Montag, 5. Juni 2023

RWTH Aachen - Station PS03

 RWTH Aachen - Station PS03 

(C) Foto: dpa

In der Erwachsenenpsychiatrie des Universitätsklinikums Aaachens gibt es 8 Stationen:

Station A / PS08: Psychiatrische Intensivstation
Station B / PS09: Psychiatrische Intensivstation
Station C / PS01: allgemeinpsychiatrische Station
Station D / PS02: Depressionen sowie Privatpatienten
Station E / PS03: Patienten mit Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, Essstörungen und affektiven Störungen
Station F / PS04: Alkoholabhängigkeit
Station G / PS05: Psychotische Erkrankungen
Station H / PS06: Psychosomatik

Die Einsenderin wurde auf der Station PS03 behandelt.

Aufgenommen werden dort Patienten ab 18 Jahren, die unter eine Borderline-Persönlichkeitsstörung und/oder Essstörung leiden sowie ggf. affektiven Störungen wie Depressionen oder Ängste. Die Einsenderin wurde aufgrund einer Borderline-Erkrankung sowie einer Anorexie behandelt.

Es gibt Doppelzimmer mit eigenem Bad. Insgesamt gibt es 16 Behandlungsplätze.

Zum Essstörungskonzept: Es gibt Frühstück, Mittag- und Abendessen nach Tablettsystem, man kann eigene Lebensmittel im Kühlschrank lagern. Essstörungspatienten müssen zu jeder Mahlzeit ihr Tablett vor und nach der Mahlzeit vorzeigen bei der Pflege, auch die Zwischenmahlzeiten. Es gibt drei Hauptmahlzeiten und drei Zwischenmahlzeiten. Eine Essbegleitung gibt es nicht. Montags findet ein Kontakt mit dem Ernährungsteam statt, wo die Essenspläne angepasst werden. Alle Essstörungspatienten werden 2x die Woche gewogen in Unterwäsche (auch Brillen, Schmuck etc. muss dafür abgelegt werden). Vor Beginn der Therapie unterschreibt man einen Essvertrag, wenn man im Untergewicht ist wird eine Mindest-Zunahme von 500g die Woche vereinbart, bei Normalgewicht verpflichtet man sich sein Gewicht zu halten. Wenn man die Zunahme nicht schafft, gibt es ein Gespräch, im Verlauf kann es z.B zu Fresubin, einer transnasale Magensonde, Verlegung auf die geschützte Station etc. kommen, wenn die Zunahme von "alleine" gar nicht funktioniert. Nachruhe für Esspatienten ist nach jeder Mahlzeit verpflichtend, wird aber selten kontrolliert und es sitzt auch niemand von der Pflege dabei. Jeder Patient soll ein Essprotokoll führen.

Um aufgenommen zu werden muss man einen festen Wohnsitz haben. Während des Aufenthalts dürfen keine Drogen oder Alkohol konsumiert werden. Wenn es zu Selbstverletzendem oder therapieschädlichem Verhalten kommt muss eine Verhaltensanalyse geschrieben werden.

Die Station arbeitet nach dem Konzept der DBT.

Therapien: Einzeltherapie (2x 50 Min.), Bezugspflegegespräch (1x 50 Min.), DBT-Gruppe (2x die Woche), SKT-Gruppe, Sporttherapie (2x die Woche), Achtsamkeitsgruppe, Musiktherapie, Körpertherapie, Ergotherapie

Zusätzlich gibt es Küchen- und Einkaufsdienste, die von den Patienten selbst organisiert werden zu festgelegten Zeiten in der Woche.

Der durchschnittliche Aufenthalt auf Station beträgt etwa 6-8 Wochen.

Besuch ist nach den Therapien möglich, genauso wie Ausgang. Das Handy kann man durchgehend haben. An den Wochenenden sind Beurlaubungen möglich.

Die Einsenderin schreibt:

Pro: sehr schöne Umgebung, nahe der holländischen Grenze, DBT fand ich sehr gut

Kontra: ich würde nicht mehr wegen der Komorbidität Essstörung dorthin gehen. Es war deutlich zu wenig Unterstützung da, Pflegepersonal hing primär am Laptop und schaute Filme, es gab aber auch tolles und engagiertes Pflegepersonal. Ärzte waren häufig überfordert, Medikamente oft falsch gestellt. Handtücher manchmal 1 Woche lang nicht vorhanden.

Mir wurde die Klinik empfohlen, weil gleichzeitig Borderline und Anorexie behandelt werden könne, ich würde diese Empfehlung nicht weitergeben.


(C) Heinze 

 
(C) Einsenderin

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