Mittwoch, 29. September 2021

Heiligenfeld Klinik Waldmünchen - Patientengruppe Jugendliche

Heiligenfeld Klinik Waldmünchen
- Patientengruppe Jugendliche

(C) Heiligenfeld Kliniken

Die Heiligenfeld Klinik Waldmünchen ist eine psychosomatische Fachklinik für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Erwachsene und Familien.
Die beiden Einsenderinnen wurden in der Gruppe der Jugendlichen behandelt.

Aufgenommen werden Jugendliche von ca. 14-18 Jahren mit jeglichen psychiatrischen und psychosomatischen Krankheitsbildern wie z.B Emotionale Störungen, Depressive Störungen, Angststörungen, Zwangsstörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen, Dissoziative und somatoforme Störungen, Essstörungen oder Beginnende Persönlichkeitsstörungen. Ausschlußkriterien sind akute Psychosen, akute Suizidalität, Dissozialität, Suchtstörungen oder unfreiwillige Behandlungen. Ein Schwerpunkt im Jugendbereich liegt auf Depressionen und Angststörungen.

Die Einsenderinnen wurden behandelt aufgrund Verdacht auf Bipolare Störung, verschiedene Formen der Angststörung, Depressionen, Anorexia, Verlustprobleme, Suchtprobleme. Sie waren da von März 2020 bis Mai 2020 und April 2020 bis Mai 2020 was genau während dem Lockdown und der Corona Zeit war weshalb manche Abläufe und Zeiten vielleicht etwas anders abgelaufen sind.

In der Klinik gibt es keine wirklichen Stationen, die Zimmer sind übers ganze Haus verteilt, man wird eingeteilt nach dem Alter in die Gruppen der Jugendlichen, jungen Erwachsenen, Erwachsenen oder Familien und wird einer sogenannten "Kerngruppe" zugeordnet, mit dieser hat gemeinsam die Gruppentherapie.

Anreise Tag ist immer ein Mittwoch, es gibt zwei verschiedene Programm die angeboten werden, die Krisenintervention (2 Wochen lang, kurzfristige Aufnahme möglich für Patienten aus der Region) oder die Langzeittherapie (etwa 6-10 Wochen). Bei den Jugendlichen gibt es Doppelzimmer mit eigenem Bad, es gibt ein Jugendwohnzimmer in dem sich die Jugendlichen bis zur Nachtruhe außerhalb der Therapien aufhalten können. Bei den Jugendlichen Patienten gibt es während der Nachtruhe Kontrolle durchs Pflegepersonal.

Therapieangebote: 3x wöchentlich Gruppentherapie (je 105 Min.), Einzeltherapie (1x w. 25 Min.), Kunsttherapie für Jugendliche, Bewegungstherapie/Körpertherapie für Jugendliche,
Therapeutisches Kickboxen für Jugendliche, Selbststeuerung, Lebensführung, Musiktherapie, Essstruktur-Gruppe, Soziale Kompetenz für Jugendliche, verschiedene übergreifende Gruppenangebote (Leben und Tod, Depression und Lebensfreude, Autonomie und Abhängigkeit, Sexualität und Sinnlichkeit, Borderline Gruppe, Trauma Gruppe)

Jeden Morgen unter der Woche gibt es einen großen Spaziergang von ca. 40 Minuten, 3x die Woche gibt es für schulpflichte Jugendliche ein Lernangebot. Außerdem gibt es einen wöchentlichen Jugendtreff für alle Jugendlichen Patienten, wo z.B die Gelegenheit besteht die Neuen kennenzulernen, Probleme zu lösen, Regel zu besprechen etc.

Unter der Woche darf man sein Handy ab 18 Uhr auf dem Zimmer nutzen, am Wochenende ab 16 Uhr auf dem Zimmer. Internet gibt es auf dem Zimmer erst ab 18, die Jugendlichen können 2x wöchentlich 30 Min. in dem Computerraum das Wlan nutzen.

Pro:
- Manche Therapeuten und Leute vom Pflege person (wenn auch nur wenige) sind kompetent und verständnisvoll
- Gute Beziehung zwischen Patienten aller Altersgruppen (die therapeutische Gemeinschaft)

Kontra:
- Viele der Pflege aber auch einige Therapeuten sind sehr unsensible
- Es wird nicht wirklich auf Trigger geachtet
- Die Klinik ist zwar für gutes Essen ausgezeichnet jedoch gibt es fast jeden Tag das gleiche und es ist nicht sehr gesund
- Um die Therapien muss man sich selbst kümmern wird aber darüber nicht wirklich informiert

Fazit Einsender 1:
Anfangs hatte ich ein guten Eindruck von der Klinik, fand auch meine Bezugstherapeutin sympathisch. Das Essen war von Anfang an eine Katastrophe und hat sehr stark meine Anorexie getriggert, dadurch wollte ich in die Essstruktur wurde jdeoch abgelehnt da die mich sie Therapeutin als nicht bereit dafür empfunden hat. Ab da wurde es in der Klinik immer schlechter. Die einzigste Therapie die mir geholfen hat war die Kunsttherapie und die Zeit die ich mit den Mitpatienten verbracht habe. Durch Corona sind über die Hälfte meimer Therapien weggefallen oder verkürzt worden und ich bin auch eher abgereist als eigentlich geplant. Habe mich allgemein von dem Personal dort sehr unverstanden gefühlt.

Fazit Einsender 2:
Ich fühlte mich dort sehr oft von dem Personal aber auch besonders von meiner Bezugstherapeutin nicht verstanden und für meine Probleme verurteilt. Auch bei SVV musste man nichts sagen. Bei der Einzeltherapie hatte man das Gefühl man redet mit einer Wand, da man alles selbst bearbeiten musste. Außerhalb der Therapie wurde nicht wirklich auf einen geachtet und man konnte machen was man will.

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