Dienstag, 12. Oktober 2021

Universitätsklinik Ulm - Psychosomatik

 Universitätsklinik Ulm - Psychosomatik

(C) AKG Architekten


In der Psychosomatik Ulm werden Erwachsene ab 18 Jahren behandelt mit den verschiedenen psychosomatischen Krankheitsbildern wie Depressionen, Somatoforme Störungen, Essstörungen, chronische Schmerzstörungen, Angststörungen oder Persönlichkeitsstörungen.

Es gibt eine Station, wo verschiedene Settings angeboten werden. Aktuell werden zwei Settings angeboten: das Köpernahorientierte Setting (KN) sowie das Strukturorientiertes Setting.
Laut Homepage wird auch noch ein Ressourcenorientiertes Setting angeboten manchmal, welches nach der Schematherapie schwerpunktmäßig arbeitet sowie 1x jährlich ein 4 wöchiges Intensivsetting für Patienten mit chronischen Schmerzen.

Jeder Patient bekommt erstmal ein Einzelzimmer und zieht nach einiger Zeit (3-5 Wochen) in eins der 4 Doppelzimmer um. Man kann pro Tag einen gewissen Beitrag bezahlen, dann kann man das Einzelzimmer behalten. Als Privatpatient hat man Anspruch auf ein Einzelzimmer für die gesamte Zeit des Aufenthalts. Es gibt zwei Aufenthaltsräume, einen davon mit Fernseher. Im Bewegungsraum gibt es eine Tischtennisplatte und Bälle, die auch außerhalb der Therapien genutzt werden dürfen. Auch der Musikraum darf benutzt werden.

Das Körpernahe Setting ist tiefenpsychologisch orientiert und richtet sich schwerpunktmäßig an Patienten mit Krankheitsbildern die auch körperliche Beschwerden verursachen z.B Somatisierungsstörungen oder körperliche Symptomatik bei Depressionen oder Angststörungen. Auch Essstörungen werden in diesem Setting oft behandelt. Es gibt 4x die Woche konzentrative Bewegungstherapie in Gruppen, 2x die Woche Einzeltherapie (1x w. 50 Minuten, 1x w. 25 Minuten), 2x die Woche Gruppentherapie, Achtsamkeitstraining und PMR als Therapien. Außerdem gibt es individuelle Therapien wie Kunst- oder Musiktherapie.

Im Strukturorientierten Setting (MO) wird schwerpunktmäßig nach der Mentalisierungsbasierten Psychotherapie gearbeitet, behandelt werden z.B Patienten mit Depressionen, Ängsten, Zwängen, Persönlichkeitsstörungen oder Essstörungen. Der Schwerpunkt liegt auf der Gruppentherapie, diese findet 4x die Woche statt. Feste Einzeltherapietermine hat man

nach der Aufnahme zwei, anschließend hat man keine festen, jeder hat aber einen zuständigen Einzeltherapietherapeuten bei dem man jederzeit Gespräche einfordern kann. Es gibt 2x die Woche Bewegungstherapie sowie 2x die Woche Musiktherapie. Kunsttherapie wird individuell verordnet. Außerdem gibt es auch ein PMR Angebot.

Für Essstörungspatienten gibt es zusätzlich unabhängig davon in welchem Setting sie sind 1x w. eine Essstörungsgruppe.Außerdem findet 1x Woche ein Essgespräch (30 min, einzeln) mit der zuständigen Pflegekraft statt. Die Patienten müssen dafür Protokoll schreiben. Wenn es so angeordnet wird, findet das Mittagessen in Essbegleitung statt, Frühstück und Abendessen wird selbst gegessen. Für Essstörungen ist sehr viel Eigeninitiative erforderlich, hier wird niemand kontrolliert oder gezwungen.

Für KN und MO gibt es außerhalb der normalen angestellen Pfleger zuständige Pflegekräfte die unter der Woche während der Therapiezeiten Ansprechpartner für die Patienten sind und jederzeit da sind, um Gespräche zu führen. Diese Pfleger führen auch jeden Morgen mit ihrer Gruppe eine Morgenrunde durch.

Man darf außerhalb der Klinik und nur am Wochenende oder Feiertag angemeldeten Besuch empfangen, sowie Alltagserprobungen nach Hause unternehmen.


Die Einsenderin schreibt:

Durch die kleinen Gruppengrößen entsteht ein enger Zusammenhalt zwischen den Patienten.
Für Essstörungen und Traumafolgestörungen mit wirklich starker, ausgeprägter Symptomatik würde ich die Klinik jedoch nicht empfehlen (also zb essgestörte, die die Kontrolle Zweiter benötigen, da sie sonst ihr Verhalten gar nicht verändern können oder Traumapatienten, die stark dissoziieren - hiermit ist das Personal leider häufig etwas überfordert). Alles in allem finde ich die Klinik aber sehr gut, man hat engen Kontakt zu Pflegern und ist eigentlich nie allein.


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(C) Video: Einsenderin

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