Montag, 18. September 2023

Burghof Klinik Rinteln - Haus 1

 Burghof Klinik Rinteln - Haus 1

Versorgungsgebiet: Landkreis Schaumburg (südlicher Teil und westlicher inkl. Stadthagen)

(C) Burghof Klinik

Die Burghof Klinik besteht aus Haus 3 (geschlossene Station), Haus 1 (die Burg) Haus 2 (Berghaus) und Haus 4 ( offen geführte allgemein-psychiatrische Station mit dem Schwerpunkt Psychotherapie, die auch älteren Menschen geeignete Angebote bietet). Außerdem gibt es 2 Tageskliniken in Rinteln und Stadthagen.

Haus 3 und die Tagesklinik behandeln ausschließlich Patienten aus dem oben genannten Versorgungsgebiet, Haus 1, Haus 2 und Haus 4 nehmen Patienten aus ganz Deutschland auf.

Die Einsenderin wurde in Haus 1 "Die Burg" behandelt.

In Haus 1 gibt es ca. 76 Behandlungsplätze. Aufgenommen werden Patienten ab 18 Jahren mit jeglichen psychischen Krankheitsbildern wie Angststörungen, Bipolare Störungen, Borderline-Störungen sowie sonstige Persönlichkeitsstörungen, Depressionen, Essstörungen, Psychosomatischen Beschwerden wie z.B chronische Schmerzen oder somatoforme Störungen, Schizophrenien, Traumafolgestörungen (auch komplexe Traumafolgestörungen und Dissoziative Störungen), Suchterkrankungen oder Zwangserkrankungen.

Es gibt keine Stationen, die Zimmer sind in einem weitläufigen Gebäude verteilt. Es gibt Ein- und Zweibettzimmer sowie ein Dreierzimmer. Als gesetzlich versicherter kommt man fast immer in ein Doppelzimmer. Als Privatversicherter oder Selbstzahler kommt man in ein Einzelzimmer. Die Zimmer sind insgesamt wirklich schön. Die meisten haben auch eine eigenes Badezimmer mit Dusche oder Toilette. Falls nicht dann zumindest eines von beidem. Einige Zimmer sind frisch renoviert bzw. werden es gerade. Die Patienten sind dem Pflegeteam 1 und Team 2 zugeordnet. Pro Schicht sind pro Team jeweils 1-2 Pfleger da.

Es gibt einen großen Aufenthaltsraum, in welchem sich Sitzgelegenheiten und Spiele befinden. Angrenzend gibt es eine Teeküche mit Wasserkocher und auch einem Patientenkühlschrank.

Beim Essen kann man zwischen Vollkost und Vegetarisch entscheiden. Die Einsenderin schreibt das Essen sei wirklich gut. Mittags gibt es ein warmes Gericht und dazu dann noch einen Nachtisch und teilweise auch noch Salat. Morgens kann man zwischen Brötchen, Joghurt, Müsli und verschiedenen Aufstrichen bzw. Käse/Aufschnitt auswählen. Auch gibt es Obst. Abends ist es ähnlich wie morgens: verschiedene Brotsorten (2-3), eine Auswahl aus Käse/Wurst/Frischkäse/veg. Aufstrich, Rohkost(Tomate, Gurke etc.) und dann oft auch noch Salat und Obst. Nachmittags gibt es auch noch das Angebot von Kaffetrinken. Dort gibt es dann Kuchen,Kekse oder Gebäck sowie Kaffee/Tee/Kakao.

Wenn man wegen einer Essstörung dort ist, kann einen Essplan bekommen mit min. den 3 Hauptmahlzeiten. Es gibt teilweise fest angesetzte Zwischenmahlzeiten. Es wird nicht mit Sonden gearbeitet, allerdings ziemlich schnell und teilweise auch viel mit Fresubin. Das Essen wird nicht betreut. Es gibt die Möglichkeit gestelltes Essen zu bekommen und dies evtl. auch außerhalb des Speisesaals einzunehmen. Dabei ist allerdings dann kein Pfleger/Therapeut/oä. anwesend.

