Allgemeines Krankenhaus Wien (AKH)
- Kinder- und Jugendpsychiatrie
(C) Peter Provaznik
Im AKH gibt es seit der Eröffnung des Neubaus im Oktober
2020 3 vollstationäre Stationen und 1 Tagesklinik mit insgesamt 40
Behandlungsplätzen:
Station 4A
Station 4B
Station 5A
Station 5B
Die
Einsenderin wurde auf der Station 4A aufgrund von Anorexie behandelt.
Die folgenden Angaben werden sich daher auf eine Behandlung mit einer
Essstörung beziehen.
Es gibt Ein- und Zweibettzimmer. Statt eines Gartens gibt es einen Dachgarten mit Klettergerüsten.
Das Essstörungskonzept:
Je
nach Körperlichem Zustand bekommt man bei der Aufnahme entweder direkt
ein Essplan (der am Anfang etwa 600 kcal enthält) oder man ist die
ersten Tage in einer "Orientierungsphase", wo man selber entscheiden
kann was man wann isst und das Behandlungsteam einen erstmal beobachtet
um dann nach den Tagen basierend auf dem gezeigten Essverhalten einen
Essplan erstellt.
Die ZMZ und das Frühstück sind i.d.R immer
gleich, beim Mittagessen und Abendessen kann man wählen. Jeden Tag gibt
es ca. 6 verschiedene Auswahlmöglichkeiten. Allerdings gibt es dabei ein
paar Vorschriften, man muss z.B immer eine Hauptspeise und Beilage
auswählen, Salat & Suppe ist freiwillig, 2x pro Woche müssen
Süßspeisen ausgewählt werden und 1x die Woche Nudeln.
Ziel ist
es 1 kg die Woche zuzunehmen, jeder Patient hat einen individuellen
Wiegestichtag wo das Gewicht dann stimmen muss. Nimmt man ab, wird der
Essplan gesteigert, nimmt man zu schnell zu, wird er reduziert. Wenn man
sich mehrfach nicht an seinen Ernährungsplan erhält und nicht zunimmt
kann man eine Sonde bekommen.
Wenn man zunimmt und sich an seinen
Plan erhält bekommt man mehr und mehr Freiheiten, man kann sich
aussuchen was man isst, darf sich selbstständig Sachen kaufen etc.
Therapien:
Einzeltherapie, Ergotherapie, Physiotherapie, Musiktherapie,
Kreativgruppe, Kraftgruppe, Singgruppe, Kritische Gruppe,
Anorexiegruppe, Ernährungsgruppe, Stationszeitung, Entspannungsgruppe
Außerdem gibt es Programmpunkte auf Station wie z.B Morgenaktivierung oder Stationsforum.
Das erste Wochenende verbringt man auf jeden Fall auf Station,
danach ist das Ziel schrittweise das Wochenende Zuhause
zu verbringen. Sprich zunächst darf man meistens für ein paar Stunden in
den Ausgang zwischen den Mahlzeiten, dann darf man eine ZMZ außerhalb
essen, dann tagsüber und irgendwann über Nacht.
Die Ausgänge /
Beurlaubungen sind gewichtsabhängig. Später darf man auch unter der
Woche in den Ausgang aufs Gelände. Besuchszeiten sind 1x unter der Woche
und am Wochenende.
Die Einsenderin schreibt: Ich würde die
Klinik jedem der eine wirklich schwere Aneroxie hat empfehlen obwohl das
Konzept wirklich streng ist.
(C) Peter Provaznik (C) Peter Provaznik (C) kurier.at
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(C) Einsenderin |
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