Kinder- und Jugendpsychiatrie Wichernstift in Ganderkesee
Versorgungsgebiet: Stadt Delmenhorst, Landkreise Oldenburg, Wesermarsch, Cuxhaven
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Foto: Reiner Haase
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In der KJP Wichernstift gibt es 5 vollstationäre Stationen:
Station 2
Station 3 - Kinderstation
Station 4 (Schwerpunkt Essstörungen)
Station 5
Station 6 (geschlossen geführte Krisen- und Aufnahmestation)
Aufgenommen
werden Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren, die Stationen werden alle
altersgemischt belegt. Desweiteren gibt es eine Tagesklinik (Station 3)
und eine Ambulanz.
Einsenderin 1 wurde aufgrund einer Depression und Anorexie auf Station 4 behandelt, Einsenderin 2 auf Station 6 und 2, Einsenderin 3 auf Station 4 aufgrund Anorexie.
Die
Gebäude sind (außer der Ambulanz und Station 6) schon alt, viele
Fenster sind vergittert, auf den offenen Stationen gibt es jeweils ein
Einzelzimmer, drei Doppelzimmer (eins mit zusätzlichen Krisenbett) und
ein Dreibettzimmer. Die geschlossene hat 8 Patientenzimmer (eins davon
das Überwachungszimmer) mit je 2 Betten, die Zimmer werden aber fast
immer als Einzelzimmer genutzt. In den nächsten Jahren ist ein Neubau
geplant - wohl auch deshalb wurden in den letzten Jahren nur die
nötigsten Renovierungen durchgeführt. Die geschlossene Station hat ein
Atrium mit Gemüsebeet, man kann also auch ohne Ausgang an die frische
Luft.
Als Anorexie Patienten erstellt man mit der Ernährungsberatung
einen Essplan- der für die Krankheit machbar ist. insgesamt gibt es 3
Haupt und 3 Zwischenmahlzeiten
7:30Uhr Frühstück (z.b Müsli,Porige,Brot)
9:45Uhr 1 ZM (z.b Jogurt,Müsli,Obst,Riegel,Nüsse)
12:00Uhr Mittagessen (1 Gericht ohne Nachspeise)
13-14:30Uhr Zimmerzeit (währenddessen Visite)
14:45Uhr 2.ZM
18:00Uhr Abendessen
19:30Uhr spät ZM
Bei bestimmter Zunahme darf man Mittwochs auf ein Stadtausflug oder Mittags Raus gehen, Feldgänge machen mit Betreuer. Die Wöchentliche Zunahme liegt bei 0,3kg -> wird diese nicht
erreicht am Montag muss man die ganze Woche ein Frisubin pro Tag
zusätzlich trinken oder der Ernährungsplan wird erhöht. Bei kompletter Verweigerung wird mit Magensonden gearbeitet
Grundlage der Behandlung in der Klinik bildet die
tiefenpsychologische Therapie, die durch analytische,
verhaltenstherapeutische, traumatherapeutische und systemische Methoden
ergänzt wird.
Therapien: 2x wöchentlich Einzeltherapie, auf
einigen Stationen Gruppentherapie, Kunsttherapie, Ergotherapie,
Bewegungstherapie, Musiktherapie, Körpertherapie, Entspannungstechniken ,
Reittherapie, Einkaufen (auf der Station 4)
Außerdem besucht man ca. 3 Stunden die Woche die
Klinikschule, es 1x wöchentlich einen Ausflug in die Stadt, an den
Wochenenden und Ferien werden teilweise zusätzliche Ausflüge
unternommen. Wie oft man in der Woche fernsehen darf ist von station zu
station sehr unterschiedlich.
Am Wochenende kann man wenn man
stabil genug ist von Samstag auf Sonntag Zuhause übernachten. Sein Handy
kriegt man 2x wöchentlich 30 Min. Mittags ist eine Zimmerzeit während
die Mitarbeiter Übergabe machen.
