohl Patienten die freiwillig kommen, als auch welche die mit Unterbringungsbeschluss eingewiesen werden. Schwerpunkte liegen auf akuten Krisen, schwere Depressionen, akute Psychosen, akute Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen oder Suchterkrankungen. 

Die Stationen befinden sich in einem Neubau, es gibt Doppelzimmer mit eigenem Bad, es gibt zwei Balkone, auf einem davon darf geraucht werden. (Feuerzeuge dürfen z.T behalten werden) Außerdem gibt es eine Küche mit Mikrowelle, Kühlschrank und Kaffeemaschine, welche durchgängig für die Patienten zugängig ist (der Herd ist "gesperrt" und muss von der Pflege angeschaltet werden) sowie ein Esszimmer und Aufenthaltsraum mit Coach. (beide Stationen sind baugleich).
Beide Stationen haben regulär 16 Betten.

Beide Stationen sind oft überbelegt, weshalb es oft auch Betten auf dem Flur gibt, bei Fixierungen und/oder Sichtkontakt muss man auch auf dem Flur schlafen, z.T mit geringem Sichtschutz.

Als Therapien gibt es 2x wöchentlich Ergotherapie sowie Sporttherapie, falls man Ausgang hat. Außerdem gibt es eine Morgenrunde, 1x w. eine Oberarztvisite sowie 2x wöchentlich eine reguläre Arztvisite. Manchmal wird auch für Patienten ein "Akut-DBT-Programm" angeboten, wo Bezugsgespräche hat, wo Achtsamkeitsübungen und Skills vermittelt werden, dazu kommen mehrmals wöchige Arzt- und Psychotherapeutengespräche, und jeden Tag die Besprechung der Diary Card.

Ausgang wird individuell für jeden Patienten entschieden, die Einsenderin schreibt aber dass er oft sehr großzügig gewährt wird. Sein Ladekabel etc. darf man i.d.R behalten, meistens werden auch keine Taschenkontrollen durchgeführt, auch nicht bei der Aufnahme.

Sein Handy darf man i.d.R durchgängig haben.

Die Einsenderin schreibt:

Pro: viele Freiheiten, angenehme Gestaltung baulich, einige engagierte Pflegekräfte

Kontra: durch mangelnde Taschenkontrollen, haben oft Patienten Drogen und/oder Gegenstände zur Verletzung auf Station (-> geringe Sicherheit), die Ärzte wechseln jährlich und sind oft jung/wenig erfahren (es kommt aber sehr darauf an wer für einen zuständig ist), auf Station 11 gibt es schnelle und hohe Medikation mit Tavor, teilweise Vernachlässigung durch die Pflege (keine Unterstützung oder erst späte bei z.B Suizidgedanken), es wird nicht mitbekommen wenn patient*innen tagelang weder essen noch trinken und es wird ignoriert, wenn patient*innen in fremde Zimmer gehen, mit körperlichem Pflegebedarf kann nicht umgegangen werden


(C) Einsenderin

(C) Psychiatrie Tübingen

(C) Einsenderin

(C) Einsenderin