Montag, 12. Dezember 2022

Immanuel Klinik Rüdersdorf - Akuttagesklinik

 Immanuel Klinik Rüdersdorf - Akuttagesklinik

(C) Stadt Rüdersdorf

 Letzte Woche haben wir euch die Erwachsenenpsychiatrie der Immanuel Klinik Rüdersdorf vorgestellt, heute geht es um die Akuttagesklinik.

Es gibt eine Station für Erwachsene in der Akuttagesklinik, eine für Kinder und Jugendliche. Die Einsenderin wurde auf der Station für Erwachsene behandelt. Aufgenommen werden Patienten ab 18 Jahren mit jeglichen psychischen Erkrankungen, die entweder in einer akuten Krise stecken oder besonders schwer psychisch erkrankt sind und daher eine besondere Versorgungsform brauchen. Laut Homepage richtet sich die Indikation zur Aufnahme weniger "nach der Art der psychiatrischen Störung, als vielmehr nach ihrem Schweregrad". Das Alter ist sehr gemischt, während die Einsenderin dort war waren Patienten von ca. 18-75 Jahren dort. Jedem Neuankömmling wird eine Art Pate bei der Aufnahme zugewiesen, weshalb man schnell Anschluss findet.

Die Einsenderin wurde aufgrund einer schweren Depression und Essstörung behandelt.
Die Wartezeit betrug bei ihr 2 Wochen, sie wurde für 5 Wochen dort behandelt.

Die Station für Erwachsene ist in 2 Gruppen aufgeteiltmit dieser Gruppe hat man fast alle Therapien und Angebote zusammen.

Montags-Freitags geht die Tagesklinik von 08.00 - 15.30 Uhr, am Wochenende von 10.00-14.00 Uhr, allerdings ist man nicht jedes Wochenende in der TK, dazu später mehr.

Es gibt Frühstück und Mittag, man kann von einem Speiseplan ein Menü auswählen. Man geht als Gruppe zum Essen, es ist nicht verpflichtend, aber durch den Gruppenzwang schwer, fernzubleiben. Die Küche kann auch von den Patienten zum Kochen benutzt werden (außerhalb Corona).

Therapien: Einzeltherapie (1x w.), Gruppentherapie (5x, beinhaltet aber auch Psychoedukation oder Ergotherapie), 1x offene Gesprächsrunde (gruppenübergreifend, man bringt ein Thema mit), Wassergymnastik, Musiktherapie, Spaziergänge, Gesellschaftsspiele, Entspannung und Visite

Man darf sein Handy im Aufenthaltsraum nutzen, es gibt außerdem noch einen Ruheraum, in den man sich legen kann, und einen Entspannungsraum mit Decken und Lichttherapieanlage, die genutzt werden kann.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt 4 Wochen, am ersten Wochenende ist man an beiden Tagen in der ATK, am zweiten WE nur noch einen Tag, ab dem 3. WE hat man frei, kann aber, wenn es nicht gut läuft, auch unangemeldet in die Klinik kommen.

Die Einsenderin schreibt:

Probleme und Anliegen werden sehr diskret behandelt und die Pfleger*innen, Sozialarbeiter*innen und Therapeut*innen sind super lieb und verständnisvoll.
Vor- und Nachteil gleichzeitig ist, dass die Therapeut*innen zumeist in Ausbildung sind und noch nicht so viel Erfahrung haben. Dementsprechend wurde mehr "nach Lehrbuch" behandelt. In der ATK ist aber vor allem die Wochenstruktur und das sichere Umfeld wichtig und gut als Krisenintervention. Und ernst genommen wird man in jedem Fall. Leider stehen auf den Essensplänen für die Mittagessenauswahl die Nährstoffangaben sehr genau dort, das war für mich als Essgestörte schwierig.


(C) Einsenderin

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