Auf der geschlossenen gibt es 8 Ausgangsstufen
von 1:1 Betreuung bis hin zu Stadtausgang.
Einsenderin 1 schreibt:
Pro:
einige
Betreuer*innen, die wirklich alles in ihrer Macht stehende getan haben,
um uns die Zeit dort so schön und hilfreich wie nur irgendwie möglich
zu machen - auch, wenn das leider nur begrenzt möglich ist, weil die
Stations- und
Oberärzt*innen fast alles bestimmen können und die anderen Mitarbeiter*innen kaum etwas zu sagen haben.
Kontra:
Die Badezimmer sind marode und dreckig, in vielen Zimmern schimmelt es,
es wird auf erschreckend gehässige Weise über die Kinder und
Jugendlichen hergezogen gerade in Übergaben, die Einzeltherapie fällt
oft aus, es gibt ganze Tage, an denen nichts anderes zu tun ist, als
SkipBo zu spielen (als Therapiepatient), viele Patienten werden danach
in Wohngruppen „gesteckt“ (es gibt auch Wichernstift-WGs, für die
fleißig geworben wird, wobei immer wieder Eltern gegen Kinder und Kinder
gegen Eltern ausgespielt werden), zurück ins echte Leben finden ist
schwierig, als ich dort war(2016 / 2017) , gab es kein
Beschwerdemanagement nirgends konnte man sich gegen Fehlbehandlungen und
Fehldiagnosen wehren, wurde erpresst und ausgelacht und angeschrien,
vor Mitpatient*innen und Betreuer*innen bloßgestellt, der Ausgang wurde
mir zeitweise gestrichen aus reiner Verachtung, habe keine Unterstützung
von meiner Therapeutin erhalten, durfte die Therapeutin nicht wechseln
und wurde nur ausgelacht, Essstörungspatient*innen wurden gegeneinander
aufgehetzt
Einsenderin 1 würde die Klinik definitiv nicht weiter empfehlen.
Einsenderin 2 schreibt:
Pro:
es wird sich immer Zeit genommen wenn man reden möchte, auch bei nur
begleitetem Ausgang kommt man nach draußen, die Therapeuten sind
kompetent und ehrlich, Fachtherapien und Stationen tauschen sich
untereinander auch aus und besprechen Interessen usw., Der PED ist offen
für Kompromisse und Abmachungen, Man kann sich schnell hocharbeiten,
Schöne naturnahe Umgebung
Kontra:
- Man muss viel aus Eigenmotivation heraus machen
- Auf der geschlossenen sind häufiger turbulente Aufnahmen, die verstörend wirken können
- In Elterngesprächen werden Konflikte provoziert
- Das Gebäude ist alt
-Das Gebäude ist neben Schienen gelegen
- Starke Unterschiede unter den Stationen
- Man kommt als Kriese zuerst eher auf eine offene Station und wird dann im Laufe der Behandlung auf die geschlossene verlegt
Sie würde die Klinik weiterempfehlen
Einsenderin 3 schreibt:
Pro: kleine Gruppen (es ist familiärer und es gibt nicht so viele Menschen die ein überhäufen), Ergotherapie, das Essen war sehr lecker und es gab auch außergewöhnlich Sachen und viel Abwechslung (Vegetarisch möglich,vegan nicht )
Kontra: Sehr altes Gebäude (ein Neubau wird z.Z gebaut), teilweise war das Erbrochene noch in den Wc’s, es dreht sich alles
ums essen und auch Betreuer fragen manchmal für Diät Tipps,Viel zu wenig
Handyzeit (kein freies WLAN) um all seine Freunde zu erreichen,viele
Vorurteile,zu meiner Zeit gab es keine Ernährungsberatung (mittlerweile
schon),wenig Aufklärung gegenüber den Eltern
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(C) Birgit Stamerjohanns |
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(C) Wichernstift
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(C) Einsenderin
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(C) Einsenderin 3
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