Klinik am Korso - Jugendbereich (C) Hilfe bei Essstörungen
Zur Klinik am Korso gibt es schon einen allgemeinen Post,
in diesem Post wird es nochmal speziell um den Bereich für Jugendliche
gehen, da einige Abläufe und Regeln anders sind und vielleicht sind hier
die Erfahrungen auch anders.
In der Klinik am Korso gibt es eine Station für 22 Jugendliche von ca. 13-18 Jahren mit den unterschiedlichsten Essstörungen.
Die
Patienten sind aufgeteilt in zwei Gruppen, Gruppe 1 sind die eher
älteren Patienten, in Gruppe 2 die jüngeren sowie die männlichen
Jugendlichen.
Es gibt grundsätzlich Doppelzimmer, für Jungs sowie
Patienten mit anderen besonderen Gründen auch pro Gruppe je ein
Einzelzimmer. Ansonsten haben die Jugendlichen einen eigenen
Aufenthaltsraum, einen eigenen Essraum und ein Betreuerzimmer, abseits
des Erwachsenenbereiches.
Es gibt 3 Hauptmahlzeiten und 3
Zwischenmahlzeiten, an sich ist man nicht verpflichtet aufzuessen kann
aber bei z.B Abnahme einen Essvertrag bekommen und auch Konsequenzen wie
z.B Fresubin.
Die ersten 4 Wochen wird das Essen auf jeden Fall
portioniert, danach kann nach Absprache mit der Ernährungstherapeutin
selbstständig essen, bei großen Schwierigkeiten oder symptomatischem
Verhalten kann man aber auch in eine Esssbetreuung kommen; wo in einem
kleinen Rahmen gemeinsam mit den Betreuern gegessen wird.
Bei
Problemen mit z.B Erbrechen kann man eine halbe Stunde
Mahlzeitennachbetreuung bekommen, die adipösen patienten müssen
Sport-Einheiten erledigen (z.B Schwimmen, Frühsport, Ergometer)
Kaugummi
kauen ist verboten, man darf am Tag 1.5 Liter trinken (diese werden
ausgegeben) und darf zu den Mahlzeiten max. 1.5 Gläser trinken.
In der ersten Woche wird man täglich gewogen, danach normalerweise 1x wöchentlich, bei kritischem BMI auch öfter.
Die Behandlungsdauer ist bei den Jugendlichen meistens mindestens 8 Wochen.
Therapien:
Einzeltherapie (2x 30 Min.), Ergotherapie, Gruppentherapie,
Essstörungsgruppen (Anorexiegruppe/Bulimiegruppe/Adipositasgruppe),
sozialpädagogische Gruppe, Ernährungsberatung, Körpertherapie
Ab
einem BMI von 17.5 darf man auch an Yoga, Schwimmen und Zumba
teilnehmen. Patienten die im Normalgewicht kommen dürfen je nach
Symptomatik
am Sport teilnehmen. Am Wochenende werden manchmal
Ausflüge unternommen oder es gibt Angebote wie z.B töpfern. Man kann
eine Klinikschule besuchen.
Unter der Woche muss man sein Handy um 21.30 Uhr abgeben.
In
den ersten zwei Wochen ist außerdem die sogenannte Schutzzeit, man darf
eine Woche kein Handy haben, zwei Wochen keinen Besuch und darf sich
nur auf dem Klinikgelände bewegen, sprich man hat keinen Ausgang.
Danach
hat man I.d.R am Wochenende unbegrenzt Ausgang außerhalb der
Mahlzeiten, unter der Woche wird der individuell abgesprochen, bei
niedrigem BMI kann der Ausgang eingeschränkt werden. (z.B darf bis BMI
14 das Klinikgelände nicht verlassen werden)
Außerhalb von Corona sind auch Belastungserprobungen oder Restauranttrainings möglich.
Vor Aufnahme muss ein Kostenantrag bei der Krankenkasse / Rentenversicherung gestellt werden.
Pro:
tolles verständnissvolles Therapeutenteam, die meisten Betreuer sind
herzlich. Man fühlt sich verstanden, da alle eine essstörung haben,
hohes Maß an eigenverantwortung, kaum Kontrolle, breites Sport und
Therapieangebot
Kontra:man fühlt sich durch symptomatisches
Verhalten anderer leicht getriggert, manche kommen mit der
eigenverantwortung nicht zurecht
Ich würde die Klinik empfehlen wenn man bereit ist etwas zu ändern(C) Einsenderin
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