ZI Mannheim
- Adoleszentenstation
Die Adoleszentenstation ist in einem extra Gebäude etwas abseits des normalen Psychiatriecampus, die Station ist im 1.OG.
Auf
der Adoleszentenstation werde Jugendliche und junge Erwachsene von etwa
16-25 Jahren aufgenommen, die unter einer Emotional-Instabilen
Persönlichkeitsstörung und/oder einer Traumafolgestörung leiden.
Die
Zimmer sind jeweils für 2 stationäre Patienten und einen
teilstationären Patienten, außerdem gibt es zwei Einzelzimmer für
Privatpatienten. Außerdem gibt es ein Überwachungszimmer, mehr dazu
unten.
Die Station arbeitet nach der
Dialektisch-Behavioralen-Therapie (DBT) sowie der
Dialektisch-Behaviolaren-Therapie für PTBS Patienten (DBT-PTBS). Der
Wissenschaftliche Direktor des Instituts Martin Bohus ist einer der
Experten für DBT deutschlandweit.
Vor der Aufnahme finden 2-3
Diagnostik Termine in der Ambulanz statt, wo auch überprüft wird ob die
Aufnahmekriterien z.Z erfüllt werden. (Diagnose der PTBS / BPD, BMI von
mindestens 17,5, kein Drogen- oder Alkoholkonsum, keine aktuelle
Psychose, keine akute Suizidalität und ein fester Wohnsitz)
Die Wartezeiten sind meistens lang und betragen aktuell etwa mindestens 9 Monate.
Die Station ist unterteilt in 2 Gruppen:
Gruppe
1 ist für die Leute die eine Traumatherapie sprich DBT-PTBS machen,
Gruppe 2 ist die Borderline Gruppe, wo DBT gemacht wird. In welches Team
man kommt hängt von den Diagnosen ab sowie auch den persönlichen
Wünschen und Zielen für die Therapie.
Die Station arbeitet mit
dem TIME-Out/ Ampelsystem. Man sammelt Punkte für therapiestörendes
Verhalten wie z.B Klingen auf Station, mehrmaliges Verschlafen, Therapie
Schwänzen, unterschreiten des BMIs etc.
Ab dem 4.Punkt ist man im
TIME-Out, was bedeutet dass man fur 24 Std. die Station verlassen muss.
Beim 2. TIME-Out muss man 48 h die Station verlassen. Bevor man einen
Punkt bekommt gibt es aber auch erstmal Verwarnungen.
Außerdem gibt
es die Regelung dass man nur 2x ins Überwachungszimmer darf (z.B bei
Suizidalität), ansonsten wird davon ausgegangen dass man (noch) nicht
stabil genug ist für die Therapie.
Die Therapie geht in beiden Gruppen 12 Wochen und ist unterteilt in verschiedene Phasen.
Bei
der DBT-PTBS wird mit der Trauma Konfrontation gearbeitet, d.h man
fertigt einen individuellen Traumabericht an, liest diesen vor und nimmt
diesen auch auf und hört ihn sich immer wieder an. In der
Einzeltherapie redet man frei über das Erlebte, das Ziel ist es das
Erlebte kontrolliert zu erinnern und es so emotional neu zu verarbeiten.
Leute die max. 50 km entfernt wohnen können dieses Programm
teilstationär absolvieren, für alle weiteren stehen die stationären
Plätze offen.
Ansonsten gibt es bei beiden Gruppen folgende
Therapieangebote: 2x wöchentlich Einzeltherapie, 1x Bezugspflegestunde,
Basisgruppe, Skillsgruppe, Ergotherapie, SKT, Sport, Achtsamkeitsgruppe,
Compassiongruppe sowie die Morgen- und Abendrunden
Alle Patienten führen eine Diary Card, die jeden Abend besprochen wird.
Jugendliche
und junge Erwachsene die noch zur Schule gehen, können bis zu 5 Stunden
am Tag die Klinikschule besuchen. Alternativ gibt es auch die
Möglichkeit für z.B Berufserprobungen.
Am Wochenende kann man nach Hause fahren für eine Nacht.
Umgang mit Dissoziationen:
Also
bei Dissoziationen wird einem schon geholfen (professionell) am Anfang
holen die einen auch raus und so aber im laufe der Therapie ist es das
Ziel, es allein zu schaffen bzw die Frühwarnzeichen kennenzulernen und
frühzeitig antidissoziative Skills anzuwenden. Grundsätzlich werden
alle Mitpatienten bei einer Dissoziation dann weggeschickt und es wird
geguckt, dass es für sowas keine Aufmerksamkeit gibt. Bei Leuten die
Probleme mit Dissoziationen haben, wird das ein wichtiger und großer
Baustein der Therapie. D.h man schaut welche Frühwarnzeichen hab ich,
welche Trigger löst es aus, was hilft dagegen etc. Wenn eine
Dissoziation vorkommt muss man eine Verhaltensanalyse schreiben
Pro:
sehr kompetentes und professionelles Team, gute Psychologen, gute
Ärzte, gute PEDs. Zimmer sind Modern eingerichtet, gutes
Therapieangebot, relativ Zentral gelegen.
Nicht so gut : aktuell noch das Essen, was sich aber ändern soll und manchmal sind die Reinigungskräfte nicht so sauber.
An sich kann ich diese Klinik sehr empfehlen. Ich habe
das DBT-ptsd Programm durchgemacht bei komplexer ptsd,schwerer
Dissoziativen Symptomatik, Svv, Zwängen, Anorexie, Depression,
Borderline, Schlafstörung und habe dort endlich Therapeuten gefunden,
die mit mir gearbeitet haben und professionell mit mir und meinen
Problemen umgegangen sind.(C) ZI Mannheim (C) ZI Mannheim
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