Montag, 17. Februar 2025

Uniklinikum Dresden - Erwachsenenpsychiatrie - Station PSY-S4

 Uniklinikum Dresden - Erwachsenenpsychiatrie -  Station PSY-S4

Versorgungsgebiet: Dresden - Innere Altstadt Pirnaische Vorstadt Seevorstadt Johannstadt-Nord Johannstadt-Süd Blasewitz Striesen-Ost Striesen-Süd Striesen-West Tolkewitz/Seidnitz-Nord Gruna


Im Uniklinikum Dresden gibt es im Bereich der Erwachsenenpsychiatrie 4 Stationen sowie zwei Tageskliniken, eine davon für junge Erwachsene dazu findet ihr schon einen Beitrag auf unserer Seite.

Station PSY-S1: Akutstation (geschlossen geführt)
Station PSY-S2: Allgemeinpsychiatrie mit dem Schwerpunkt Psychosen
Station PSY-S3: Allgemeinpsychiatrie mit dem Schwerpunkt Suchterkrankungen
Station PSY-S4: Allgemeinpsychiatrie mit dem Schwerpunkt Affektive Störungen

Die Einsenderin wurde auf Station PSY-S4 behandelt.

Aufgenommen werden auf Station PSY-S4 Patienten ab 18 Jahren, der Schwerpunkt liegt auf affektiven Störungen (Depressionen und Bipolare Störungen), es sind aber Patienten mit verschiedensten Krankheitsbildern dort. Es gibt max. 30 Behandlungsbetten in Zwei- und Dreibettzimmern. Die Zimmer haben Fernseher. Es gibt den Zugang zu einer Dachterrasse. Die Psychiatrie befindet sich in einem Altbau, weshalb es Gemeinschaftsbäder auf dem Flur gibt. Im kommenden Jahr (2026) wird die Psychiatrie aber in ein neues extra gebautes Gebäude umziehen, wo sich vieles ändern soll.

Bei den Mahlzeiten kann man sich selber zusammenstellen was man möchte und beim Mittagessen wählen zwischen Vollkost, Leichte Vollkost, Vegetarisch oder Kindermenü. Um 07.00 Uhr steht man auf, um 07.30 Uhr gibt es eine Morgenrunde und anschließend Frühstück, um 11.30 Uhr Mittagessen und um 17.30 Uhr Abendessen. 3x die Woche gibt es ein Kuchenangebot.

Jeder kriegt einen individuellen Therapieplan, gerade wenn man nur zur Krise da ist hat man sehr wenig Programm. An welchen Gruppen man teilnimmt wird individuell angeordnet.

Therapien: Einzeltherapie, Ergotherapie, Laufgruppe, verschiedene Gruppentherapien (Depressionsbewältigungsgruppe, Bipolar-Gruppe, Suchtgruppe, Psychosegruppe, Stresstoleranzgruppe), Frühsport (2x die Woche).

Dienstags ist immer Oberarztvisite.

Ausgang wird inviduell entschieden, aber meistens kann man unter der Woche nur aufs Gelände und nur am Wochenende ggf. vom Gelände runter. Sein Handy darf man durchgängig haben, es gibt kostenloses WLAN.

Die Einsenderin schreibt:

Ich fand die Station okay, Aber es ist Mehr ein aufbewahrungsort, nicht Therapie und kommt stark auf die patientengruppe an. 
 

 

Montag, 10. Februar 2025

 Therapeutikum Heilbronn - Rehabilitation psychisch Kranker (RPK)


 Heute stellen wir euch eine RPK Einrichtung vor, was weder Klinik noch Wohneinrichtung ist, sondern eine Art Langzeit-Reha (Medizinisch-Beruflich) für psychisch kranke, wo man wohnt, im Alltag unterstützt wird, Therapien hat und gleichzeitig daran arbeitet wieder fit für den Arbeitsmarkt zu werden durch Arbeistherapien und Arbeitserprobung. Dieses Angebot gibt es an verschiedenen Standorten Deutschlands, manche sind spezialisiert auf spezielle Krankheitsbilder, der Kostenträger sind die Rentenversicherung oder die Krankenkassen. Je nach RPK Einrichtung und Ziel beträgt die Behandlungsdauer 6-24 Monate und stellt oft eine gute Möglichkeit dar.

