St.-Vinzenz-Hospital Haselünne - Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychosomatik
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(C) Architektengruppe Schweitzer |
In Haselünne gibt es eine psychosomatische Station mit 20
Betten, aufgenommen werden Erwachsene ab 18 Jahren mit Essstörungen,
Traumafolgestörungen, Somatoformen Störungen, Angststörungen,
Depressionen, Burn-Out sowie Corona-Pandemie bezogene
Überlastungsreaktionen.
Es gibt 20 Betten. Für Privatpatienten gibt es Einzelzimmer, ansonsten Doppelzimmer.
Die Einsenderin wurde im Essstörungssetting behandelt.
Es
gibt einen Mindest BMI von 11. Es wird mit 3 Behandlungsstufen
gearbeitet. Jede Stufe geht mindestens 4 Wochen. Die ersten 4 Wochen
gelten als "Probezeit", wo mindestens 2 kg zugenommen werden müssen und
gemeinsam geguckt wird ob das Behandlungskonzept geeignet ist, erreicht
man das nicht muss man gehen. Nach den ersten 4 Wochen muss man pro
Woche mindestens 700 g zunehmen. Es gibt 3 Hauptmahlzeiten, 2
Zwischenmahlzeiten. Jeder Patient muss 2500 kcal am Tag zu sich nehmen.
Die Essenszeit beträgt 20 Minuten, anschließend gibt es eine 30 minütige
Nachruhe. Es gibt ein Kartensystem. Bei Patienten die Probleme mit
Erbrechen haben können die Badezimmer abgeschlossen werden. Vegane
Ernährung ist im ES-Setting nicht möglich. Je nach körperlichem Zustand
hat man Rollstuhlpflicht.
Stufe 1:
Innerhalb
der ersten 4 Wochen mindestens 2 kg zunehmen, anschließend je 700 g die
Woche, 2x wöchentliches Wiegen, Mittagessen sowie Nachruhe wird durch
die Pflege begleitet ( in Einzel oder Zweier-Betreuung), als "Bedarf"
kann man 2x täglich Fresubin trinken. Jegliche körperliche Aktivität ist
verboten, auch Treppen steigen. 4x 30 Minuten Ausgang am Tag, kein
Verlassen des Klinikgeländes, keine Wochenendbeurlaubungen.
Stufe 2:
700
g die Woche zunehmen, 2x wöchentliches Wiegen, keine Trinknahrung,
keine Mahlzeiten Begleitung. Teilnahme an der Koch- und Einkaufsgruppe
möglich. Sportliche Betätigung nach Absprache mit dem Arzt möglich.
Unbegrenzter Ausgang abseits der Therapien und Essenszeiten, auch
außerhalb des Geländes. Wochenendbeurlaubungen möglich.
Stufe 3:
keine besonderen Behandlungsregeln mehr, 1x wöchentliches Wiegen, eigenverantwortliches Essen, Kartensystem entfällt
Therapien:
Einzeltherapie (1x 50 Min., 1x 25 Min. bzw am Anfang 3x 25 Min.),
Gruppentherapie, Mentalisierung, Körpertherapie, Kunst/Ergotherapie,
offenes Atelier, Musiktherapie, Ressourcengruppe, körperorientierte
Kunsttherapie, verschiedene Sportangebote (man darf je nach bmi zB dann
auch am Yoga teilnehmen), Sportgruppen gezielt für adipöse Patienten,
verschiedene Entspannungsverfahren
Natürlich gibt es auch Medizinische Behandlung, aber eher wenig
psychiatrische (dann wird man verlegt), gerade bei ES Patienten* wird in
Kooperation mit der Internistische Klinik im selben Haus gearbeitet,
auf der Inneren wird auch mit Sonden gearbeitet, in der PSM eher nicht.
Sein Handy und Laptop darf man durchgängig haben, es gibt WLAN.
Die
Einsenderin hat mit einer Anorexie etwa 10 Wochen gewartet. Bei
Patienten mit einer PTBS war die Wartezeit deutlich länger (6-8 Monate),
bei Depressionen oder Somatoformen Störungen deutlich kürzer.
Die Einsenderin schreibt:
Pro: schönes Gelände, sehr ruhig, alles sehr modern und neu, Internist in der Nähe
Kontra:
wenig Ahnung von ptbs, wenn man in den ersten 4 Wochen die 2 kg nicht
zunimmt fliegt man raus (so wie ich), Die Therapeuten sind ein total
Reinfall.
Würde jedem nur von der Einrichtung abraten
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