Samstag, 2. Oktober 2021

Schön Klinik Bad Bramstedt - Station C4

 Schön Klinik Bad Bramstedt - Station C4

(C) RMN Ingenieure

 In der Schön Klinik Bad Bramstedt gibt es verschiedene psychosomatische Stationen im Akut- und Rehabereich. In diesem Beitrag geht es um die Station C4.

Station C4 ist eine Station im Akutbereich und behandelt ausschließlich Frauen von ca. 18-30 Jahren mit (Emotional-Instabilen) Persönlichkeitsstörungen und begleitetenden Essstörungen.

Es gibt Doppelzimmer mit eigenem Bad.

Die Station arbeitet nach dem Konzept der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT), in der Gruppentherapie werden die DBT-Module durchgenommen, bei Aufnahme wird ein Therapievertrag aufgesetzt wo der Umgang mit Therapieschädigendem Verhalten geregelt wird, jeder Patient erstellt eine individuelle Skillskette, führt eine Diary-Card, bei Selbstverletzungen wird eine Verhaltensanalyse geschrieben etc.

Die Therapeuten sind unter der Woche von 8-17Uhr auf der Station, es gibt dort keine Pfleger, wenn man ein Problem außerhalb dieser Zeiten hat muss man sich in der Medizinischen Zentrale melden.

Bei Essstörungen gibt es dreimal pro Woche Essen mit Unterstützung, in der Ernährungstherapie kann man einen Essplan aufstellen, aber es ist ansonsten ein sehr freies Konzept, wenn man keinen mindest BMI (16,5) hat oder es nicht schafft sein Gewicht von alleine zu halten wird man entlassen.

Therapien: 1x w. Einzeltherapie (50 Min.), 2x Gruppentherapie (DBT), Übungs- und Stationsgruppen (ohne Therapeuten), Kunsttherapie, Musiktherapie, ggf. Ernährungsberatung, Bewegungstherapie, verschiedene Sportangebote

Für einige Therapien z.B Kunsttherapie gibt es eine Warteliste.

Außerhalb der Therapien kann man jederzeit in den Ausgang, um 21.00 Uhr muss man unter der Woche wieder auf Station sein, am Wochenende um 22.00 Uhr.
Handy und Laptop/Tablet darf man durchgängig haben.

Man ist 8-12 Wochen dort.

Die Einsenderin schreibt:

Ich war dort weil ich aufgrund meiner PTBS eine DBT machen wollte und dafür ist es leider nicht geeignet. Ich glaube dass die Station für Patientinnen mit Borderline und/oder Essstörungen die nicht im Vordergrund stehen sehr hilfreich sein kann, leider wird man dort sofort auf das Krankheitsbild Borderline reduziert egal ob man es hat oder
nicht. Die Therapeuten sind super nett und oft auch sehr hilfreich, was Konfliktbewältigung auf der Station angeht gibt es aber einige Defizite und die Verantwortung wird vollkommen auf die Patientinnen abgeschoben auch wenn die Konflikte manchmal (eventuell auch unbeabsichtigt) vom Team hocheskaliert werden. Wenn man vorhat sich hier anzumelden sollte man auf jeden Fall relativ stabil sein, da es eben sehr offen und “unbetreut” ist aber im Großen und Ganzen ist immer jemand da wenn man Hilfe braucht und man wird nie komplett alleine gelassen, man muss sich nur eben Eigenverantwortlich melden. Ich habe viele Mitpatientinnen gehabt die sich dort sehr gut aufgehoben gefühlt haben und wirklich was davon hatten, ich hätte mir persönlich gewünscht von vornherein gesagt zu bekommen dass die Station für mich nicht geeignet ist, das hätte mir einiges an Stress und retraumatisierung erspart. Die Standards der Klinik sind im allgemeinen sehr hoch, es wird aber auch ein deutlicher Unterschied zwischen Privatpatienten und Kassenpatienten gemacht. Die Umgebung der Klinik ist wunderschön, sehr viel Natur und meiner Meinung nach sehr entspannend.
Ich kann die Station empfehlen, aber tatsächlich nur für die “vorgesehenen” Krankheitsbilder, auch wenn die Stationsleitung das anders sieht.



(C) Einsenderin

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