Kinder- und Jugendpsychiatrie Vitos Riedstadt
Versorgungsgebiet: Darmstadt, Offenbach, Darmstadt Dieburg, Groß Gerau, Bergstraße, Odenwaldkreis
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In der Kinder- und Jugendpsychiatrie Riedstadt gibt es 5 Stationen:
Station 1 - Offene Jugendstation
Station 2 - fakultativ geschlossene Jugendstation
Station 3 - Kinderstation
Station 4 - fakultativ geschlossene Jugendstation, Schwerpunkt Sucht
Station 5 - 13-18 Jahre, DBT-A Station
Außerdem gibt es eine Adoleszentenstation für Jugendliche und junge Erwachsene von 16-25 Jahren.
Jede Station hat ihr eigenes Gebäude, die auf einem parkähnlichen Gelände verteilt liegen, es gibt einen Spielplatz.
Beide Einsender wurden auf Station 5 behandelt.
Auf
Station 5 werden Jugendliche von ca. 13-18 Jahren behandelt mit
Problemen der Emotionsregulation, d.h Symptomen wie z.B chronischen
Suizidgedanken, Anspannungszustände Selbstverletzendem Verhalten,
Impulsivität, Stimmungsschwankungen, Dissoziationen oder
Traumatisierungen. Außerdem werden Patienten mit Essstörungen
aufgenommen.
Es werden sowohl Patienten aufgenommen die dort
vollstationär sind als auch Patienten die dort teilstationär (=
tagesklinisch) sind.
Es gibt Doppelzimmer und Dreibettzimmer,
alle Zimmer haben ein eigenes Badezimmer. Patienten die nur
tagesklinisch auf Station sind haben ein extra Zimmer. Es gibt zwei
Gruppenräume, "Terra" und "Aqua", in die wird man eingeteilt und isst
dort auch. Die Station hat eine eigene Küche und Sporthalle, die auch
von anderen Stationen genutzt wird (hier wird auch der
Schulsportunterricht gemacht). Außerdem gibt es auch eine Terrasse bzw.
Garten, der der Station gehört.
Wenn es einem sehr schlecht geht, gibt es einen Timeout-Raum (ggf. kann man dort auch schlafen).
Die
Station arbeitet nach dem Konzept der Dialektisch-Behavioralen Therapie
für Adoleszente (DBT-A), welche für Jugendliche mit
Emotionsregulationsschwierigkeiten entwickelt wurde. Im Skilltraining
wird in unterschiedlichen Modulen erarbeitet schädliche Verhaltensweisen
abzubauen und alternative Fertigkeiten (Skills) aufzubauen. Es gibt ein
klares Behandlungskonzept und ein Behandlungsvertrag der mit jedem
Patienten aufgesetzt wird,
bei einer Selbstverletzung muss z.B eine
Verhaltensanalyse erarbeitet werden, bei einem Suizidversuch kommt es zu
einer Therapiepause. Jeden Abend füllt man eine Diary Card aus und
bespricht diese einzeln mit den Betreuern im Dienst.
Bei Patienten mit Essstörungen wird mit einem Stufenplan gearbeitet.
Der Aufenthalt auf Station dauert durchschnittlich 16 Wochen.
Man
muss bei allen Mahlzeiten anwesend sein, Man kann Essen bestellen bzw.
auswählen, dh. man bekommt eine Art Karte und trägt sich dann ein, bei
den Mahlzeiten, die einem gefallen und das bekommt man dann in der
darauffolgenden Woche.
Therapien: Skillsgruppe (wo die DBT-A
Module erarbeitet werden), Einzeltherapie, Stockkampf, Tanz-AG,
Ergotherapie, Achtsamkeitsgruppe, tiergestützte Therapie (Ponys, Esel,
Ziegen), Hundetherapie, Kochgruppe
(Auf anderen Stationen werden
teilweise noch Angebote wie z.B Entspannungsgruppe, Therapeutisches
Bogenschießen, SKT, Bewegungstherapie oder Psychoedukation angeboten.)
Teilweise werden auch traumatherapeutische Ansätze auf Station angeboten.
Die
Kochgruppe gibt es dienstags und da kocht man mit Mitpatienten*innen
Abendessen und isst es dann gemeinsam. Am Anfang gibt es zwei Wochen, in
denen man keine Therapien hat, zum Ankommen, die Commitmentphase (=
Behandlungsmotivation entwickeln, sein "Commitment" zur Therapie geben)
Montags
gibt es immer Visite, man stellt seine Wochenreflexion vor, die man am
Freitag geschrieben hat. Es werden Gruppenausflüge unternommen, B. ins
Loop 5 (Einkaufszentrum), Kanu fahren, ans Riedsee, Darmstadt usw.
Es
gibt eine Klinikschule, der Unterricht ist auf wichtigste Fächer
begrenzt wie z.B Mathe, Deutsch, Englisch, Geographie bzw. Erdkunde und
Sport.
Außerdem bietet die Klinikschule verschiedene AGs an.
Am
Mittwoch gibt es Besuchstag; an diesem Tag darf man auf Station besucht
werden oder für ein paar Stunden die Station mit den Eltern verlassen.
Im Normalfall geht man am Samstagmorgen nach Hause und kommt am Sonntagabend vor 20 Uhr (altersabhängig) wieder auf Station.
Wenn
es einem nicht gut geht, kann man auf Station anrufen und ggf. früher
zurückkommen. Wenn auf Station keiner ist, wird sie geschlossen und man
muss kurz auf eine andere.
Sein Handy bekommt man nur im
Ausgang. Der Ausgang steigert sich von Woche zu Woche, 1x wöchentlich
kann man auch längeren Ausgang beantragen. MP3 Player und Kopfhörer darf
man aber haben.
Einsenderin 1 schreibt: Ich würde sie
empfehlen, da sowohl die Betreuer als auch die meisten Behandler sehr
nett sind. Ich habe das Gefühl, dass die Betreuer sogar kompetenter
waren als die Behandler. Wenn man sich auf die Therapie eingelassen hat,
hatte es auch geholfen. Für Leute, die trotzdem während des Aufenthalts
rauchen wollten, war es kein Problem, weil fast alle Betreuer selbst
rauchen und solange sie einen nicht mit einer Zigarette gesehen haben
oder zufällig Zigaretten gefunden haben, sagten sie nichts, obwohl man
sowas ja riecht. Viele bemängelten das Essen, aber ich fand's ganz gut.
Für Jugendliche mit Essstörungen würde ich die Station aber nicht
empfehlen, da die Betreuer auf solches Verhaltenziemlich unfreundlich
und verständnislos reagierten. Ein Kritikpunkt wären manche Behandler,
die sehr verpeilt sind und sich wenig Zeit für sie Patienten nehmen (es
finden keine regelmäßigen Gespräche statt usw.)
Einsenderin 2 schreibt: Ich würde die Station bedingt empfehlen
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