Kinder- und Jugendpsychiatrie im Klinikum Oldenburg - Station 2
Versorgungsgebiet: Stadt Oldenburg, LK Ammerland
In der KJP Oldenburg gibt es 3 Stationen mit insgesamt 32 Betten:
Station 1: Krisenstation
Station 2: Jugendstation (ca. 14-18 Jahre)
Station 3: Kinderstation (ca. 6-13 Jahre)
Außerdem gibt es eine Tagesklinik. Die Einsenderin wurde auf Station 2 behandelt.
Aufgenommen
werden dort Jugendliche von ca. 14-18 Jahren mit jeglichen psychischen
Erkrankungen, die in einem offenen Setting behandelbar sind wie
Depressionen, Angststörungen, Essstörungen,
Persönlichkeitsentwicklungsstörungen, AD(H)S, Zwangserkrankungen usw.
Es
gibt zwei Einzelzimmer sowie 6 Doppelzimmer, davon haben 2 ein eigenes
Badezimmer. Meistens sind davon 12 Betten fest belegt.
Der
Tag startet um 07.45 Uhr mit dem Frühstück, anschließend muss jeder
seinen Vormittag planen. Ab 08.30 Uhr hat man entweder Klinikschule,
Therapie oder manchmal auch Freizeit. Um 12.00 Uhr ist Mittagessen.
Um 14:30 muss man dann seinen Nachmittag planen und hat dann am
Nachmittag wieder Freizeit (manchmal aber auch Therapie). Um 18:00 Uhr gibt es
Abendessen und dann eine Wochenzielrunde in der die PED kontrollieren ob
man an seinen Wochenzielen gearbeitet hat. Danach wieder Freizeit und
um 20:30 Uhr ist Zimmerzeit. Für Essstörungspatienten gibt es um 10:00
Uhr um 15:00 Uhr und um 20:00 Uhr Zwischenmahlzeiten.
Jeder
Patient hat Einzel- und Gruppentherapie, außerdem hat man zwei der
folgenden Therapien: Kunsttherapie, Tanztherapie, Musiktherapie oder
Ergotherapie. Es ist außerdem möglich individuelle Therapien verordnet
zu bekommen wie Reittherapie, Ernährungsberatung, Achtsamkeitsgruppe
oder Skillsgruppe.
Die Wartezeit ist sehr
unterschiedlich, es findet aber i.d.R immer ein Vorgespräch statt wo die
Aufnahme geplant wird. Gerade mit Essstörungen wird man oft sehr akut
aufgenommen genauso wie mit Suizidgedanken, es wird also die
Dringlichkeit berücksichtigt. Die Einsenderin hat nach ihrem Vorgespräch
etwa 2 Wochen gewartet, schreibt aber dass andere Patient:innen auch
mehrere Monate gewartet haben. Patienten die außerhalb vom
Versorgungsgebiet wohnen können sich theroetisch auch auf die Warteliste
der Station setzen lassen, aber warten länger.
Die Aufenthaltsdauer richtet sich je nach Krankheitsbild, beträgt aber ungefähr 3 Monate.
In
den ersten 48 Stunden nach Aufnahme hat man eine Handysperre,
anschließend kriegt man es aber zweimal am Tag, einmal von 15.30 Uhr -
16.30 Uhr und einmal von 19.00 - 20.00 Uhr.
Es gibt 5
verschieden Ausgangsstufen (A1 - A5), ab A3 darf man alleine in den
Ausgang aufs Klinikgelände, ab A4 darf man auch das Klinikgelände im
Ausgang verlassen. Die meisten Patienten auf Station 2 starten direkt
bei A3, nur in Ausnahmen bekommt man A1 oder A2 (was begleiteten Ausgang
darstellt).
Es ist möglich Tages- oder Wochenendbeuralubungen (genannt BÜN‘s),
man beginnt meistens erstmal mit Tagesbeurlaubung (09.00 - 19.30 Uhr)
und steigert sich dann von Wochenende zu Wochenende.
Die Einsenderin schreibt:Mir persönlich hat die Klinik bei den Depressionen sehr geholfen aber bei meiner Anorexie garnicht. Ich war im Normalgewicht (Atypische Anorexie) und wurde von niemanden ernst genommen ich musste keine Zwischenmalzeiten essen und ausessen musste ist auch nicht. Die PED‘s haben teilweise auch sehr unsensible Dinge gesagt. Viele PED‘ sind wirklich sehr unfreundlich aber es gibt auch ein paar sehr nette mit denen man gut reden kann.