Dienstag, 29. November 2022

Schön Klinik Bad Bramstedt - Station C3

 Schön Klinik Bad Bramstedt - Station C3

Die Schön Klinik Bad Bramstedt ist eine psychosomatische Klinik für Jugendliche und Erwachsene und besteht aus einem Reha- und Akutbereich. Aus dem Akutbereich haben wir euch bereits mehrere Stationen vorgestellt, heute geht es um eine der drei Rehastationen, die Station C3.

Aufgenommen werden dort Patienten ab 18 Jahren mit der Hauptdiagnose ADHS und/oder Depressionen. Es gibt 25 Behandlungsplätze in Einzelzimmern. Die Patienten sind in zwei Gruppen eingeteilt, in denen die Therapien statt finden.

Der Tag beginnt mit einer Morgenrunde, vorher sollte man bereits gefrühstückt haben und teilweise gibt es vorher schon ein physiotherapeutisches Angebot. Alle Patienten treffen sich zentral für die Morgenrunde auf der Station. Jemand nennt ein paar Fakten zum Tag , es folgt eine Achtsamkeitsminute, neue Patienten werden begrüßt oder alte verabschiedet, wenn Entlassungen anstehen. Im Anschluss kommt das Ärzte und Therapeuten Team. Falls Termine ausfallen/verschoben werden, wird das dort bekannt gegeben. Ebenso kann es passieren, dass die Ärzte/Therapeuten einen Patienten sprechen möchten, dass wird an dieser Stelle auch verkündet. Zum Schluss wird der Bedarf der Patienten abgefragt. Es gibt jeden Tag die Möglichkeit das Gespräch mit den Therapeuten/Ärzten zu suchen! Anschließend beginnen die Therapien. Meist endet der Therapietag gegen 15/16 Uhr.

Therapieangebote: 1x w. Einzeltherapie, Gruppentherapie (2x die Woche), SKT, Indikationsgruppe (insgesamt 4 Termine, dort erhält man Informationen über sein Krankheitsbild), verschiedene Physiotherapien (da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, Qigong, HIIT, Fazientraining, Wassergymnastik), 2x Bewegungstherapie (unterschiedlichste Spiele in der Sporthalle oder auch draußen), 1x Laufen (Ziel ist es 3 Runden einer 700m langen Runde durch den Wald zu schaffen. Das Tempo ist dabei egal), 1x Achtsamkeitstraining, 1x PME, Ergotherapie (5 Termine pro Aufenthalt, also 1-2x wöchentlich), Biofeedback (1-2x während des Aufenthalts), ggf. Ernährungsberatung, ggf. Selbsthilfegruppe für ADHS-Patienten

Bis auf wenige Physiotherapien und die Indikationsgruppe "Depressionen" finden alle Therapien stationsintern statt. Bewegungstherapie und Laufen kann nach Absprache gegen andere Angebote getauscht werden. Einmal in der Woche treffen sich die beiden Therapiegruppen um die Themen für die nächsten Gruppentherapien zu besprechen. Einmal in der Woche gibt es auch eine Stationsrunde. Dort werden unterschiedliche Ämter verteilt. (die meisten Ämter erfüllen 2 Zwecke erstens etwas sinnvolles zum Stationsablauf bei zu tragen (z. B. Blumen gießen, neue Patienten begrüßen und durch die klinik führen, die Morgenrunde strukturieren,...), zum anderen können sie Therapieaufgaben darstellen (z.B. weil man vor der Gruppe reden 'muss').)

Es besteht immer die Möglichkeit die Therapien zu verlassen. Allerdings sollte man sich bei einer Person des Ärzte/Therapeutenteams auf Station melden.

Ab 16/17.00 Uhr sind die Patienten alleine auf Station, es gibt kein Pflegepersonal, die Medizinische Zentrale ist dann Ansprechpartner, dort gibt es auch für Notfälle jederzeit einen Arzt und man holt dort seine Medikamente ab.

Vor Aufnahme muss ein Antrag auf Rehabilitation gestellt werden. Die Aufenthaltsdauer ist auf 5 Wochen ausgelegt, im Gegensatz zu anderen Rehaeinrichtungen wird hier i.d.R nicht verlängert.

Nach den Therapien und am Wochenende kann man die Klinik problemlos verlassen.

Die Einsenderin schreibt:

Der Patientengruppe kommt eine ganz besondere Bedeutung zu. Viele Erkenntnisse und Erfahrungen konnen zwischen den Therapien mitgenommen werden (das wird auch VOM Chefarzt so kommuniziert) . Das setzt allerdings voraus, dass man sich auf die Gruppe einlassen kann und sich nicht ausschließt, in den man sich permanent zurück zieht. Insgesamt gibt es in der Klinik bzw auf der Station sehr wenig Zwang und viel Selbstverantwortung selbst etwas herauszufordern. Zum einen weil die Therapeuten einen nicht aktiv herausfordern (das aber natürlich unterstützen, wenn Patienten darum bitten). Gleichzeitig bieten die verschiedenen Ämter ein großartiges Übungsfeld.
Auch in den Gruppentherapien ist es wichtig, dass man es schafft sich einzubringen und eigene Themen zu benennen...
Grundsätzlich kann ich die Klinik voll empfehlen. Die Lage ist super, die Klinik ist gut gepflegt und die Therapeuten sind großartig. Die Therapeuten lassen einen nicht 'alleine' auch wen viel Wert auf Eigenverantwortung gelegt wird. Da ist Offenheit nur sehr wichtig. Es gab einmal die Situation in der meine Therapeutin sagte:" Dann machen sie in der Situation xy!" und ich sagte, dass ich das nicht kann. Daraufhin versicherte sie mir, dass sie in der Situation auf mich achten würde und mich im Zweifelsfall dabei unterstützen würde yx zu machen.

 

(C) Foto: Einsenderin

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen