Montag, 23. Dezember 2024

Rhein Klinik Bad Honnef - Station 1 (junge Erwachsene)

 Rhein Klinik Bad Honnef - Station 1 (junge Erwachsene)

(C) Rhein Klinik

Die Rhein Klinik in Bad Honnef ist eine psychsomatische Klinik für Erwachsene ab 18 Jahren mit verschiedenen Stationen mit unterschiedlichen Schwerpunkten (u.a auch eine Schwerpunktstation für komplexe Traumafolgestörungen). Die Einsenderin wurde auf Station 1 behandelt, welche seit 2022 einen Schwerpunkt auf der Behandlung von jungen Erwachsenen von ca. 18-30 Jahren hat. Behandelt werden verschiedene Krankheitsbilder wie Depressionen, Ängste, Traumafolgestörungen, Essstörungen oder somatoforme Störungen, nicht behandelt werden Psychosen, Abhängigkeitserkrankungen sowie Eigen- und/oder Fremdgefährdung. Die Einsenderin wurde aufgrund einer kPTBS und atypischen Anorexie behandelt.

Es gibt Doppelzimmer mit eigenem Bad, aktuell wird die Klinik umfangreich renoviert, manche Bereiche sind daher noch etwas abgenutzt. Für Privatpatienten stehen Einzelzimmer zur Verfügung.

Für die Aufnahme ist eine hohe Eigenmotivation notwendig, weil das Setting recht frei ist und viel Mitarbeit gefordert wird. Man sollte sich selbst strukturieren können und in der Lage sein an möglichst allen Therapien teilzunehmen, da sonst der Aufenthalt auch schonmal verfrüht beendet wird. Natürlich kann man mal nach Absprache und gutem Grund eine Therapie ausfallen lassen.

Die Klinik arbeitet schwerpunktmäßig psychodynamisch orientiert.

Therapien: Einzeltherapie, Gesprächsgruppe, Kunsttherapie oder Tanz- und Bewegungstherapie, Skillsgruppe, Imagination, Stationssport, Psychoedukationsgruppe

Außerdem gibt es eine Morgenrunde. Es gibt extra Gruppentherapien für Menschen mit Essstörung, aber auch dort ist es ein sehr freies und offenes Konzept. Freiwillig und je nach Bedarf gibt es auch noch Wirbelsäulengymnastik, Atemgymnastik, beckenboden Gymnastik und ähnliches, welche von Physiotherapeuten geleitet wird und echt gut sind.

Die Wartezeit für die Station beträgt aktuell ca. 3 Monaten, bei Dringlichkeit kann es aber auch schneller gehen.

Es gibt viele Angebote für Freizeitaktivitäten auch am Wochenende. Wenn man allerdings aus näherer Umgebung kommt ist es gewünscht, dass man am Wochenende für eine Belastungserprobung nach Hause fährt.

Man bleibt 8 Wochen auf Station und kann bei Bedarf auf 10 Wochen verlängern.

Die Einsenderin schreibt:

Die Pflege ist wirklich super. Total kompetent und immer für Gespräche da. Die Therapeuten waren auch alle total nett und bemüht. Ich fand besonders gut, dass sich gut im Team besprochen wurde und nicht einer am anderen vorbeiarbeitet. Ich hab mich von Anfang an super wohl gefühlt. Bei einer kptbs ist der Therapie Plan eigentlich nicht perfekt geeignet trotzdem wurde gut und individuell auf meine Probleme eingegangen, die Pflege war überwiegend sehr vertraut mit der Arbeit mit Trauma Patienten. Das Essen ist inordnung. Es gibt immer zwei Menüs, eins vegetarisch, und zusätzlich eine salatbar. Vegane Ernährung gestaltet sich etwas schwierig und ich persönlich hatte oft Hunger und musste relativ viel auch private Lebensmittel zusätzlich essen.


(C) Fotos: Einsenderin

Montag, 16. Dezember 2024

Uniklinikum Erlangen - Psychosomatik Station P22

Uniklinikum Erlangen - Psychosomatik Station P22

(C) Uniklinikum Erlangen

 Im Uniklinikum Erlangen gibt es eine psychosomatische Station mit 22 Behandlungsplätzen. Aufgenommen werden Erwachsene ab 18 Jahren mit verschiedensten psychosomatischen Erkrankungen wie Essstörungen, Depressionen, Angst-, Zwangs- & Persönlichkeitsstörungen, AD(H)S oder somatoforme Störungen.  Außerdem gibt es eine extra Gruppe für Post-Covid Patienten. Nicht aufgenommen werden Patienten mit Substanzabhängigkeiten, Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis, akuter Suizidalität oder Essstörungen bei einem BMI unter 13.

Die Einsenderin wurde schwerpunktmäßig wegen einer Essstörung behandelt.

