Dienstag, 19. Oktober 2021

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Greifswald

 Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Greifswald

(C) Einsenderin
 
In der Uniklinik Greifswald gibt es eine Ambulanz, Tagesklinik und Station im Bereich der Erwachsenenpsychiatrie. Während sich die Tagesklinik und Ambulanz abseits des Hauptklinikgeländes befinden (in der Greifswalder Fettenvorstadt), befindet sich die Station auf dem Hauptklinikgebäude und hat ein eigenes Therapiegebäude in der ehemaligen HNO-Klinik.

Die Einsenderin wurde sowohl in der Tagesklinik als auch auf der Station behandelt.

Zur Tagesklinik:

In der Tagesklinik werden Erwachsene ab 18 Jahren aufgenommen mit den verschiedensten psychosomatischen und psychiatrischen Krankheitsbildern wie z.B Depressionen, Ängsten, Zwängen, psychosomatische Störungen, Persönlichkeitsstörungen oder Traumafolgestörungen. Nicht behandelt werden Patienten mit akuter Eigengefährdung, akuten psychotischen Störungen oder Suchterkrankungen.

Die Tagesklinik findet immer Montags - Freitags von 07.30 - 15.30 Uhr statt.

Es gibt ca. 30 Plätze, die Patienten sind aufgeteilt in 3 Behandlungsgruppen.

Der Schwerpunkt liegt auf der Verhaltenstherapie, es wird schwerpunktmäßig in Gruppentherapien gearbeitet. Es gibt sowohl offene Gruppen, wo Patienten kontinuierlich entlassen und aufgenommen werden als auch eine geschlossene Gruppe, wo die Patienten alle am selben Tag aufgenommen werden und am selben Tag wieder entlassen werden. Der Tag startet mit einer Morgenrunde und endet mit einer Abschlussrunde. Diese werden von den Cotherapeutinnen geleitet.

Therapien: Einzeltherapie, Gruppentherapien, SKT, Ergotherapie, Sporttherapie, Entspannung, Achtsamkeit, Konzentration/Zeitgeschehen, Visite

Neben den Therapie gibt es viel Zeit sich mit den Mitpatienten auszutauschen schreibt die Einsenderin.

Zur Station:

Auf der Station werden ebenfalls Erwachsene ab 18 Jahren aufgenommen, es gibt drei Schwerpunktgruppen:
- Adipositas bei psychischen Erkrankungen
- akute und chronische Depressionen
- Angst- und Zwangsstörungen sowie Traumatisierungen

Alle Patienten sind in Doppelzimmern untergebracht. Es werden ausschließlich Therapiepatienten aufgenommen, eine Möglichkeit der Aufnahme von Krisenpatienten besteht

nicht.

Das Pflegepersonal ist in zwei "Teams" unterteilt und jeweils für 12 Zimmer zuständig.

Therapien: Einzelgespräche, Psychoedukation, interaktionelle Gruppe, SKT, Skillstraining, CBASP Gruppe, Ergo- und Sporttherapie, Achtsamkeit und als Wahlmöglichkeiten Nachmittags Konzentration, Entspannung und Genusstraining

Einmal die Woche wird i.d.R auch gemeinsam gekocht, für Patienten mit einer Essstörung gibt es therapeutisch begleitetes Mittagessen sowie Körperbild Therapie.

Zur Tagesklinik:

Das Personal ist wirklich sehr gut und erfahren. Jedoch sollte man wirklich was ändern wollen. Ich muss sagen, dass der Großteil der Therapie in der Gruppe passiert. Ich hatte bei beiden Malen eine wirklich gute Gruppe, die mir sehr geholfen hat. Was manchmal etwas schwierig ist, dass die Zeiten zwischen den Therapien zum Teil sehr lang sind.

Zur Station:

Leider ist das Personal im therapeutischen Bereich oft wechselnd, man hat also bei verschiedenen Aufenthalten teilweise nicht die selbe Therapeutin. Die Pflege ist zum Teil sehr Engagiert und versucht einen zu unterstützen. Ich habe mich immer sehr wohl auf der Station gefühlt. Was ein Nachteil ist, ist das die Station früher mal die Unfallchirurgie war, es ist also sehr wie im Krankenhaus. Es gibt also wenig Möglichkeiten zum gemeinsamen Zusammensein. Auch ist die Station zumindest vor Corona sehr voll. Aber an sich muss ich sagen, dass es wirklich eine gute Station ist und da einem wirklich geholfen wird. Es ist jedoch so, dass sehr viel auf Eigenverantwortung gesetzt wird und du auch wirklich motiviert sein musst etwas zu ändern, aber dann wirst du auch unterstützt dabei. Wenn man akut Suizidal ist wird man nicht aufgenommen. Die Klinik hat mir auf jeden Fall geholfen. Das Essen ist Ordnung, jedoch ist die Station eher weniger für stark Anorexie oder Bulimieerkrankte geeignet, da

in diesen Fällen leider keine so gute Begleitung erfolgt. Aber wenn du schon soweit bist eigenverantwortlich zu essen, dann geht es. Ein großer Vorteil ist, dass die Klinik an die Uniklinik angebunden ist, sodass auch ggf Konsile in anderen Fachbereichen stattfinden können. Jedoch ist es dadurch auch so, dass auch Lehre stattfindet, dass sowohl in der TK als auch auf Station regelmäßig Studierende sind.

 

(C) Einsenderin


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