Kinder- und Jugendpsychiatrie Freiburg - Station Emminghaus
Versorgungsgebiet: Emmendingen, Stadt Freiburg, LK Breisgau-Hochschwarzwald

(C) Universitätsklinikum Freiburg

In der KJP Freiburg gibt es zwei Stationen:
Station
Emminghaus: Jugendliche von ca. 14-18 Jahren, mit akutem Eigen- oder
Fremdgefährdenem Verhalten oder komplexen Krankheitsbildern (wird
geschlossen geführt)
Station Ruffin: Therapiestation für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren
Einen allgemeinen Post zur Klinik gab es bereits, heute wird es explizit um die Station Emminghaus gehen.
Es
gibt Einzel-, Doppel und Dreibettzimmer, sowie einen Raum für die
tagesklinischen Patienten und einen Time-Out Raum. Es gibt 14 stationäre Plätze und 2
tagesklinische. Die Station hat einen Garten mit Fußballfeld und
Spielplatz sowie Terrasse.
Aufgenommen
werden überwiegend Jugendliche zwischen 14-18 Jahren, die notfallmäßig
aufgrund akut eigen- oder fremdgefährdenem Verhalten (wie z.B
Suizidgedanken, schwere Selbstverletzungen, starke aggressive
Durchbrüche) oder sonstigen akuten psychischen Zustände (z.B
psychotische Symptome, schwere anorektische Symptomatik) auf Station
kommen. Man spricht vor der Aufnahme mit einem diensthabenden Arzt, der
dann über die Aufnahme entscheidet. In einigen Fällen bei komplexen
Krankheitsbildern kann man auch geplant und länger auf die Station
kommen, außerdem werden Patienten mit einem Unterbringungsbeschluss auf dieser Station behandelt.
Auf Station bekommt man feste Bezugsbetreuer sowie einen Bezugstherapeut:in.
Jeden
Tag nach dem Frühstück gegen 09.00 Uhr gibt es eine Visite, wo man den
Tag kurz bespricht und Anliegen äußern kann. Um 12.15 Uhr gibt es
Mittagessen, um 18.00 Uhr Abendessen. Wenn man bis 15 Jahre alt ist muss
man um 22.00 Uhr im Bett sein, von 16-18 Jahren um 22.30 Uhr.
Da
die Station nur in wenigen Fällen auf einen längeren Aufenthalt
ausgelegt ist und die meisten Patienten nur für eine akute Krise wenige
Tage bis Wochen dort sind gibt es im Vergleich zur Station Ruffin eher
wenig Therapieangebote, es gibt regelmäßige Einzeltherapiegespräch,
Gruppenangebote wie z.B SKT und manchmal auch bestimmte Fachtherapien,
das ist aber individuell.
Jeden
Dienstag ist Oberarztvisite mit den Betreuern, Ärzten, dem Oberarzt und
Therapeuten, dort wird besprochen wie es weitergeht, Medikation kann
besprochen werden, bei Essstörungen wird auch der Gewichtsverlauf
besprochen sowie der Essensplan angeguckt.
Jeden
Mittwoch Nachmittag wird gemeinsam gebastelt, am Montag wird gemeinsam
gekocht, teilweise werden begleitete Ausgänge angeboten. Freitags ist
Aktionsnachmittag, es wird jede Woche neu entschieden, was man als
Gruppe gemeinsam unternimmt.
Es gibt einen Therapiehund auf Station.
Es
gibt eine Klinikschule, da aber viele Patienten die auf der Station
betreut werden keinen Ausgang haben, gehen meistens eher wenige dort
hin. Wenn man länger auf Station bleibt ist es aber auf jeden Fall das
Ziel einen Klinikschulbesuch anzustreben.
Von
19.00 - 19.20 Uhr bekommt man sein Handy, außer in der ersten Woche,
dort gibt es kein Handy. Ab 20.00 Uhr kann man auf Station angerufen
werden von Freunden oder Familie.
Am
Wochenende kann man Besuch bekommen oder wenn man stabil genug ist
teilweise über den Tag und manchmal auch über Nacht nach Hause. Auch
Mittwoch und Donnerstags gibt es Besuchszeiten.
Die Einsenderin schreibt:
Da
ich schon vor 2 Jahren dort war, kann es sein, dass einige
Informationen nicht mehr aktuell sind. Ich war wegen akuter
Selbstgefährdung dort, daher war die Station die Richtige für mich und
niemand sollte sich scheuen im Notfall dort hinzugehen. Einen längeren
Aufenthalt würde ich trotzdem nicht empfehlen, es ist teilweise eine
wirklich sehr runterziehende Stimmung und wenn jemand im Time-Out-Raum
Tag und Nacht schreit kriegt das die gesamte Station mit. Generell sind
die Pfleger sehr nett, aber trotzdem streng und nicht immer
verständnisvoll. Mein Fazit ist, dass die Station für die akute
Notsituation absolut in Ordnung ist und die richtige Anlaufsstelle. Für
längere Aufenthalte ist die Station aber eher schlecht und man geht zum
Teil danach kränker raus als rein. Pro:
- im Akutfall wird einem gut geholfen
- die meisten Menschen und Ärzte sind sehr nett
- man kann mit jedem Krankheitsbild aufgenommen werden und wird akzeptiert
Kontra:
- die Stimmung auf Station
- man kriegt z.B sehr heftige Situationen mit, die teilweise traumatisierend sein können
- die Regeln sind sehr streng
- man hat wenig Freiheiten
- man muss auch im Sommer immer lange Klamotten anhaben
- die Tage sind sehr langweilig, da es kaum Therapieangebote gibt
- gerade in den Ferien fällt gefühlt alles aus, da die Therapeuten dann häufig fehlen
- es werden oft junge Therapeuten eingesetzt, die noch wenig Erfahrung haben
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