Montag, 10. April 2023

Vitos Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit Riedstadt - Station 2

Vitos Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit Riedstadt - Station 2

Versorgungsgebiet: Darmstadt, Offenbach, Darmstadt Dieburg, Groß Gerau, Bergstraße, Odenwaldkreis

In der Kinder- und Jugendpsychiatrie Riedstadt gibt es 5 Stationen:

Station 1 - Offene Jugendstation
Station 2 - fakultativ geschlossene Jugendstation
Station 3 - Kinderstation
Station 4 - fakultativ geschlossene Jugendstation, Schwerpunkt Sucht
Station 5 - 13-18 Jahre, DBT-A Station

Außerdem gibt es eine Adoleszentenstation für Jugendliche und junge Erwachsene von 16-25 Jahren.

Die Station 4 und 5 haben wir euch bereits in anderen Posts vorgestellt, heute geht es um die Station 2.

Jede Station hat ihr eigenes Gebäude auf dem Klinikgelände, außerdem befindet sich eine Tagesklinik auf dem Gelände, eine Klinikschule, eine forensische Klinik sowie ein Tierhaus mit Pferden, Eseln und Ziegen.

Die Station 2 ist aufgeteilt in einen Regelbereich und einen Intensivbereich. Aufgenommen werden Jugendliche mit den verschiedensten Krankheitsbildern die mit akuter Eigen-und/oder Fremdgefährdung einhergehen und die sich in akuten Krisen befinden (wie z.B Suizidgedanken, nach schweren Selbstverletzungen, psychotische Krisen). Der Intensivbereich ist durch eine durch eine geschlossene Tür vom Regelbereich abgetrennt.

Im Intensivbereich gibt es 3 Einzelzimmer sowie 2 Dreibettzimmer. Neuaufnahmen kommen immer zunächst in ein Einzelzimmer und ziehen dann in ein Dreibettzimmer um. Es gibt einen Gruppenraum mit Sofa und Fernseher, der ein großes Fenster zum Dienstzimmer hat. Außerdem gibt es dort für jeden Jugendlichen ein Spint, wo Gegenstände, die zum Eigen- und Fremdschutz auf der Station verboten sind, eingeschlossen werden (wie z.B spitze Gegenstände oder Deo). Auch die Handys werden dort eingeschlossen.

Unter der Woche wird man um 06.50 Uhr geweckt, um 07.20 Uhr gibt es Frühstück, um 09.20 Uhr noch mal eine Zwischenmahlzeit (bei Hunger zwischendurch kann man die Betreuer aber auch jeder Zeit bitten dass sie einem einmal die Küche aufschließen, damit man sich etwas zu essen nehmen kann). Ansonsten finden am Vormittag verschiedene Therapien oder die Klinikschule statt. Um 12.30 Uhr gibt es Mittagessen, danach ist Still-stunde sowie Handyzeit. Von 14.30-14.45 Uhr war jeden Tag eine Gruppenbesprechung, wo man Aktivitäten für den Nachmittag plant, um 15.30 Uhr ist eine zweite Zwischenmahlzeit, um 18.00 Uhr Abendessen, danach erneute Stillstunde, danach kann man bis zur Schlafenszeit (nach dem Alters gestaffelt, bei 14-15 jährigen um 21.30 Uhr, bei ab 16 Jahren um 22.30 Uhr) noch Fernseh gucken oder ähnliches.

Therapien: Einzel- und Gruppentherapie, verschiedene tiergestützte Therapie-Angebote, Skillsgruppe, Kochgruppe, Ergotherapie, Mototherapie

Wenn man nur einige Tage zur akuten Krisenintervention da ist hat man in der Regel keine Therapien und höchstens Arztgespräche.

Handys bekommt man in der sogenannten "Stillstunde", einmal von 13.30-14.30 Uhr sowie von 18.45-20.00 Uhr, am Wochenende bekommt man es von 13.30-20.00 Uhr durchgängig. Die Kameras der Handys müssen mit Stickern überklebt werden um sein Handy benutzen zu dürfen, damit  aus Personenschutzgründen z.B keine anderen Mitpatienten oder Mitarbeiter fotografiert werden können. 

Die Einsenderin schreibt:

Pro: einige sehr nette Betreuer

Kontra: die Station sieht ziemlich unhygienisch aus, die Toiletten waren fast immer abgeschlossen und da es großen Personalmangel/Unterbesetzung gab musste man lange warten teilweise bis sie einem aufgeschlossen werden konnten, dazu gab es für den ganzen Intensivbereich nur eine Toilette und ein Bad, wo es oft weder Handtücher noch Seife gab, manche Betreuer sitzen viel im Dienstzimmer statt was mit den Patienten zu machen

Mir persönlich hat mein Krisenaufenthalt dort gar nicht geholfen und ich würde es daher nicht weiterempfehlen.





(C) Fotos: Einsenderin

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