Für jeden Patient wird ein komplett individueller Behandlungsplan erstellt. Es ein wirklich großes und vielfältiges Therapieangebot. Verglichen mit anderen Klinik hat man auch viele Therapien. Das ist aber auch immer von Person zu Person unterschiedlich wie viele genau. Man kann immer ansprechen, wenn man das Gefühl hat zu viele oder auch zu wenige Therapien zu haben. Oder wenn man den Eindruck hat, dass eine Therapie einem nicht weiterhilft oder man sich für eine Therapie/Gruppe interessiert. Da wird dann auch darauf eingegangen und gemeinsam geschaut. Bei der Therapieplanung wird individuell auf jeden eingegangen. Jeder Patient hat 2x wöchentlich Einzeltherapie (1x 50 Min., 1x 25 Min.) sowie jede Woche Oberarztvisite. Es kommen verschiedene Therapieverfahren zum Einsatz wie Elemente der Verhaltenstherapie, aber auch Tiefenpsychologisch / Psychodynamisch sowie Traumatherapeutische Verfahren wie z.B EMDR.

Mögliche Therapien:  Psychodynamische Gruppenpsychotherapie, Psychodrama, Schematherapie-Gruppe, Emotionsgruppe, Interaktionelle Problembewältigungsgruppe, Depressionsgruppe nach IPT, Depressionsinfogruppe, DBT-Fertigkeitentraining, DBT-Körpertherapie, Trauma-Stabilisierungsgruppe, Trauma-Körperwahrnehmung, Gruppe für somatoforme Störungen, Sucht-Gruppe, Psychoedukationsgruppe Schizophrenie, verhaltenstherapeutisch orientierte Angstbewältigungsgruppe, Musiktherapie, Tanztherapie, Körperwahrnehmung, Feldenkrais, Kreativtherapie, Gestaltungstherapie, SKT, Pferdegestützte Therapie, Ergotherapie, PMR, Achtsamkeitsgruppe, Autogenes Training, Koch- und Backgruppe, Bewegungstherapie, Ergometer, Laufgruppe, Morgengymnastik, Walkinggruppe, Wassertreten

Wenn man ausschließlich oder hauptsächlich wegen eine Essstörung behandelt wird kommt man in die Anorexie-Bulimie-Gruppe. Diese setzt sich aus verschiedenen Einzelgruppen zusammen:
•2x pro Woche Gruppentherapie(60min)
•1x pro Woche Körperwahrnehmung
•1x pro Woche Kochgruppe (gemeinsames Planen Kochen und Essen einer Mahlzeit mit einer Ernährungsberatung; einer der Gruppe kauft im Vorfeld dafür ein)
•min. 2x pro Woche wiegen
•Essprotokolle führen
•Wochenkonfrontation (Besprechen der Protokolle/ wie die letzte Woche bezüglich der ES gelaufen ist)

Außerhalb der Therapien und Mahlzeiten darf man i.d.R immer die Klinik verlassen. Es gibt eine Liste in die man sich einträgt wie lange man weg ist und wohin man geht. Bei Patienten mit Essstörungen und sehr niedrigem Gewicht oder in anderen Sonderfällen kann es Ausgangsbeschränkungen / Ausgangssperren geben.

Sein Handy darf man durchgängig haben. Im Aufenthaltsraum gibt es kostenloses WLAN. Auf den Zimmern gibt es kein WLAN, aber Handyempfang.

