Samstag, 27. November 2021

Schön Klinik Roseneck - Jugendbereich für Privatpatienten - Stationen A1 und A2

 Schön Klinik Roseneck - Jugendbereich für Privatpatienten - Stationen A1 und A2

(C) Einsenderin

 n der Schön Klinik Roseneck gibt es verschiedene Stationen sowohl für Erwachsenen als auch für Jugendliche. Für Jugendliche gibt es 5 Stationen für gesetzlich-versicherte Patienten (B1 - B5) sowie zwei Stationen für privat versicherte Patienten oder Patienten mit einer privaten Zusatzversicherung (Stationen A1 und A2).


Die Einsenderin wurde auf der Station A1 behandelt aufgrund Anorexie.

Aufgenommen werden Jugendliche von 14-18 Jahren, nach einem Vorgespräch und bei Aufnahmen wird teilweise auch schon ab 12 Jahren aufgenommen. Behandelt werden sämtliche psychosomatische Erkrankungen des Jugendalters wie z.B Essstörungen, Depressionen, Zwangsstörungen, Angststörungen oder PTBS.

Jeder Jugendliche hat ein Einzelzimmer mit Fernseher, eigenem Bad und kleinem Kühlschrank, die meisten haben auch einen Balkonzugang. Insgesamt gibt es 28 Zimmer.

Der Mindest-BMI bei Essstörungen liegt im Jugendbereich bei 12. 
Es wird mit den Phasentischen gearbeitet.
E-Tisch: komplett begleitet und vorportioniert
G-Tisch: vorportioniert aber nur mittags meistens begleitet
F-Tisch: unbegleitet und eigenes Portionieren, aber feste Zeiten und Anwesenheitskontrolle
Freier Bereich: alles Eigenverantwortung

Patienten die im Untergewicht kommen bekommen eine Gewichtskurve, es wird 2x wöchentlich gewogen, um im grünen Bereich zu sein muss man 700-1000 g die Woche zunehmen.

Die Richtmenge die gegessen werden muss ist:
Frühstück: 2 Brötchen, 20g Butter, 4x Flächendeckender Belag
Mittagessen: 1 normale Portion mit Nachtisch, optional Suppe oder Salat
Abendessen: 3 Brote, 20 g Butter, 3x Flächendeckender Belag

Wenn man nicht genügend zunimmt kann man Erhöhungen bei den Hauptmahlzeiten bekommen (z.B 1,5x Richtmenge) oder Zwischenmahlzeiten.

Es gibt sehr viele verschiedene Therapien, die individuell vom Therapeuten zusammengestellt werden. Seinen Behandlungsplan holt man immer am Freitag vorher.

Therapien: Einzeltherapie (2x 50 Min., teilweise auch 3x), 2x die Woche je 100 Min. Gruppentherapie, „Bewältigungstherapien“ (also z.B Essstörungsbewältigung, Zwangsbewältigung, Depressionsbewältigung,…), Bewegungstherapien: Klettern (ab bestimmten BMI), Entspannung-&Achtsames Körpererleben, allgemeine Bewegungstherapie, Aufbau gesundes Bewegungsverhalten, sonstiges: Biofeedback, Fango, Krankengymnastik, Massage etc., Familiengespräche, Kunsttherapie, Reittherapie, Boxen, Outdoor-Therapie

An den Wochenenden hat man an jedem Tag eine Co-Gruppe (also Zimmer aufräumen und was mit anderen machen). Es gibt eine Klinikschule die besucht werden kann.

Nach Vereinbarung darf man immer raus. Ggf. kann man bei einer Essstörung und einem sehr niedrigen BMI Einschränkungen im Ausgang bekommen.  Sein Handy hat man immer.
Es gibt kostenloses WLAN.

Die Einsenderin schreibt:

Ich kann die Klinik auf jeden Fall empfehlen! Man muss viel Motivation mitbringen weil des meiste auf Eigenverantwortung und Ehrlichkeit basiert.
Ich hab mich auf jeden Fall immer aufgehoben gefühlt und konnte nachhaltig was ändern. Meine Sicht aufs Leben hat sich in diesem Monaten um 180 Grad gedreht, ohne zu übertreiben.
Des einzig negative is diese teils ewige Wartezeit…



(C) Fotos: Einsenderin

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