Es gibt überwiegend Doppelzimmer mit eigenem Bad und Balkon, die beiden Einzelzimmer die es gibt (ohne Balkon), werden nur an Patienten vergeben, die einen bestimmten Grund haben, weshalb ein Doppelzimmer für sie schwierig ist. Die Zimmer werden willkürlich eingeteilt, also ist es nicht selten dass sich 20 jährige mit 60jährigen ein Zimmer teilen. Auch kann es sein, dass Bulimiker und Emetophobiker zusammen auf einem Zimmer sind. Die Zimmer werden täglich gereinigt.

Es gibt drei feste Mahlzeiten am Tag: Frühstück (07.30 - 08.30), Mittagessen (12.00 - 12.30) und Abendessen (18.00 - 18.30). Essstörungspatienten nehmen zusätzlich Zwischenmahlzeiten zu sich und essen am gemeinsamen Esstisch, der Mittags und Abends von Therapeuten oder jemandem von der Pflege betreut wird. Alle anderen können entweder gemeinsam im Aufenthaltsraum, im Zimmer oder bei schönem Wetter auch draußen auf dem Balkon essen.

Essstörungspatienten werden je nach BMI in verschiedene Programme eingeteilt, je niedriger das Programm, desto weniger Freiheiten hat man und bei desto weniger Therapien darf man teilnehmen. Das Essen muss (egal welcher BMI) immer ganz aufgegessen werden, wird das nicht gemacht bekommt man 24h Zimmerarrest, muss sein Handy abgeben und darf nicht bei den Therapien teilnehmen. Ziel BMI ist sehr individuell, aber mindestens 19.

Therapien: Einzeltherapie (1x 50 Min., 1x 25 Min.), Skillsgruppe (2x 50 Min.), Interaktionsgruppe (2x 90 Min.), Kunst- und Ausdruck (1x 165 Min.), Körper- und Bewegung (1x 165 Min.), Bewegung & Entspannung (2x 30 Min.)

Zudem kann man sich 1x/Woche bei der medizinischen Sprechstunde vorstellen, wenn man ein medizinisches Anliegen hat. Essstörungspatienten haben zudem 1x/Woche eine Essstörungsgruppe á 45min sowie eine Kochgruppe (an diesem Tag wird abends auch warm gegessen) Freitags trifft sich die gesamte Station zum Stationsforum, um die neuen Dienste zu losen und mögliche Verbesserungswünsche zu äußern. Am Sonntagabend erzählt jeder von seinem Wochenende. Neben den üblichen Therapien hat man die Möglichkeit in eine Bezugspflege zu gehen, mit der man individuell Termine vereinbaren kann (ca. 1-2 Termine pro Woche). Die Bezugspflege ist aber freiwillig, einige Patienten haben auch keine.

Ein Mal pro Woche ist Gruppenausgang, bei dem alle Patienten gemeinsam etwas unternehmen sollen. 2x/Woche ist fernsehfreier Abend, ansonsten steht der Fernseher im Aufenthaltsraum für Filmeabende bereit.

Durchschnittlich bleibt man etwa 8 Wochen auf Station, Post-Covid Patienten 5 Wochen. Manchmal wird verlängert. Die Ausnahme sind Essstörungspatienten, die im starken Untergewicht kamen, diese können länger bleiben.


Wenn der BMI unter 13.5 gerät, bei starken Selbstverletzungen, Suizidalität etc. oder nicht ausreichender Mitarbeit (zB Verweigerung von Mahlzeiten) wird man auf die geschlossene Station verlegt.

Die Wartezeit beträgt etwa 4-5 Monate.

Sein Handy kann man durchgängig haben, es gibt kostenloses WLAN im ganzen Haus. Besuch kann man jederzeit außerhalb der Therapien bekommen. Während seines Aufenthalts darf/soll man 2x übers Wochenende nach Hause fahren, um zu sehen wie es läuft. Das Wochenende wird in der darauffolgenden Woche nachbesprochen. 

Die Einsenderin schreibt:

Pro:
-
Team (besonders die Pflege) ist top
- Essen ist lecker
- die Sauberkeit

Kontra:
- das zweite Einzel die Woche fällt oft aus
-
zum Teil Gruppen-/Zimmereinteilung
- zeitlichbegrenzte Behandlung





(C) Fotos: Einsenderin

Montag, 9. Dezember 2024

Uniklinikum Jena - Psychosomatik - Station 111

Uniklinikum Jena - Psychosomatik - Station 111

(C) Uniklinik Jena

Im Uniklinikum Jena gibt es in der psychosomatischen Abteilung eine Station. Aufgenommen werden Patient:innen von 18-65 Jahren. Behandelt wird das gesamte Spektrum der psychosomatischen Störungsbildern, der Schwerpunkt liegt auf Essstörungen (auch bei schweren Fällen mit einem BMI unter 12), Somatoformen Störungen und Depressionen.

Es gibt EInzel-, Doppel- und Dreibettzimmer mit eigenem Badezimmer.

Der Schwerpunkt liegt auf einem tiefenpsychologischen Ansatz, es wird überwiegend gruppenpsychotherapeutisch gearbeitet.

