Dienstag, 12. Oktober 2021

Sinova Sonnenberg Klinik Stuttgart - Gruppe für Spätadoleszenz und junge Erwachsene

 Sinova Sonnenberg Klinik Stuttgart - Gruppe für Spätadoleszenz und junge Erwachsene

(C) Sinova Sonnenberg Klinik

 Die Sonnenberg Klinik in Stuttgart ist eine psychosomatische Klinik für psychoanalytische Psychotherapie und hat verschiedene Behandlungsschwerpunkte für verschiedene Krankheitsbilder und Altersstufen:
Gruppe Spätadoleszenz und junge Erwachsene (ca. 18-25 Jahre)
Gruppe junge Erwachsene (ca. 25-30 Jahre)
Psychotherapie der zweiten Lebenshälfte
Traumafolgestörungen und Persönlichkeitsstörungen
Essstörungen (hierzu gibt es bereits einen Post)
Schmerzstörungen und Somatoforme Störungen
Angststörungen
Allgemeine Psychosomatik
Depressive Störungen

Die Einsenderin wurde in der Gruppe Spätadoleszenz und junge Erwachsene behandelt.
Die Klinik ist nicht in Stationen eingeteilt, die Zimmer sind über die ganze Klinik verteilt und dann ist man in eine der oben genannten Behandlungsgruppen eingeteilt.
Die Einteilung in eine Therapiegruppe findet individuell im persönlichen Vorgespräch mit dem Chefarzt statt. Insgesamt gibt es 102 Behandlungsplätze.

In der Gruppe Spätadoleszenz und junge Erwachsene werden Patienten von ca. 18-25 Jahren behandelt mit den verschiedensten Krankheitsbildern wie z.B Essstörungen, Depressionen oder Persönlichkeitsstörungen, das Krankheitsbild spielt in dieser Gruppe nicht die ausschlaggebende Rolle (abgesehen von Sucht oder Psychosen, was die Klinik gar nicht behandelt), es geht eher um die Gemeinsamkeit der Patienten, noch in Entwicklungsaufgaben des jungen Erwachsenenalters "festzustecken" und daher das entwicklungsorientierte Konzept zu benötigen. Wie schon oben genannt wird in einem Vorgespräch geprüft welche Gruppe die passendste ist.

Bei seiner Anreise kommt man in ein Doppelzimmer, nach ca. 2 Wochen kann man dann in ein Einzelzimmer wechseln.

Neben den Therapien hat man 2x täglich Pflichtkontakte mit der Pflege (07.45 - 08.45 sowie 20.30 - 22.15 Uhr), jeder hat auch eine Bezugspflege. Die 3 Mahlzeiten sind auch fester Teil des Therapieplans. Die Klinik arbeitet wie oben schon genannt psychoanalytisch. Es geht also wirklich um das dahinter, rein auf Symptomebene muss man sich ein wenig zu helfen wissen, wenn man z.B zu oft
verschläft und dadurch Therapien verpasst oder ähnliches kann man rausfliegen.

Therapien: 1x w. Einzeltherapie (50 Min.), 3x w. Psychodynamische Gruppe (100 Min.), 1x w. Gruppenvisite, 1xw. 75 min Sozialtherapie Gruppe, 2x w. 90min Konzentrative Bewegungstherapie, 2x w. 120min Kunsttherapie, 1x w. 60 Min. Sporttherapie,

Neben diesen festen Angeboten die im Rahmen der Therapiegruppe stattfinden gibt es für alle Patienten Therapiegruppen übergreifend offene Therapieangebote wie z.B Yoga und Pilates, Entspannungsverfahren, Physiotherapie oder Bogenschießen. Außerdem gibt es einen Kunstraum, einen Sportraum und eine Saune, die man jederzeit nutzen kann. An Feiertagen und am Wochenende finden Bedarfsgruppen statt.

Wer eine Essstörung hat in dieser Gruppe hat zusätzlich eine Symptom Gruppe in der es um das Essverhalten geht. Die Gruppe hat einen eigenen Tisch, etwas separat, im Speisesaal aber keinen Therapeuten beim Essen dabei. Es gibt Gewichtsverträge. Die psychodynamische Gruppentherapie ist allerdings danach ausgerichtet die dahinterliegenden Thematik zu therapieren, es geht also nicht ausschließlich um das Essen (Normalgewicht = Geheilt) sondern die gesamte Psyche.

Das Therapiekonzept versucht Medikation und Psychopharmaka weitestgehend zu vermeiden und zu verringern.

Das Handy darf man behalten und es gibt kostenloses WLAN aber nur an bestimmten Orten.

Man darf die Klinik immer verlassen außer während den Therapien, den Mahlzeiten, der Nachtruhe und man muss zum Kontakt mit der Pflege kommen. Nach 4 Wochen darf man am Wochenende über Nacht weg.

Die Einsenderin schreibt:

3× 100 min psychodynamische Gruppentherapie in Kombination mit den anderen Therapien kann extrem viel sein. Die Art der Therapie kann sehr Konfrontativ und Provokativ sein. Die eigene Therapie kann sehr von der Gruppe abhängig sein.
Meine Fazit: Meine Bezugstherapeutin war toll. Der Chefarzt war konfrontativ aber therapeutisch sehr gut. Die Pflege war sehr unterschiedlich, teilweise genial, teilweise nicht hilfreich. Das offene Konzept ohne Stationen und die Lage der Klinik ist sehr schön. Die Therapie ist sehr intensiv und anstrengend, alles wird hinterfragt, analysiert und kritisiert. Die Therapie also 3 mal, Gruppe und psychodynamisch statt 1 mal, Einzel und verhaltenstherapeutisch, war für mich genau das Richtige. Die Aufenthalt hat mir sehr geholfen.

(C) Sinova Sonneberg Klinik


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