Psychosomatische Tagesklinik B20 - ZIP Lübeck
In der Psychosomatischen Tagesklinik gibt es 20
Behandlungsplätze für Patienten ab 18 Jahren die unter einer Störung der
Emotionsregulation leiden und/oder Essstörung oder Somatoforme Störung.
Außerdem gibt es teilweise Plätze für Patienten mit einer PTBS.
Die
Station verteilt sich über zwei Stockwerke, im Erdgeschoss gibt es zwei
Umkleiden mit Toiletten, das Dienstzimmer, ein Untersuchungszimmer, ein
Gesprächsraum, einen Ergotherapie-Kunstraum und einen großen
Gruppenraum (zum Essen) sowie eine Küche, in welcher innerhalb der
Gruppen auch selbst gekocht werden kann. Im ersten Stock befindet sich 1
Gruppenraum und drei Ruheräume. Außerdem haben die Therapeuten dort
ihre Büros. Im zweiten Stock befinden sich weitere Büros und ein großer
Gruppenraum.
Draußen vor der Klinik ist ein kleines Stück Rasen, auf
welchem man gut sitzen kann und wo auch eine Raucherecke ist. Außerdem
befindet sich dort auch die Sporthalle. Die Tagesklinik befindet sich
auf dem Gelände des Krankenhauses.
Vor Aufnahme gibt es ein
Vorgespräch, wo die Rahmenbedingungen der Behandlungs besprochen werden.
Zu Beginn der Aufnahme erfolgt dann ein Augnahmegespräch und eine
komplette körperliche Untersuchung findet statt. Betreut wird man
während des Aufenthalts von einem Team aus Pflege, Ärzten und
Psychotherapeuten, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und
Sozialpädagogen.
Der Tag in der TK beginnt um 08.00 Uhr und
endet gegen 16.00 Uhr. Den Abend sowie die Wochenenden werden im
häuslichen Umfeld verbracht. Jeder Tag startet mit der
Morgenachtsamkeit. Danach wird gemeinsam gefrühstückt und es folgt ein
Spaziergang. Anschließend folgen verschiedene Einzel- und
Gruppentherapien, bis es um 12.00 Uhr Mittagessen gibt. Für
Essstörungspatienten wird das Essen begleitet.
Alle Patienten werden jeden Montag gewogen. Es gibt einen Mindest BMI.
Die
Behandlungsbasis stellt die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT nach
M. Linehan) dar, welche für Patienten mit der Symptomatik einer
Borderline Störung entwickelt wurde, es werden in verschiedenen Modulen
verschiedene Skills vorgestellt. Der Aufenthalt beträgt i.d.R 12 Wochen.
'
Es gibt gewisse Regeln angelehnt an die DBT wie z.B dass Gespräche über
Problemverhalten oder andere Themen, welche Mitpatienten triggern können
untersagt sind. Während der gesamten Zeit muss auf Alkohol verzichtet
werden, genau wie auf neue Piercings oder Tattoos. Außerdem muss jede
Art von Selbstverletzung mitgeteilt werden und durch eine
Verhaltensanalyse reflektiert werden.
Therapien: Einzeltherapie
(1x w.), Bezugspflegegespräch (1x w.), Ergotherapie, Bewegungsgruppe,
Physiotherapie, DBT-Gruppe, DBT-Bezugsgruppe, Achtsamkeitsgruppe,
Skillsgruppe, Alltagstrainingsgruppe, Metta Meditation, ggf.
Sozialberatung
Außerdem findet 1x die Woche Supervision statt, in
welcher man mit der Oberärztin die Woche und Fortschritte reflektiert.
Und es findet 2x die Woche ein Plenum statt, in welchem mit allen
Patienten und der Pflege die Woche reflektiert wird. Dort auch Aufgaben
verteilt, denn jeder Patient hat pro Woche einen Dienst, um welchen er
oder sie sich kümmern muss. (Essen aufdecken, abdecken, Pflanzen gießen,
Tische wischen usw.)
Während des Aufenthalts müssen verschiedene Zettel wöchentlich ausgefüllt werden (Diary Card, Trinkprotokoll, Essensprotokoll).
Während der Zeit in der Klinik darf das Handy nicht genutzt werden.
Wenn
man es möchte kann man nach dem Aufenthalt für eine ambulante Therapie
in der PIA angegliedert werden. In dieser gibt es auch ein spezielles
Borderline intensiv Programm.
Die Einsenderin schreibt: Ich war 2020 für drei Monate in
der Tagesklinik, mein Schwerpunkt lag auf der Behandlung von
Borderline. Mir hat der Aufenthalt sehr geholfen. Das Pflegeteam ist
toll und immer für einen da, wenn man Hilfe benötigt. Die Therapeuten
(sowie das Pflegeteam) sind sehr gut geschult und sehr kompetent. Ich
hatte immer das Gefühl ernst genommen zu werden. Das DBT Konzept der
Klinik ist großartig und dir Behandlung dort ist super auf Borderline
und auch Esstörungen zugeschnitten. Einzig der Essenslieferant zur Zeit
meines Aufenthaltes war unterirdisch. Ganz schlimm. Das ist wirklich der
einzige Makel, ansonsten kann ich die Klinik durch und durch empfehlen.
Ich würde diese Tagesklinik definitiv empfehlen. Ganz groß wird auch
das Thema Achtsamkeit geschrieben. Für alle, die damit eventuell nichts
anfangen können, könnte das ein Problem werden. Deswegen sollte man da
möglichst unvoreingenommen ran gehen. Mir hat vor allem Alltagstraining,
DBT und dir Achtsamkeitsgruppe gut gefallen. Und natürlich die
Einzeltherapie.
(C) Fotos: Schmiederdau Architekten
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen