Samstag, 30. Oktober 2021

Universitätsklinik Salzburg Christian-Doppler-Klinik - Kinder- und Jugendpsychiatrie

Universitätsklinik Salzburg Christian-Doppler-Klinik
- Kinder- und Jugendpsychiatrie

(C) Einsenderin

In der KJP Salzburg gibt es 5 Stationen:

- Kinderstation (bis 14 Jahre)
- Unterbringungsbereich (geschlossen geführt)
- Akutbereich
- Jugendtherapiestation 1
- Jugendtherapiestation 2

Der Unterbringungsbereich wird geschlossen geführt, dort werden Patienten mit akuter Eigen- und/oder Fremdgefährdung aufgenommen, alle anderen Stationen werden offen geführt.
Im Akutbereich werden Patienten aufgenommen die sich in Krisen befinden, aber keinen geschlossenen Bereich (mehr) benötigen, man bleibt dort 4 Wochen, kann anschließend ggf. auch auf eine der Therapiestation verlegt werden. Behandelt werden sämtliche Krankheitsbilder des Kindes- und Jugendalters, auf den Therapiestationen ist akute Suizidalität ein Auschlusskriterium.

Einsenderin 1 wurde auf der Jugendstation 2 behandelt, Einsenderin 2 im Unterbringungsbereich, im Akutbereich, auf der Kinderstation und Jugendstation.

Auf den Therapiestationen werden Jugendliche von 14-18 Jahren behandelt. In der Vergangenheit wurden auch häufiger noch junge Erwachsene aufgenommen, inzwischen hat sich das Konzept aber geändert und man wird nur noch unter bestimmten Bedingungen als junger Erwachsener dort behandelt. (z.B in einigen Fällen bei Essstörungen, da es kein Angebot in der Erwachsenenpsychiatrie gibt).

Es gibt auf jeder Station zwei Einzelzimmer und zwei Doppelzimmer. Die Zimmer sind hell und groß genug. In jedem Bereich gibt es zwei Toiletten, zwei Duschen, einen Aufenthaltsbereich und eine Küche bzw. einen Essbereich. Die Klinik verfügt über einen Snoezelraum, einen Therapiegarten und eine Art Therapieküche, wo gemeinsam gekocht werden kann. Die Stationen grenzen alle an Innenhöfe oder "Gärten", z.B auch mit Kletterwänden und Terrassen.

Prinzipiell werden auf der Therapiestation 1 eher die jüngeren Patienten behandelt, auf der Therapiestation 2 die älteren, die beiden Stationen sind räumlich voneinander getrennt, haben aber z.B die Gruppentherapien alle zusammen.

Patienten mit Essstörungen bekommen Essbegleitung (die Pflege kontrolliert was man isst) und es wird ein individueller Essplan erstellt. Auch im Normalgewicht kann man (noch) Essbegleitung haben, erst wenn es auf die Entlassphase zu geht wird diese abgesetzt.

Therapien: Psychotherapie bzw Psychologische Behandlung, Soziale-Kompetenz-Gruppe, Stationsforum, Haushaltskompetenzgruppe, Ergotherapie (Gruppe und Einzel), Ernährungsmedizinische Beratung (wenn notwendig), Essbegleitung, Tiere hautnah (für zwei PatientInnen), Körperbildgruppe (für PatientInnen mit Essstörungen), Yoga, Musiktherapie, Physiotherapie, Erlebnispädagogik (alle 2 Wochen), Sportnachmittag, Gartentherapie und Arztgespräche

Am Anfang des Aufenthaltes wird ein Aufnahmegespräch geführt. Dort werden Ziele und die Rahmenbedingungen gemeinsam festgelegt. Im Abstand von zwei Wochen finden sogenannte Reflexionsgespräche statt. Dort werden Fort- und Rückschritte thematisiert, aber auch neue Teilziele festgelgt. Am Ende des Aufenthalts findet ein Entlassungsgespräch statt.

Am Montag, Mittwoch und Donnerstag wird seitens der Pädagogik ein Abendprogramm angeboten. Hier wird zB der Snoozelenraum genutzt, ein Film angesehen, gebacken oder kreativ gearbeitet. Am Donnerstag kommen immer die Clown Doctors (nicht verkleidet) und machen pädagogisches Programm.

Das Handy hat man nur während der Besuchszeit für zwei Stunden (17:00-19:00 Uhr), am Wochenende und an Feiertagen von 9:00 bis 19:00 Uhr. Das Wochenende verbringen die meisten PatientInnen zuhause, essgestörte PatientInnen müssen dafür ein bestimmtes Gewicht erreicht haben (aber auch hier gab es Ausnahmen).

Die Aufenthaltsdauer ist individuell und orientiert sich an den Zielen der PatientInnen.

Einsenderin 1 schreibt:

Das Personal ist im Großen und Ganzen sehr kompetent und hilfreich. Einzelne Personen sind ausgenommen, aber die gibt es überall. Bei der Essbegleitung kommt es leider sehr darauf an, welche Pflegeperson sie macht. Je nachdem ist es hilfreich oder kontraproduktiv. Man muss jedenfalls selbst richtig wollen, ansonsten findet man immer Wege. Ein Problem ist die Inkonsequenz der PflegerInnen und ÄrztInnen. Manche werden beim Verstoß der Stationsregeln sofort rausgeschmissen, andere nicht. Ansonsten kann man viel mitnehmen, wenn man wirklich will und mitarbeitet.

Einsenderin 2 schreibt:

Pro: meistens nettes Personal, Lage mitten in der Stadt, coole Therapien, viel Freizeit, man bekommt oft TNA

Kontra: teilweise lange Wartezeiten, bei 2x selbst verletzen auf Station wird man entlassen, mir hat es wenig geholfen, man wird schnell entlassen, Pfleger haben sich über mich lustig gemacht, oft sind Therapien ausgefallen oder ich musste lange auf ein Arztgespräch warten


(C) Einsenderin

(C) Einsenderin

(C) Kleboth Dollnig

(C) kaufmann.at

(C) sn/Stefan Veigl

(C) kaufmann.at

(C) Einsenderin

(C) Einsendeirn 2

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