Schön Klinik Roseneck
- Komplexstation
Die Schön Klinik Roseneck ist eine
psychosomatische Klinik, aufgeteilt auf die Standorte Rosenheim und
Prien. Es werden Jugendliche sowie Erwachsene aufgenommen. Zu der Komplexstation gab es schon mal einen Post. Da die Station aber umgezogen ist und sich einiges geändert hat, gibt es heute einen neuen und den alten haben wir gelöscht.
Die Komplexstation befindet sich am Standort Prien. Aufgenommen werden sowohl Kassenpatienten als auch Privatpatienten. Die Station
behandelt Patient:innen mit Anorexie, die einen besonders niedrigen BMI
(<15) haben oder aus anderen Gründen eine besondere (medizinische)
Überwachung benötigen (z.B starke Herzprobleme, sehr starker
Bewegungsdrang, massives Erbrechen). Schwerpunktmäßig werden Erwachsene
ab 18 Jahren aufgenommen, teilweise werden aber auch Jugendliche
aufgenommen, welche auf eine medizinische Überwachung angewiesen sind.
Es gibt keinen Mindest-BMI.
Es
gibt 4 Einzelzimmer, ansonsten haben alle Zimmer 3 Betten. Alle Zimmer
sind mit Krankenhausbetten ausgestattet, bei jedem Zimmer besteht die
Möglichkeit einer Monitorüberwachung und ggf. Kameraüberwachung. Die
ersten drei Tage hat jeder Monitor und Badbegleitung. Anschließend wird
das individuell entschieden. Desto mehr man sich körperlich stabilisiert und
mitarbeitet desto mehr Lockerungen bekommt man. Bis man erfolgreich den "Test mit Sit-up und Kniebeuge" kräftemäßig schafft bekommt man auch eine Rollstuhlpflicht.
Im Komplexbereich steht zunächst
eine intensive medizinische, therapeutische und pflegerische Betreuung
im Vordergrund, um sich körperlich zu stabilisieren.
Jeder Patient isst die gleiche Richtmenge:
Morgens: 2 Brötchen (1 Weizen, 1 Körner) mit 20g Butter und 4x Belag
Mittags: 1 Portion Mittagessen mit Salat und Dessert
Abendessen: 3 Brote mit 20g Butter und 3x Belag
Man kann individuell Zwischenmahlzeiten bekommen. Nach und vor dem Essen gibt es ein Blitzlicht. Wenn man nicht aufgegessen hat muss man Fresubin nachtrinken. Nach jedem Essen gibt es einen gemeinsames Chill-Out von einer Stunde, während der Zeit darf man nicht in sein Zimmer, aufstehen etc. Die Co-Therapeuten achten sehr auf Bewegung und Einhaltung der Regeln. Ständige Ermahnung bei zu langem stehen oder unnötig aufstehen. Immer sitzen und sich beschäftigen
Therapien:
2x 25 Min. Einzeltherapie, 2x Gruppentherapie, Kunsttherapie,
Essprotokollgruppe, Visiten, medizinische Sprechstunde, Lehrküche (im
Laufe der Behandlung), ggf. physikale Anwendungen (wie z.B MediStream)
Bei stabilem Gewicht und Bewegungsverhalten gibt es ab ca. BMI 14 langsam Ausgang (anfangs 2-3x 15 Minuten am Tag).
Sein Handy darf man durchgängig haben.
Nach
einer erfolgten Stabilisierung wird eine Verlegung auf eine "normale"
Essstörungsstation im Haus angestrebt. Das wird individuell nach Zustand
und Essverhalten entschieden, grob orientieren kann man sich aber an
BMI 14 bei Privatpatienten sowie BMI 15 bei gesetzlich versicherten
Patienten für die Verlegung.
Die Einsenderin schreibt:
An sich würde ich die Klinik schon empfehlen, weil sie sehr streng sind und der Krankheit keine Chance
geben. Jedes Schlupfloch wird erkannt und gesperrt. Man braucht aber
sehr viel eigenmotovation. Wenn die fehlt, kann keine Klinik helfen.
Manche Co-Therapeuten und auch Therapeuten sind sehr grob, was sehr
anstrengend ist. Auch die Gleichberechtigung fällt manchmal etwas flach.
Aber an sich ist es zwar die strengste Klinik, die es gibt, aber auch
die einzige, die wirklich hilft.
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