Die Einsenderin schreibt:

Insgesamt finde ich, dass es sich bei der Burghofklinik um ein wirklich gutes Angebot handelt. Sofern man dazu bereit ist mitzuarbeiten kann man von den vielfältigen Angeboten wirklich profitieren. Grundsätzlich würde ich die Klinik daher empfehlen. Wenn man sich allerdings wegen einer Essstörung behandeln lassen möchte (sofern diese akute bzw. die "Hauptdiagnose" ist) würde ich die Klinik nur bedingt empfehlen. Sofern man ein schon stabiles Essverhalten hat ist sie sicherlich super geeignet. Ansonsten finde ich, dass man diesbezüglich wenig unterstützt wird bzw. krankhaftes/essgestörtes Verhalten teilweise ignoriert bzw. toleriert wird. Es gibt eine große Eigenverantwortung (bezüglich Essverhalten, Zunahme/Gewicht halten). Da sollte man ehrlich zu sich sein, ob man dies leisten kann oder ob man in dem Moment ein Angebot mit einem etwas "festeren" Rahmen braucht.





(C) Fotos: Burghof Klinik

Montag, 11. September 2023

Asklepios Klinikum Hamburg-Harburg - Erwachsenenpsychiatrie - Station 160B

Asklepios Klinikum Hamburg-Harburg - Erwachsenenpsychiatrie - Station 160B

Versorgungsgebiet: Bezirk Harburg
 
(C) Foto: Asklepios

 Im Asklepios Klinikum Hamburg-Harburg gibt es verschiedene psychiatrische Stationen u.a zwei geschlossene Station, zwei Stationen zur Depressionsbehandlung, eine Station für Abhängigkeitserkrankungen, eine Krisenstation für Patienten mit Regulations- und Persönlichkeitsstörung (160A), eine Bipolar-/Psychosenstation, eine Mutter-Kind Station sowie eine Station für junge Erwachsene (160B). Außerdem gibt es verschiedene tagesklinische Angebote und das Angebot einer Stationsäquivalenten Behandlung (StäB).

Die Einsenderin wurde auf der Station 160B für junge Erwachsene behandelt.

Aufgenommen werden Patient:innen im Alter von ca. 18-35 Jahren mit z.B Depressionen, Traumafolgestörungen, Ängsten, Persönlichkeitsstörungen (insbesondere emotional-instabilen), Selbstverletzendem Verhalten. Nicht aufgenommen werden Patienten mit psychotischen Symptomen, Bipolaren Störungen, Abhängigkeitserkrankungen, akuter Suizidalität sowie antisozialer Persönlichkeitsstörung.
Es gibt 20 Behandlungsplätze. 

Es gibt Doppelzimmer sowie zwei Einzelzimmer (diese bekommen Privatversicherte Patienten oder Patienten mit einer medizinischen Notwendigkeit für ein Einzelzimmer), die Station liegt im Erdgeschoss und hat einen eigenen Garten. Im Flur vor der Station gibt es einen Kiosk, Zigarettenautomat und Sitzgelegenheiten. Auf Station gibt es ein Wohn/Esszimmer mit Küchenbereich. Außerdem einen Kreativraum mit vielen Materialien.Im anderen Haus gibt es einen Sportraum, für den man sich 2x in der Woche eintragen kann.

Mittagessen kann man über die Klinik bestellen, Frühstück und Abendessen organisieren die Patienten sich überwiegend selber (es gibt in der Nähe verschiedene Einkaufsmöglichkeiten), auf Station werden aber Brötchen und Aufschnitt zur Verfügung gestellt. Während Corona wurden die Mahlzeiten auf den Zimmern eingenommen, mittlerweile ist aber ein gemeinsames einnehmen der Mahlzeiten erwünscht.
Vegetarische oder vegane Ernährung ist kein Problem. Genauso wie glutenfreie oder ähnliches.

Der Therapieplan wird inviduell zusammen gestellt. Die Station arbeitet verhaltenstherapeutisch ausgerichtet mit Elementen der DBT.

Therapien: Einzeltherapie, Yogagruppe, Ressourcengruppe, Kunsttherapie, Ergotherapie, Skillstraining, Arbeitstherapie, Männergruppe, Frauengruppe, SKT, Gesprächsgruppe, Bewegungstherapie

Für Patienten mit einer Traumafolgestörung wird Traumatherapie (EMDR, Prolonged Exposure) angeboten. Unterstützend kann man sich für eine Online Therapie (Mind District) anmelden.