Therapien: Einzeltherapie, 2x die Woche tiefenpsychologische Gruppentherapie, Tanztherapie, "Naturraum", Bildgestaltung, Achtsamkeitsgruppe, Essstörungsgruppe, Entspannung

Man bleibt etwa 8-12 Wochen auf Station.

Sein Handy hat man durchgängig und auch Ausgang, aber erst ab 15.00 Uhr darf das Klinikgelände auch verlassen werden. Die ersten beiden Wochenenden muss man auf Station bleiben, ab dem 3. Wochenende MUSS man zur Beladtungserprobung nach Hause (was v.a. bei Essstörungen zu bedenken ist und für mich persönlich therapeutisch nicht sinnvoll war)

Die Einsenderin schreibt:

Das Essstörungskonzept kann ich nicht empfehlen. Was Ernährung angeht wird man komplett allein und in Selbstverantwortung gelassen. Das Personal ist zum Großteil unqualifiziert und unsensibel bzgl. Essstörungen. Ich war sehr unzufrieden und kann die Klinik mit Essstörung nicht empfehlen.


(C) Uniklinikum Jena


 

Montag, 2. Dezember 2024

Klinikum Wahrendorff Standort Sehnde - Station 8

Klinikum Wahrendorff Standort Sehnde  - Station 8
 
(C) Klinikum Wahrendorff

 
Das Klinikum Wahrendorff bietet verschiedene Psychiatrische Stationen für Erwachsene an verschiedenen Standorten als auch Wohnangebote.

Am Standort Sehnde gibt es folgende Stationen:

Station 1:
Klinik für Seelische Gesundheit in Krisen
Station 2 und 3: Klinik für Abhängigkeitserkrankungen
Station 4 und 5: Klinik für seelische Gesundheit im Alter  (Gerontopsychiatrie)
Starion 6: Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie
Station 7: Klinik für Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie
Station 8: Klinik für Kultursensible Psychotherapie
Station 9: Wahlleistungen
Station 10: Aufnahmestation
Station 11: Klinik und Station für Traumatherapie

Die Einsenderin wurde auf Station 8 behandelt.

Aufgenommen werden Erwachsene ab 18 Jahren, die Station will ein kultur- und sprachsensibles Therapieangebot bieten für Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft. Alle Mitarbeiter auf Station sprechen zwei oder mehrere Sprachen und viele haben selbst eine Migrationsbiographie. Es wird Deutsch auf Station gesprochen, aber viel mit Dolmetschern koorperiert.

Die Station befindet sich im sehr modernen Neubau, wo u.a Roboter durch die Gegend laufen und einem den Weg zeigen. Es gibt Einzel- und Doppelzimmer, für Pflegebedürftige Patienten kann es Zimmer mit "Krankenhausbetten" geben, die restlichen Zimmer sind sehr wohnlich eingerichtet. Alle Zimmer haben auch ein eigenes helles Bad. Rund um die Klinik gibt es ein großes Klinikgelände, wo man auch schön spazieren gehen kann.

Behandelt werden alle allgemeinpsychiatrische Krankheitsbilder wie Depressionen, Ängste, PTBS, Persönlichkeitsstörungen, Somatoforme Störungen, Zwangsstörungen oder Psychosen.

Das Therapieprogramm ist sehr vielfältig und wird individuell für jeden Patienten festgelegt. Es kommen Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, systemische aber auch Verhaltenstherapeutische Methoden zum Einsatz.

(mögliche) Therapien: Einzeltherapie, verschiedene Gruppentherapien (u.a Depressionsgruppe, Stresstoleranzgruppe, Skillsgruppe, Training sozialer Kompetenzen, Achtsamkeitsgruppe, offene psychotherapeutische und themenzentrierte psychoedukative Gruppe), Ergotherapie, verschiedene Sportangebote, Yoga, Tanztherapie, Stockkampfkunst, Musiktherapie

Normalerweise erfolgt die Aufnahme auf Station über eine Warteliste, die Einsenderin schreibt zuletzt war die Wartezeit etwa 4-6 Monate. Manchmal kann man aber bei einem freien Platz wie die Einsenderin von der geschlossenen Station anschließend auch auf diese Station zur weiteren Therapie verlegt werden.

Sein Handy darf man durchgängig haben. Tages- und Wochenendbeurlaubungen sind möglich und muss man mit seinem Therapeuten absprechen.

Die Einsenderin schreibt:

Ich muss für mich persönlich sagen, dass es die beste Klinik war, in der ich war. Top Personal, top Therapeuten, die Klinik schaut super gut aus, behindertengerecht, man wurde als Mensch gesehen und nicht als Akte. Ich hatte gefühlt alle Therapeutinnen schon mindestens einmal im Gespräch und diese Menschen dort sind einfach herzlich und menschlich. Bei den Pflegekräften war es halt mal so, mal so, aber zu 80% auch nur nette Leute.

(C) Fotos: GärtnerMöbel, Klinikum Wahrendorff, Einsenderin