Donnerstag, 12. Januar 2023

Kinder- und Jugendpsychiatrie Ulm - Jugendstation 1

 Kinder- und Jugendpsychiatrie Uniklinikum Ulm - Jugendstation 1

Versorgungsgebiet: Ulm, Alb-Donau Kreis

(C) Einsenderin

In der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Ulm gibt es 3 Stationen:

- Kinderstation (Patienten bis 14 Jahre)
- Jugendstation 1 (kann geschlossen geführt werden)
- Jugendstation 2 (Therapiestation, auch teilstationäre Behandlung möglich)

In einem anderen Post haben wir euch bereits die Kinderstation vorgestellt, heute geht es um die Jugendstation 1. Die Einsenderin wurde dort aufgrund einer Anorexie und Depressionen behandelt.

Aufgenommen werden dort Patient:innen ab 14 Jahren mit jeglichen Krankheitsbildern des Jugendalters. Es können auch Patienten mit akuter Eigen- und/oder Fremdgefährdung aufgenommen werden oder Patienten mit richterlichem Unterbringungsbeschluss, die Station wird daher i.d.R geschlossen geführt und es kann Maßnahmen wie 1:1 Betreuung oder Fixierungen geben. Es gibt 8 reguläre Plätze für Therapiepatienten/geplante Aufnahmen sowie 1-2 Kriseninterventionsplätze für Notfälle. Es gibt Doppel- und Dreibettzimmer, für Krisenpatienten gibt es Einzelzimmer ("Krisenzimmer").

Es gibt einen klar strukturierten Tagesablauf mit den gemeinsamen Mahlzeiten, Einzel- und Gruppentherapien, bis zu 5 Stunden Klinikschule am Tag, festen Handyzeiten und einem Blitzlicht nach dem Abendessen.

Die Klinik arbeitet systemisch orientiert, es gibt einen besonderen Behandlungsschwerpunkt auf Trauma (insbesondere nach sexuellem Missbrauch).

Therapien: Einzeltherapie, Physiotherapie, Musiktherapie, Band, Hundetherapie, Ergotherapie, Arbeitstherapie, Körpertherapie (bei Essstörungen)

Ausgang und Besuchszeiten werden invidiuell festgelegt, am Anfang darf man meistens 10 Minuten gemeinsam mit einem Betreuer raus und später dann bis zu 90 Min. am Stück alleine. Besuchszeiten sind Donnerstags von 16-17:45 Uhr und am Wochenende wird abgesprochen ob man Besuch auf der Station bekommt oder nach Hause darf. Es ist aber auch möglich Zuhause zu übernachten.

Sein Handy hat man von 13.00-14.00 Uhr sowie 19.00 - 20.30 Uhr.

Die Einsenderin schreibt:

Pro:
-nette Therapeuten
-relativ individueller Behandlungsplan (Ausnahme Anorexie)
-sehr gute klinikschule

Kontra:
-Betreuer zum Teil unhöflich
-Übergang von klinik nach zuhause nicht gut geplant
-Gebäude sehr alt,wenig Platz und Privatsphäre
-Eltern werden schlecht behandelt
-Nur wenige Behandlungsplätze
-Man wird häufig nicht ernst genommen, wenn man nicht ins Behandlungsschema passt

Bei Anorexie ist es leider so das man nicht sehr individuell behandelt wird. Ist man im Untergewicht wird ein zielgewicht bestimmt, welches man erreichen muss mit Hilfe eines leiterplans. Was bedeutet das deine Freiheiten und Therapien einzig und alleine von deinem Gewicht abhängen und nicht von deinem psychischen Zustand.



Ein "normales" Patientenzimmer

Ein "Krisenzimmer"
(C) Fotos: Einsenderin

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