Die RPK im Therapeutikum Heilbronn ist ein stationär oder ambulant durchführbares Angebot, welches sich an volljährige Personen richtet, die z.B. an Schizophrenie,
Depressionen, Angst- und Zwangserkrankungen oder Persönlichkeitsstörungen leiden und
aufgrund dessen eine besondere Förderung benötigen, um zurück in Gesellschaft und
Arbeitsmarkt zu finden. Ausschlusskriterien sind akute Suchterkrankungen sowie Eigen- un
Fremdgefährdung. Die Maßnahme ist gegliedert in eine medizinische und in eine beruflich
Phase, wobei beide jeweils auf maximal 12 Monate begrenzt sind. In der medizinischen
Phase stehen die Stabilisierung, Perpsektivenklärung und therapeutische Behandlung im
Vordergrund; in der beruflichen Phase sollen Praktika durchgeführt um so die Belastbarkei
zu verbessern und zu überprüfen. Um in die RPK aufgenommen zu werden, findet ei
gemeinsames Kennenlerngespräch inklusive Indikationsstellung statt, dann muss ein
entsprechender Antrag bei der Rentenversicherung oder der Krankenkasse gestellt werden,
erst wenn dieser Antrag genehmigt wurde, wird man auf die Warteliste gesetzt.

Der Einsender war ingesamt 24 Monate dort in stationärer Behandlung, weshalb sich die
folgenden Einzelheiten, insbesondere der Tagesablauf, nicht auf die ambulante Maßnahme
beziehen.

Im stationären Bereich der RPK in Heilbronn gibt es 3 Wohngruppen, in denen die Teilnehmer der RPK leben. In jeder Wohngruppe stehen ausschließlich Einzelzimmer zur Verfügung, in einer der Wohngruppen
verfügt jedes Zimmer über ein eigenes Badezimmer. Jede Wohngruppe hat ein gemeinsames Wohn- und Esszimmer sowie eine Küche. Unter der Woche sind die Wohngruppen von 13-20 Uhr, am Wochenende von 10-18 Uhr, durch ein*e Betreuer*in besetzt. Alle Bewohner*innen wechseln sich mit den anfallenden Diensten (z.B. kochen und einkaufen) ab. In der Wohngruppe ist die Teilnahme am Abendessen verpflichtend; am Wochenende werden ein gemeinsames Frühstück und Mittagessen für die Anwesenden angeboten.

Hauptbestandteil der RPK ist die Arbeitstherapie. Diese findet unter der Woche meisten
zwischen 8-16 Uhr statt; an einem Tag dürfen die stationären Rehabilitanten früher gehen,
weil sie in dieser Zeit ihr Zimmer putzen müssen. In der Arbeitstherapie stehen
unterschiedliche Bereiche zur Verfügung, in welchen auf Grundlage von Anleitungen
verschiedene „Werkstücke“ aus Holz, Metall und Papier gefertigt werden. Auf diesem Wege
sollen die Belastbarkeit und die Grundarbeitsfähigkeiten gefördert werden.
Begleitend finden folgende Therapieangebote statt: Einzeltherapie (1x in der Woche)
Therapeutisches Boxen, Bewegungstherapie, Sporttherapie im eigenen Fitnessstudio,
verschiedene Gruppentherapien wie Soziales Kompetenztraining, Psychoedukation und
Entspannungsverfahren, 1x wöchentlich Termin bei der Sozialarbeit.
In der beruflichen Phase sollen die Rehabilitanten zuerst innerhalb des Therapeutikum in de
verschiedenen Werkstätten in einem geschützten Rahmen ihre Arbeitsfähigkeit steigern um
dann in externen Praktika die erlangte Arbeitsfähigkeit zu überprüfen und auszubauen. Hier
wird man beim Bewerbungsprozess unterstützt. Beim Wechsel in ein externes Praktikum fällt
die Arbeitstherapie weg, stattdessen arbeitet man dann an 4 Tagen in der Woche in der
Praktikumsstelle. Am fünften Tag findet die Einzeltherapie statt.
Außerhalb der Termine kann man ganz normal seinem Alltag nachgehen und z.B Freunde treffen.

Der Einsenderin schreibt:

Die Meinungen zur RPK im Therapeutikum waren zu meiner Zeit sehr geteilt, ich persönlich
habe nur positive Erfahrungen gemacht und der individuelle Eindruck ist meiner Ansicht nach
auch sehr von der persönlichen Motivation nach Veränderung abhängig. Alle Mitarbeitenden
waren super nett und bemüht, ich habe mich von Anfang an sehr wohl und unterstützt gefühlt. Mir ging es zwischenzeitlich sehr schlecht und wurde sehr gut aufgefangen und nicht einfach mir selbst überlassen oder sogar entlassen. Die Organisation und Kommunikation war manchmal etwas schleppend, da muss man auf jeden Fall hinterher sein.
Wichtig bei der RPK ist meiner Meinung nach, dass man eigene Motivation mitbringen muss,
weil das Ziel schon ist, (zurück) auf den Arbeitsmarkt zu finden. Wer wirklich an sich arbeite
möchte findet dort alles, was er braucht.