Die Station arbeitet mit einem Punkte-System. Punkte gibt es für Fehlverhalten, zu spät kommen zu Therapien oder Handynutzung in Gemeinschaftsräumen.

Die stationäre Behandlung dauert i.d.R. 8-10 Wochen. Vor Aufnahme wird ein Vorgespräch geführt, wo Therapieziele besprochen werden und geguckt wird ob das Konzept der Station geeignet ist.

Am Wochenende kann man tagsüber nach Hause, kurz vor der Entlassung auch über Nacht. Sein Handy darf man durchgängig haben, nur während der Therapien muss es ausgeschaltet sein und darf nicht im Gemeinschaftsraum benutzt werden. Es gibt auf Station WLAN, was allerdings nicht in alle Zimmer reicht.

Die Einsenderin schreibt:

Ich selbst wurde wegen Depressionen behandelt und kann die Station nur bedingt empfehlen. Positiv ist auf jeden Fall die geringe Wartezeit. Allerdings fand ich die Kommunikation auf Station (unter dem Team/mit den Patient:innen) etwas schwierig.





(C) Fotos: Einsenderin

Montag, 4. September 2023

Ökumenisches Hainich Klinikum - Haus 16/Psychosomatik

Ökumenisches Hainich Klinikum - Haus 16/Psychosomatik

(C) Ökumenisches Hainich Klinikum

Das Ökumenische Hainich Klinikum in Mühlhausen, Thüringen verfügt über Angebote im Bereich Erwachsenenpsychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik sowie Neurologie. Das Klinikgelände ist ein Parkartiges Gelände, die einzelnen Stationen sind auf verschiedene Häuser verteilt, viele Häuser haben ein eigenes kleines Außengelände / Terrassen. 

Die Einsenderin wurde in der Psychosomatik behandelt. Diese verfügt über 3 Stationen, die aufgeteilt sind ins Haus 16 und Haus 104 sowie die Station Psych N, welche einen Neuropsychosomatischen Schwerpunkt hat. Die Einsenderin wurde in Haus 16 behandelt.

Aufgenommen werden Erwachsene ab 18 Jahren mit Krankheitsbildern wie Depressionen, Angststörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen oder Somatoforme Störungen.

Es gibt Einzel- und Doppelzimmer mit jeweils eigenem Bad. Es gibt um die 20 Betten, die Patienten werden aufgeteilt in 3 Behandlungsgruppen. Es ist auch möglich als tagesklinischer Patient am Stationsprogramm teilzunehmen. 

Der Tagesablauf ist dem Therapieplan in den Fotos zu entnehmen.

Therapien: Einzeltherapie, Gruppentherapie, Yoga, Hydrotherapie, Bewegungsbecken, SKT , Walken, Entspannung, Ergotherapie, Maltherapie, Kegeln, Schwimmen, Theatertherapie (auch als Einzel möglich), Kunsttherapie, Wirbelsäulengymnastik, Sport, Holzwerkstatt, textiles Gestalten, Rollenspiel, Körperwahrnehmung

Einmal wöchentlich gibt es eine Visite.

Man kann außerhalb der Therapien jederzeit in den Ausgang und darf auch in die Stadt etc., jedes zweite Wochenende ist außerhalb eine Wochenendbeurlaubung möglich.

Sein Handy kann man durchgängig haben.

Die Einsenderin schreibt:

Pro: schöne Umgebung, gutes Essen (in einem extra Restaurant/Cafeteria), gutes Klinikprogramm (mit verschiedenen Therapien und Gruppenaktivitäten)

Kontra: Gruppen sind bunt gemischt von Alter und Diagnosen, was manchmal schwierig aber manchmal auch hilfreich ist

Ich kann die Station/das Haus definitiv weiter empfehlen, mir hat es sehr geholfen



 



(C) Fotos: Einsenderin