Donnerstag, 23. Juni 2022

Kreiskrankenhaus Erbach - Erwachsenenpsychiatrie

 Kreiskrankenhaus Erbach - Erwachsenenpsychiatrie

Versorgungsgebiet: Teile vom Landkreis Odenwaldkreis (Bad König, Beerfelden, Breuberg, Erbach und Michelstadt sowie die Gemeinden Brensbach, Brombachtal, Fränkisch-Crumbach, Hesseneck, Höchst i. Odw., Lützelbach, Mossautal, Reichelsheim, Rothenberg und Sensbachtal.)

Foto: Guido Schiek

In der Erwachsenenpsychiatrie in Erbach gibt es zwei Stationen mit insgesamt 50 Betten.
(Stationen 1C & 2C). Die Einsenderin wurde auf der Station 1C behandelt.

Auf beiden Stationen werden Erwachsene ab 18 Jahren mit den verschiedensten psychiatrischen Krankheitsbildern aufgenommen wie z.B Affektive Störungen, Persönlichkeitsstörungen, Demenzerkrankungen, Suchterkrankungen oder Erkrankungen aus dem schizophrenen Kreis. Beide Stationen werden fakultativ-geschlossen geführt.

Es gibt Doppelzimmer mit eigenem Bad.

Es gibt immer um 8 Uhr Frühstück, um 12 Uhr Mittagessen und um 18 Uhr Abendessen. Es steht ein "Aufenthaltsraum" mit Fernseher für alle Patienten zur Verfügung, zudem ein großer Raucherbalkon und eine Tischtennisplatte. Dienstags morgens findet die Obersrztvisite statt und donnerstags die normale Arztvisite.

Therapien: Einzeltherapie, Indikationsgruppen (z.B Depressionsbewältigungsgruppe, Psychosebewältigungsgruppe, Abhängigkeitsbewältigungsgruppe, Krisenbewältigungsgruppe, Skillgruppe), Ergotherapie (3x wöchentlich), Bewegungstherapie, Visiten, Physiotherapie, Angebote von der Pflege (z.B Kochgruppe, Spaziergänge, Entspannungsgruppen)

Ausgang wird für jeden Patienten individuell geregelt, man kann bis zu 3 Stunden Ausgang am Tag bekommen. Sein Handy darf man durchgängig haben. Am Wochenende kann man wenn man stabil genug ist in die Beurlaubung fahren.

Die Einsenderin schreibt:

Pro:
- Ergotherapie ist super ausgestattet, ganz tolle und hilfreiche Ergotherapeuten
-Ärzte sind größtenteils sehr verständnisvoll und nehmen sich viel Zeit
-Psychologen sind alle sehr engagiert und aufmerksam, nehmen sich auch außerhalb der Einzeltherapie bei Bedarf Zeit und sind recht flexibel
-Essen ist soweit auch ganz in Ordnung
-Es wird sehr viel wert auf Selbstständigkeit und Eigenverantwortung gelegt
-Zur Krisenbewältigung definitiv hilfreich

Kontra:
-Pflege oft mit sich selbst beschäftigt
-teilweise ganze Tage ohne eine einzige Therapie
-viele schwer kranke Patienten, die rumschreien, sich merkwürdig verhalten und insgesamt die Atmosphäre runterziehen für die Leute, die wirklich für die Therapie dort sind
-teils sehr schwierige Zimmernachbarn und oft kaum Möglichkeiten das Zimmer zu wechseln
-Umgebung ist zur Genesung nicht geeignet

Ich würde in Krisen jederzeit wieder dorthin gehen. Das ZSG Erbach ist, wie bereits erwähnt, definitiv nicht zur Genesung geeignet, aber dort arbeiten viele Menschen, die ihrer Berufung mit vollem Herzen nachgehen, wodurch ich für mich sagen kann, dass ich dort den Halt gefunden habe, den ich zu diesem Zeitpunkt gebraucht habe. Das Personal geht mit einem durch die Scheiße und das ohne zu (ver)-urteilen und findet individuelle Lösungen für schwierige Lebenssituationen. Hervorzuheben ist auch die Arbeit des Sozialdienstes!




(C) Fotos: Einsenderin

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