Donnerstag, 9. Februar 2023

Universitätsklinikum Tübingen Erwachsenenpsychiatrie - Tagesklinik Wildermuthstraße

 Universitätsklinikum Tübingen Erwachsenenpsychiatrie - Tagesklinik Wildermuthstraße

(C) Foto: Universitätsklinikum Tübingen

Neben dem stationären Bereich, wo wir euch diese Woche schon zwei Stationen von vorgestellt haben bietet die Erwachsenenpsychiatrie in Tübingen in zwei Tageskliniken auch eine teilstationäre Behandlung an.

Die Tagesklinik Wildermuthstraße ist in einem extra Gebäude abseits der Psychiatrie untegebracht in einer "alten Villa" mit Garten (nur zur Sporttherapie muss man zum Hauptgebäude rüberlaufen).

Aufgenommen werden Patienten von ca. 18-50 Jahren mit allgemeinpsychiatrischen Krankheitsbildern, nicht aufgenommen werden Patienten mit einer stoffgebundenen Abhängigkeit oder einer akuten Psychose. Die Einsenderin schreibt ein Großteil der Patienten sind meist unter 30.

Die Tagesklinik findet von Montag-Freitag von 08.00 - 16.00 Uhr statt, jeden Montag wird gemeinsam gefrühstückt, am Freitag gibt es bevor es ins Wochenende geht gemeinsames Kuchen und Kaffee, ansonsten wird mittags das gelieferte Essen erwärmt und gemeinsam gegessen.

An den Vormittagen findet viel Ergotherapie statt, wo man zwischen verschiedenen Angeboten wählen kann wie z.B Weben, Nähen oder Holzwerkstatt.

Die Ausrichtung der Tagesklinik ist tiefenpsychologisch.

Therapien: Einzeltherapie, Sport, allgemeine Gesprächsgruppen, Bezugspflegegespräch, PMR, Kunsttherapie, Psychoedukation, Sozialdienstgruppe, entweder Rollenspielgruppe oder "etwas zusammen unternehmen", Oberarztvisite (alle 2 W.)

Der Therapieplan ist laut Einsenderin gut gefüllt.

Viele Patienten bleiben mehrere Monate, es gibt eine enge Koorperation mit der Reha "grund.stein", einige Patienten wechseln dort hin im Anschluss.

Die Einsenderin schreibt:

Pro: durch die eigene Lage ist es ziemlich gemütlich und ruhig, gut gefülltes Programm, tiefenpsychologischer Ansatz, evtl. viel Unterstützung zb mit Reha.

Kontra: die Oberärztin wirkt oft desinteressiert, fragwürdige diagnostik und diagnosestellung, bei Entwicklungsstörungen massive fachliche Fehler, Druck und fragwürdiger Umgang mit patient*innen die andere Meinung/vorerfahrungen haben und/oder für sich einstehen oder anderweitig aus dem schema fallen.

In der TKW zieht sich der Grundsatz durch "das Team weiß" im Zweifelsfall auch besser als man selber oder vorbehandler. Es werden oft Diagnosen geändert obwohl nicht standardmäßig dafür eine ausführliche diagnostik gemacht wird. Wer nicht in das System dort passt wird passend gemacht oder bei für sich einstehen entlassen (eine mitpat trotz akuter Suizidalität noch am selben Tag ohne auf ihre Bedenken einzugehen) Symptome die nicht der diagnostischen Meinung des teams entsprechen werden abgetan, ignoriert oder sie werden sogar als nicht existent geleugnet. Zu Entwicklungsstörungen (im erwachsenenalter) kommen fachliche falschaussagen auf dem Niveau von "Erwachsenen Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung gibt es nicht". Wer sich allerdings in der Interpretation des teams wiederfinden kann und in das System passt wird großzügig unterstützt. Die Oberärztin weigert sich Patientenrechte anzuerkennen. (ich kann vor dieser Oberärztin auch aus anderen Kontexten nur warnen). Die Dokumentation in der patientenakte ist verhältnismäßig ausführlich. Ich kenne nur Leute die entweder total zufrieden oder aber mit Folgeschäden rauskamen.


 

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