Schön Klinik Bad Bramstedt - Station C3
Die Schön Klinik Bad Bramstedt ist eine psychosomatische Klinik für Jugendliche
und Erwachsene und besteht aus einem Reha- und Akutbereich. Aus dem
Akutbereich haben wir euch bereits mehrere Stationen vorgestellt, heute
geht es um eine der drei Rehastationen, die Station C3.
Aufgenommen
werden dort Patienten ab 18 Jahren mit der Hauptdiagnose ADHS und/oder
Depressionen. Es gibt 25 Behandlungsplätze in Einzelzimmern. Die
Patienten sind in zwei Gruppen eingeteilt, in denen die Therapien statt
finden.
Der Tag beginnt mit einer Morgenrunde, vorher
sollte man bereits gefrühstückt haben und teilweise gibt es vorher schon
ein physiotherapeutisches Angebot. Alle Patienten treffen sich zentral
für die Morgenrunde auf der Station. Jemand nennt ein
paar Fakten zum Tag , es folgt eine Achtsamkeitsminute, neue Patienten
werden begrüßt oder alte verabschiedet, wenn Entlassungen anstehen. Im
Anschluss kommt das Ärzte und Therapeuten Team. Falls Termine
ausfallen/verschoben werden, wird das dort bekannt gegeben. Ebenso kann
es passieren, dass die Ärzte/Therapeuten einen Patienten sprechen
möchten, dass wird an dieser Stelle auch verkündet. Zum Schluss wird der
Bedarf der Patienten abgefragt. Es gibt jeden Tag
die Möglichkeit das Gespräch mit den Therapeuten/Ärzten zu suchen!
Anschließend beginnen die Therapien. Meist endet der Therapietag gegen
15/16 Uhr.
Therapieangebote: 1x w. Einzeltherapie,
Gruppentherapie (2x die Woche), SKT, Indikationsgruppe (insgesamt 4
Termine, dort erhält man Informationen über sein Krankheitsbild),
verschiedene Physiotherapien (da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten,
Qigong, HIIT, Fazientraining, Wassergymnastik), 2x Bewegungstherapie
(unterschiedlichste Spiele in der Sporthalle oder auch draußen), 1x
Laufen (Ziel ist es 3 Runden einer 700m langen Runde durch den Wald zu
schaffen. Das Tempo ist dabei egal), 1x Achtsamkeitstraining, 1x PME,
Ergotherapie (5 Termine pro Aufenthalt, also 1-2x wöchentlich),
Biofeedback (1-2x während des Aufenthalts), ggf. Ernährungsberatung,
ggf. Selbsthilfegruppe für ADHS-Patienten
Bis auf
wenige Physiotherapien und die Indikationsgruppe "Depressionen" finden
alle Therapien stationsintern statt. Bewegungstherapie und Laufen kann
nach Absprache gegen andere Angebote getauscht werden. Einmal in der
Woche treffen sich die beiden Therapiegruppen um die Themen für die
nächsten Gruppentherapien zu besprechen. Einmal in der Woche gibt es
auch eine Stationsrunde. Dort werden unterschiedliche Ämter verteilt.
(die meisten Ämter erfüllen 2 Zwecke erstens etwas sinnvolles zum
Stationsablauf bei zu tragen (z. B. Blumen gießen, neue Patienten
begrüßen und durch die klinik führen, die Morgenrunde
strukturieren,...), zum anderen können sie Therapieaufgaben darstellen
(z.B. weil man vor der Gruppe reden 'muss').)
Es besteht immer die Möglichkeit die Therapien zu verlassen. Allerdings
sollte man sich bei einer Person des Ärzte/Therapeutenteams auf Station
melden.
Ab 16/17.00 Uhr sind die Patienten
alleine auf Station, es gibt kein Pflegepersonal, die Medizinische
Zentrale ist dann Ansprechpartner, dort gibt es auch für Notfälle
jederzeit einen Arzt und man holt dort seine Medikamente ab.
Vor
Aufnahme muss ein Antrag auf Rehabilitation gestellt werden. Die
Aufenthaltsdauer ist auf 5 Wochen ausgelegt, im Gegensatz zu anderen
Rehaeinrichtungen wird hier i.d.R nicht verlängert.
Nach den Therapien und am Wochenende kann man die Klinik problemlos verlassen.
Die Einsenderin schreibt:
Der Patientengruppe kommt eine ganz besondere Bedeutung zu. Viele
Erkenntnisse und Erfahrungen konnen zwischen den Therapien mitgenommen
werden (das wird auch VOM Chefarzt so kommuniziert) . Das setzt
allerdings voraus, dass man sich auf die Gruppe einlassen kann und sich
nicht ausschließt, in den man sich permanent zurück zieht. Insgesamt
gibt es in der Klinik bzw auf der Station sehr wenig Zwang und viel
Selbstverantwortung selbst etwas herauszufordern. Zum einen weil die Therapeuten einen nicht
aktiv herausfordern (das aber natürlich unterstützen, wenn Patienten
darum bitten). Gleichzeitig bieten die verschiedenen Ämter ein
großartiges Übungsfeld.
Auch in den Gruppentherapien ist es wichtig, dass man es schafft sich einzubringen und eigene Themen zu benennen...
Grundsätzlich
kann ich die Klinik voll empfehlen. Die Lage ist super, die Klinik ist
gut gepflegt und die Therapeuten sind großartig. Die Therapeuten lassen
einen nicht 'alleine' auch wen viel Wert auf Eigenverantwortung gelegt
wird. Da ist Offenheit nur sehr wichtig. Es gab einmal die Situation in
der meine Therapeutin sagte:" Dann machen sie in der Situation xy!" und
ich sagte, dass ich das nicht kann. Daraufhin versicherte sie mir, dass
sie in der Situation auf mich achten würde und mich im Zweifelsfall
dabei unterstützen würde yx zu machen.
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(C) Foto: Einsenderin
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