Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Greifswald
(C) Einsenderin
In der Uniklinik Greifswald gibt es eine Ambulanz,
Tagesklinik und Station im Bereich der Erwachsenenpsychiatrie. Während
sich die Tagesklinik und Ambulanz abseits des Hauptklinikgeländes
befinden (in der Greifswalder Fettenvorstadt), befindet sich die Station
auf dem Hauptklinikgebäude und hat ein eigenes Therapiegebäude in der
ehemaligen HNO-Klinik.
Die Einsenderin wurde sowohl in der Tagesklinik als auch auf der Station behandelt.
Zur Tagesklinik:
In
der Tagesklinik werden Erwachsene ab 18 Jahren aufgenommen mit den
verschiedensten psychosomatischen und psychiatrischen Krankheitsbildern
wie z.B Depressionen, Ängsten, Zwängen, psychosomatische Störungen,
Persönlichkeitsstörungen oder Traumafolgestörungen. Nicht behandelt
werden Patienten mit akuter Eigengefährdung, akuten psychotischen
Störungen oder Suchterkrankungen.
Die Tagesklinik findet immer Montags - Freitags von 07.30 - 15.30 Uhr statt.
Es gibt ca. 30 Plätze, die Patienten sind aufgeteilt in 3 Behandlungsgruppen.
Der
Schwerpunkt liegt auf der Verhaltenstherapie, es wird schwerpunktmäßig
in Gruppentherapien gearbeitet. Es gibt sowohl offene Gruppen, wo
Patienten kontinuierlich entlassen und aufgenommen werden als auch eine
geschlossene Gruppe, wo die Patienten alle am selben Tag aufgenommen
werden und am selben Tag wieder entlassen werden. Der Tag startet mit
einer Morgenrunde und endet mit einer Abschlussrunde. Diese werden von
den Cotherapeutinnen geleitet.
Therapien: Einzeltherapie,
Gruppentherapien, SKT, Ergotherapie, Sporttherapie, Entspannung,
Achtsamkeit, Konzentration/Zeitgeschehen, Visite
Neben den Therapie gibt es viel Zeit sich mit den Mitpatienten auszutauschen schreibt die Einsenderin.
Zur Station:
Auf der Station werden ebenfalls Erwachsene ab 18 Jahren aufgenommen, es gibt drei Schwerpunktgruppen:
- Adipositas bei psychischen Erkrankungen
- akute und chronische Depressionen
- Angst- und Zwangsstörungen sowie Traumatisierungen
Alle
Patienten sind in Doppelzimmern untergebracht. Es werden ausschließlich
Therapiepatienten aufgenommen, eine Möglichkeit der Aufnahme von
Krisenpatienten besteht
nicht.
Das Pflegepersonal ist in zwei "Teams" unterteilt und jeweils für 12 Zimmer zuständig.
Therapien:
Einzelgespräche, Psychoedukation, interaktionelle Gruppe, SKT,
Skillstraining, CBASP Gruppe, Ergo- und Sporttherapie, Achtsamkeit und
als Wahlmöglichkeiten Nachmittags Konzentration, Entspannung und
Genusstraining
Einmal die Woche wird i.d.R auch gemeinsam
gekocht, für Patienten mit einer Essstörung gibt es therapeutisch
begleitetes Mittagessen sowie Körperbild Therapie.
Zur Tagesklinik:
Das
Personal ist wirklich sehr gut und erfahren. Jedoch sollte man wirklich
was ändern wollen. Ich muss sagen, dass der Großteil der Therapie in
der Gruppe passiert. Ich hatte bei beiden Malen eine wirklich gute
Gruppe, die mir sehr geholfen hat. Was manchmal etwas schwierig ist,
dass die Zeiten zwischen den Therapien zum Teil sehr lang sind.
Zur Station:
Leider
ist das Personal im therapeutischen Bereich oft wechselnd, man hat also
bei verschiedenen Aufenthalten teilweise nicht die selbe Therapeutin.
Die Pflege ist zum Teil sehr Engagiert und versucht einen zu
unterstützen. Ich habe mich immer sehr wohl auf der Station gefühlt. Was
ein Nachteil ist, ist das die Station früher mal die Unfallchirurgie
war, es ist also sehr wie im Krankenhaus. Es gibt also wenig
Möglichkeiten zum gemeinsamen Zusammensein. Auch ist die Station
zumindest vor Corona sehr voll. Aber an sich muss ich sagen, dass es
wirklich eine gute Station ist und da einem wirklich geholfen wird. Es
ist jedoch so, dass sehr viel auf Eigenverantwortung gesetzt wird und du
auch wirklich motiviert sein musst etwas zu ändern, aber dann wirst du
auch unterstützt dabei. Wenn man akut Suizidal ist wird man nicht
aufgenommen. Die Klinik hat mir auf jeden Fall geholfen. Das Essen ist
Ordnung, jedoch ist die Station eher weniger für stark Anorexie oder
Bulimieerkrankte geeignet, da
in diesen Fällen leider keine so gute Begleitung erfolgt.
Aber wenn du schon soweit bist eigenverantwortlich zu essen, dann geht
es. Ein großer Vorteil ist, dass die Klinik an die Uniklinik angebunden
ist, sodass auch ggf Konsile in anderen Fachbereichen stattfinden
können. Jedoch ist es dadurch auch so, dass auch Lehre stattfindet, dass
sowohl in der TK als auch auf Station regelmäßig Studierende sind.
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