Donnerstag, 30. September 2021

Uniklinikum Bonn - Psychosomatische Tagesklinik für junge Erwachsene

 Uniklinikum Bonn
- Psychosomatische Tagesklinik für junge Erwachsene


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In der psychosomatischen Tagesklinik am Uniklinikum Bonn werden junge Erwachsene von ca. 17-25 Jahren behandelt, der Schwerpunkt liegt auf Essstörungen (Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Binge Eating Störung), Angsterkrankungen und Depressionen, teilweise können aber nach Absprache auch andere psychosomatische Krankheitsbilder behandelt werden.

Die Behandlung findet von Montags bis Freitags von 08.00-16.00 Uhr statt, freitags etwas kürzer. (allerdings beginnt es erst richtig um 8:30 und geht bis 15:30).

Eigentlich werden immer 10 Patient:innen aufgenommen, aber wegen Corona sind es im Moment weniger. Es gibt zwei Ruheräume sowie einen Aufenthaltsraum mit Küche. Jeder hat dort einen Spind, einen kleinen Kühlschrank und einen gemeinsamen großen Kühlschrank.

Man kann nach entweder als Anschluss an einem stationären Aufenthalt auf der psychosomatischen Station dort aufgenommen werden oder direkt.

Man bleibt im Durchschnitt 6-10 Wochen, bei einer Essstörung kann der Aufenthalt (insb bei Anorexie mit Untergewicht) aber auch länger dauern. Eine Entlassung auf Intervall also erneute Anmeldung und ein weiterer Aufenthalt sind ebenfalls möglich.

Bei Essstörungspatienten wird eine Zunahme von 500-1000gr pro Woche angestrebt (man hat eine eigene Gewichtskurve, bei lange anhaltender unzureichender Zunahme können Konsequenzen bis zum Rausschmiss.)
Die Esspläne werden individuell besprochen, aber zum Ess-Setting gehört das Mittagessen sowie zwei Zwischenmahlzeiten innerhalb der Zeit in der Klinik. Es kann mit Fresubin gearbeitet werden, aber es gibt kein nachtrinken oder so(generell wird das Essen nur bei Absprache kontrolliert, man ist frei).

Therapien: 1x wöchentlich Einzeltherapie, 3x wöchentlich Gruppentherapie, je nach Störungsbild zusätzlich Verhaltenstherapie einzeln, 2 mal wöchentlich Arztsprechstunde, 2 mal Bewegubgstherapie, 1 mal Interaktionsgruppe (soziales Kompetenztraining), 1 mal Entspannungstherapie, 1 mal Gestaltungstherapie, abwechselnd einmal Genussgruppe und Musiktherapie + regelmäßige psychoedukative Vorträge

Für Essstörungs-Patient:innen gibt es noch eine spezifische Gruppe

alle zwei Wochen Kochgruppe (nicht bei Corona) und zweimal wöchentlich wiegen. Man kann auch die Station verlassen (wenn man keine Therapie hat) und auf dem Gelände und darum spazieren gehen.

Mittagessen wird wie ganz normal von der Kantine der Uniklinik gestellt (3 Gerichte zur Auswahl, auf Nachfrage ein viertes veganes). Kaffee, Tee, Milch und Sojamilch werden von der Klinik gestellt und sind in der Küche frei verfügbar.

Pro: viele wirklich sehr gute Therapeuten (!), meist ein schönes Miteinander unter den Patient:innen, moderne Einrichtung, nette Pflegekräfte, alle in ähnlichem Alter und dadurch ähnliche Themen

Kontra: lange Wartezeiten (va wegen Corona), evtl etwas zu frei bei Essstörungen am Anfang, teilweise das Essen

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