Mittwoch, 29. September 2021

Kinder- und Jugendpsychiatrie LMU München

 Kinder- und Jugendpsychiatrie
LMU München

(C) LMU München


In der KJP LMU München gibt es 4 Stationen:
Station 1 (8-17 Jahre, Schwerpunkt Depressionen)
Station 2 (Schwerpunktmäßig Jugendliche ab 13 Jahren mit Essstörungen)
Station 3 (geschlossen geführte Station)
Station 4 (Psychosomatik)

Station 1:
Auf Station 1 gibt es 10 Behandlungplätze, für Kinder und Jugendliche von 8-18 Jahren, es gibt Einzel- und Doppelzimmer.

Behandelt werden im Prinzip alle Krankheitsbilder des Kindes- Jugendalters, der Schwerpunkt liegt auf Depressionen, dafür wird ein besonderes behandlungsprogramm angeboten.

Das besondere Behandlungsprogramm für Depressionen zielt auf Stimmungsaufhellung und -stabilisierung, Antriebs- und Aktivitätssteigerung und bessere Alltagsbewältigung ab. Es wird mit einem kognitiv-verhaltenstherapeutischem Manual gearbeitet, teilweise in Kombi mit einem Antidepressiva. Es gibt zweimal wöchentliche Einzelgespräche, die Arbeit mit dem Depressionsmanual, SKT, Sportgruppen, Tanztherapie, Therapeutisches Klettern, Therapeutisches Kochen, Genussgruppe, Musikgruppe, Geschlechtsspezifische Gruppe, Aussenaktivitat, Entspannungsgruppe.

Das allgemeine Konzept umfasst verhaltenstherapeutische, tiefenpsychologische sowie familientherapeutische Aspekte und hat ähnliche Therapieangebote wie oben plus Kunst- und Ergotherapie.

Station 2:

Auf Station 2 werden Patienten von 8-18 Jahren behandelt, es gibt 12 Behandlungsplätze, schwerpunktmäßig werden aber Jugendliche ab 13 Jahren aufgenommen, die an einer Essstörung leiden.

Es gibt Einzel- und Doppelzimmer. Für jeden Patienten wird ein individueller Behandlungsplan erstellt. Auch hier gibt es 2x wöchentliche Einzelgespräche, störungsspezifische Gruppentherapien, Kunsttherapie, Bewegungstherapie, Musiktherapie, SKT, Körperbildgruppe, Entspannungsgruppe, Yoga, verschiedene Sportgruppen (Klettern, Frühsport, Schwimmen), therapeutische Kochgruppe, Achtsamkeitsgruppe, DBT-Gruppe, Genussgruppe

Bei Selbstverletzungen wird eine Verhaltensanalyse geschrieben und man hat 24 Stunden Therapiepause und Zimmerzeit, wo man über sein Verhalten reflektieren soll.

Bei Essstörungspatienten wird mit einem Stufenplan gearbeitet:

Stufe 1: Essen vorportioniert nach einem ausgewogenen Essplan, nach dem Essen gibt es Ruhezeiten (keine Bettruhe), Patienten die mit Erbrechen zu kämpfen haben haben Toilettensperre nach den Mahlzeiten
Stufe 2: Die Pflege stellt alle Komponenten auf den Tisch, Patienten portionieren ihr Essen unter Aufsicht nach ihrem Essplan
Stufe 3: Die Patienten richten ihr Essen selber, erhalten anschließend eine Rückmeldung von der Pflege
Stufe4: es wird selbstständig gegessen

Die Stufen richten sich nach Gewicht und Essverhalten, manche Patienten starten auch schon in einer höheren Stufe.
Für Patienten mit Binge Eating gibt es nochmal ein besonderes Behandlungskonzept.

Es gibt eine Basis Liste von Dingen die von einem aus station erwartet werden wie z.B höflicher, gewaltfreier Umgang auf station, pünktliches erscheinen zu den Therapien und Mahlzeiten, mindestens alle 2 Tage Duschen..

Sein Handy darf man auf der Station nach der Tagesschau bis zur Bett-Geh Zeit (je nach alter gestaffelt) haben.

Station 3:

Station 3 ist eine geschlossen geführte Station fur Jugendliche bis 18 Jahren, aufgenommen werden Patienten in akuten Krisen mit Eigen- oder Selbstgefährdung, psychotischen Krisen etc.

Es gibt 8 Behandlungsplätze.

Einige Patienten bleiben nur für eine kurze Krisenintervention auf Station, einige bleiben länger und werden später auf eine der offenen Stationen verlegt.

Es werden ähnliche Therapieangebote wie auf den anderen Stationen angeboten, ausserdem gibt es das Angebot des Offenen Ateliers.

Die Einsenderin schreibt:

Ich bin dort seit 8 Jahren angebunden und habe fast nur positive Erfahrungen gemacht, ich war auf Station 1, aber durch die Klinikschule hat man auch Kontakt zu den anderen Stationen. Generell war alles sehr familiar durch die überschaubare Zahl an Patienten auf Station (8-12 je nach Station). Das Essen war in Ordnung und das Pflegepersonal war auch super, klar gibt es Pfleger mit denen man sich nicht so gut versteht aber im großen ganzen waren alle nett. Auch die Ärzte und Therapeuten alle sehr nett und verständnisvoll sowie kompetent. Die Zimmer sind modern und man Kann es sich gemütlich machen, besonders die riesigen Fensterbretter waren sehr cool.
Einige Patienten mit Essstörungen allerdings fanden es dort nicht ganz so toll manchmal aber das denke ich ist in diesem krankheitsbild überall so
ich war wegen depression und zwängen dort und bin mittlerweile sehr stabil.






(C) Fotos: Uniklinikum München

(C) Einsender


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