Sonntag, 3. Oktober 2021

Psychosomatische Tagesklinik B20 - ZIP Lübeck

 Psychosomatische Tagesklinik B20 - ZIP Lübeck


 In der Psychosomatischen Tagesklinik gibt es 20 Behandlungsplätze für Patienten ab 18 Jahren die unter einer Störung der Emotionsregulation leiden und/oder Essstörung oder Somatoforme Störung. Außerdem gibt es teilweise Plätze für Patienten mit einer PTBS.

Die Station verteilt sich über zwei Stockwerke, im Erdgeschoss gibt es zwei Umkleiden mit Toiletten, das Dienstzimmer, ein Untersuchungszimmer, ein Gesprächsraum, einen Ergotherapie-Kunstraum und einen großen Gruppenraum (zum Essen) sowie eine Küche, in welcher innerhalb der Gruppen auch selbst gekocht werden kann. Im ersten Stock befindet sich 1 Gruppenraum und drei Ruheräume. Außerdem haben die Therapeuten dort ihre Büros. Im zweiten Stock befinden sich weitere Büros und ein großer Gruppenraum.
Draußen vor der Klinik ist ein kleines Stück Rasen, auf welchem man gut sitzen kann und wo auch eine Raucherecke ist. Außerdem befindet sich dort auch die Sporthalle. Die Tagesklinik befindet sich auf dem Gelände des Krankenhauses.

Vor Aufnahme gibt es ein Vorgespräch, wo die Rahmenbedingungen der Behandlungs besprochen werden. Zu Beginn der Aufnahme erfolgt dann ein Augnahmegespräch und eine komplette körperliche Untersuchung findet statt. Betreut wird man während des Aufenthalts von einem Team aus Pflege, Ärzten und Psychotherapeuten, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und Sozialpädagogen.

Der Tag in der TK beginnt um 08.00 Uhr und endet gegen 16.00 Uhr. Den Abend sowie die Wochenenden werden im häuslichen Umfeld verbracht. Jeder Tag startet mit der Morgenachtsamkeit. Danach wird gemeinsam gefrühstückt und es folgt ein Spaziergang. Anschließend folgen verschiedene Einzel- und Gruppentherapien, bis es um 12.00 Uhr Mittagessen gibt. Für Essstörungspatienten wird das Essen begleitet.

Alle Patienten werden jeden Montag gewogen. Es gibt einen Mindest BMI.

Die Behandlungsbasis stellt die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT nach M. Linehan) dar, welche für Patienten mit der Symptomatik einer Borderline Störung entwickelt wurde, es werden in verschiedenen Modulen verschiedene Skills vorgestellt. Der Aufenthalt beträgt i.d.R 12 Wochen. '

Es gibt gewisse Regeln
angelehnt an die DBT wie z.B dass Gespräche über Problemverhalten oder andere Themen, welche Mitpatienten triggern können untersagt sind. Während der gesamten Zeit muss auf Alkohol verzichtet werden, genau wie auf neue Piercings oder Tattoos. Außerdem muss jede Art von Selbstverletzung mitgeteilt werden und durch eine Verhaltensanalyse reflektiert werden.

Therapien: Einzeltherapie (1x w.), Bezugspflegegespräch (1x w.), Ergotherapie, Bewegungsgruppe, Physiotherapie, DBT-Gruppe, DBT-Bezugsgruppe, Achtsamkeitsgruppe, Skillsgruppe, Alltagstrainingsgruppe, Metta Meditation, ggf. Sozialberatung

Außerdem findet 1x die Woche Supervision statt, in welcher man mit der Oberärztin die Woche und Fortschritte reflektiert. Und es findet 2x die Woche ein Plenum statt, in welchem mit allen Patienten und der Pflege die Woche reflektiert wird. Dort auch Aufgaben verteilt, denn jeder Patient hat pro Woche einen Dienst, um welchen er oder sie sich kümmern muss. (Essen aufdecken, abdecken, Pflanzen gießen, Tische wischen usw.)

Während des Aufenthalts müssen verschiedene Zettel wöchentlich ausgefüllt werden (Diary Card, Trinkprotokoll, Essensprotokoll).

Während der Zeit in der Klinik darf das Handy nicht genutzt werden.

Wenn man es möchte kann man nach dem Aufenthalt für eine ambulante Therapie in der PIA angegliedert werden. In dieser gibt es auch ein spezielles Borderline intensiv Programm.

Die Einsenderin schreibt: Ich war 2020 für drei Monate in der Tagesklinik, mein Schwerpunkt lag auf der Behandlung von Borderline. Mir hat der Aufenthalt sehr geholfen. Das Pflegeteam ist toll und immer für einen da, wenn man Hilfe benötigt. Die Therapeuten (sowie das Pflegeteam) sind sehr gut geschult und sehr kompetent. Ich hatte immer das Gefühl ernst genommen zu werden. Das DBT Konzept der Klinik ist großartig und dir Behandlung dort ist super auf Borderline und auch Esstörungen zugeschnitten. Einzig der Essenslieferant zur Zeit meines Aufenthaltes war unterirdisch. Ganz schlimm. Das ist wirklich der einzige Makel, ansonsten kann ich die Klinik durch und durch empfehlen. Ich würde diese Tagesklinik definitiv empfehlen. Ganz groß wird auch das Thema Achtsamkeit geschrieben. Für alle, die damit eventuell nichts anfangen können, könnte das ein Problem werden. Deswegen sollte man da möglichst unvoreingenommen ran gehen. Mir hat vor allem Alltagstraining, DBT und dir Achtsamkeitsgruppe gut gefallen. Und natürlich die Einzeltherapie.




(C) Fotos: Schmiederdau Architekten

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